Irgendwie war Tom Pettys Album „Wildflowers“ von 1994 bei mir in Vergessenheit geraten. Nachdem jedoch die Neuerscheinung „Wildflowers & All The Rest“ veröffentlicht wurde, musste ich mir dieses natürlich sofort zu Gemüte führen.
Auf der ersten CD sind die 15 Originaltitel des ursprünglichen Albums zu hören. Auf der Zweiten folgen nun weitere 10 Titel, die Tom Petty und die damaligen Coproduzenten, der legendäre Rick Rubin sowie der Gitarrist der Heartbreakers, Mike Campbell, schon in einem ursprünglich geplanten Doppelalbum veröffentlichen wollten, was ihnen aber seinerzeit von Warner Records ausgeredet wurde. Die Songs sind geprägt von Pettys damaligen psychischen Problemen, die aus seiner Scheidung und Heroinsucht resultierten.
Anders als bei den vorher von Jeff Lynne (Electric Light Orchestra) produzierten, manchmal etwas bombastisch arrangierten Titeln findet man hier die intimen, zerbrechlichen Töne des Tom Petty, die durch Rick Rubin, der auch die Alterswerke von Neil Diamond und Johnny Cash sehr intensiv in Szene setzte, produziert wurden. Schon kurz vor seinem plötzlichen Tod in 2017 hatte Tom Petty angekündigt, dass er „Wildflowers“ in einer erweiterten Version veröffentlichen wolle. Dieses ist nun posthum durch seine Frau Dana Petty, seine Töchter Adria und Annakim, Rick Rubin sowie die Heartbreakers Mike Campbell und Benmont Tench erfüllt worden.
Neben der ursprünglich geplanten Doppel-CD wurde eine Deluxe-Version bestehend aus 4 CDs aufgelegt, die eine zusätzliche Bonus-CD mit eindringlichen Songs, die Tom Petty in seinem Wohnzimmer aufgenommen hat, beeinhaltet, sowie eine weitere, auf der Liveaufnahmen aus dieser Zeit zu finden sind, wie sie nur er auf die Bühne bringen konnte.
FAZIT:
Eine äusserst empfehlenswertes Album, das einen guten Einblick in die Gefühlslage Pettys in der damaligen Zeit gibt, aufgenommen in der von Rick Rubin bekannten entspannten tiefen Art mit schönen Melodien und unter die Haut gehenden Texten. Dies gilt insbesondere für die Deluxe-Ausgabe.