ROGER CHAPMAN: "Life In The Pond”
Zwölf Jahre nach der gefeierten Raritätensammlung „Hide Go Seek“ bringt der nun 79-jährige Roger „Chappo“ Chapman „Life In The Pond“, sein 14. Solostudioalbum nach seiner Trennung von der Progressive- Rock-Band Family heraus. Darüber hinaus gibt es mehr als 14 Livealben zusammen mit seiner Band The Shortlist.
Sein größter Hit war wohl 1983 „Shadow On The Wall” mit Mike Oldfield.
Mit Unterstützung seines langjährigen Bandkollegen und Gitarristen Geoff Whitehorn, der mit vielen bekannten Bands, wie Bad Company, The Who, Manfred Mann’s Earth Band etc., zusammengearbeitet hat, wurden nun die 11 Songs auf dem Album aufgenommen.
Das Album startet mit dem rotzig vorgetragenen „Dark Side Of The Stars“, in dem Chappos Reibeisenstimme hervorragend zur Geltung kommt. In „The Playtime Is Over“ geht es um unterschiedliche Meinungen darüber, welche Beziehungen es zwischen Menschen geben kann und welche nicht; „Es könnte die Treppe zum Himmel sein, aber auch die Autobahn zur Hölle“. Beim hypnotischen, siebenminütigen Epos „Nightmare #5“ dreht es sich um das harte Leben eines Arbeiters.
Die überall existierende Gefahr durch das eine Waffe tragende Kaninchen in „Rabbit Got A Gun“ stellt die Risiken dar, die im realen Leben lauern. Aber es gibt nicht nur ernste Themen in Chappos Welt. Man braucht nicht unbedingt zu heiraten, um Flitterwochen machen zu können. „Having Us A Honeymoon“ eröffnet mit einem kleinen Fetzen aus dem Hochzeitsmarsch von Mendelssohn-Bartholdy und endet als ein von einem Honky-Tonk-Piano begleitetes Singalong mit „You Don’t Need To Have A Wedding To Having Us A Honeymoon“. Neben den mehr oder weniger rockigen Titeln gibt es aber auch Balladen, wie das getragene „Lavender Heights“, bei dem Chapman ganz auf seine Stimme setzt, dezent begleitet von Keyboard und Streichern. Das Album endet mit „Naughty Child“, in dem er Zeiten beschreibt, als die Welt noch hell und schön, aber auch jung und dumm war.
Fazit: Ein großes Spätwerk eines einmaligen Interpreten mit seiner typischen rauen, rauchigen Stimme mit dem deutlichen Vibrato, das manchmal an das Meckern einer Ziege erinnert. Man kann nur hoffen, dass sich hinter dem Titel „The Playtime Is Over“ kein böses Omen versteckt und wir in Zukunft noch mehr solche Alben von ihm genießen können. |
