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HANK VON HELL: „Dead“

Wenn sich ein Ex-Sänger einer legendären Punk-Rock-Band mit dem Produzenten von Rammstein, Royal Blood und Ghost zusammen tut, dann kann man ja nur gespannt sein, oder? Die Rede ist hier vom Ex-Turbonegro Sänger Hank von Hell, welcher am 15.06.2020 sein neues Album „Dead“ veröffentlicht hat und dies vom Produzenten Tom Dalgety. Durch das Konzeptalbum wird vom Erzähler Frankie Loyal geführt und nachdem im Intro „Ad Conteram Incantatores“ klargestellt wird: „You cant kill me. I am already dead“ wird mit „Dead“ gleich einmal aus allen Kannonen geschossen. Der Sound ist vergleichbar mit dem etwas Glam lastigeren Metal à la Enforcer, wenn man auch beachten muss, dass Hank von Hell doch schon etwas länger in der Branche ist und nicht so platt mit melodischen Passagen umgeht wie vorhin genannte Truppe. „Danger Danger!“ liefert direkt nach „Dead“ eine Art 80er-Hard-Rock-Sound, welcher etwas an Billy Idol erinnert, auch wenn die Stimme etwas nasaler ist.

In „Blackened Eyes“ wird es zu Beginn etwas episch und anschließend kommt eine interessante Mischung aus Punk-Rock und Kiss-artigen Riffs. „Disco“ erinnert vom Rhythmus schon fast an ABBA, wenn da nicht die Gitarre mit ihrer Härte nachhelfen würden. Man könnte hier von einem metalisierten Disco-Song sprechen, welcher wirklich gut ins Ohr geht. Generell zeigen sich die 13 Tracks sehr abwechslungsreich, denn in jenen wird gekonnt mit popigen Synthesizer-Elementen, deftigerem Hard Rock und etwas Punk hantiert. Die Stimme von Hank von Hell ist definitiv sehr markant und man merkt an der rebellischen Art der Texte, aus welchem Genre der Sänger ursprünglich kommt.

Neben der Stimme von Hank von Hell findet sich auch die Stimmer der Thundermother Sängerin Guernica Mancini im Duett „Crown“. Aber dies stellt nicht die einzige Kooperation auf dem Album dar, da Cone McCaslin und Dave Baksh von Sum41 im Track „Radio Shadow“ zu hören sind. Der genannte Track wurde schon vorab als Single released und stellt in meinen Augen einen guten Repräsentanten für das Album dar.

FAZIT: An der gekonnten Verbauung von Pop-Elemente, bzw. dem freien Umgang damit in diesem Album, merkt man, dass Hank von Hell sich keine Grenzen setzt nur um „hart“ zu sein. Die Text sind für meinen Geschmack etwas banal, aber musikalisch sehr fein aufbereitet. Die Stimme ist mir hier und da etwas zu nasal, was aber im Großen und Ganzen jener nichts an Stärke nimmt. Für mich ist dieses Album wieder eine interessante Release von skandinavischem Metal, welcher, wenn nicht Black oder Death Metal, doch sehr fröhlich und freundlich herüber kommt. Ich bin jedenfalls gespannt was da noch von Hank von Hell kommen wird und vergebe somit 7 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Ad Conteram Incantatores
2. Dead
3. Danger Danger!
4. Blackened Eyes
5. Disco
6. Crown
7. Radio Shadow
8. Video Et Taceo (Interlude)
9. Velvet Hell
10. Forever Animal
11. Am I Wrong
12. 13 in 1
13. Requiem for an Emperor

--> Musikvideo: Hank von Hell - Blackened Eyes

 

VÖ: 15.06.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Columbia
Vertrieb: Sony Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor