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WELSHLY ARMS: "No place is home"

Endlich ist es da! Schon 2013 hat die Rock-Gruppe Welshly Arms mit der EP „Welcome“ gezeigt was sie auf dem Kasten haben. 2015 wurde dann mit „Welshly Arms“ nachgelegt und nun darf man sich über das neue Studio-Album der amerikanischen Truppe freuen. In Cleveland fanden sich vor mittlerweile 5 Jahren Sam Getz (Lead Vocals-Guitar), Brett Lindemann (Keys-Vocals), Jimmy Weaver (Bass-Vocals), Mickey Gould (Drums), Bri Bryant (Vocals) und Jon Bryant (Vocals) zusammen um der wunderbaren Musik des Rocks zu frönen. Mit Einflüssen von Legenden wie Howlin`Wolf und Jimi Hendrix, oder auch The Temptations, zerlegen die sechs Musiker nicht nur das Studio und die Bühnen Amerikas. Der Einstieg in das Album ist in einem wunderbaren Western-Stil gehalten und bringt schon ein feines Feeling von „Old-School-Rock“. Die zweite Nummer namens „Indestructible“ hat schon seine Kreise gezogen und wurde von mir schon des Öfteren im Radio vernommen. Ein Mix aus eher ruhigerem Gesang, stetigem Drumbeat und einigen elektronischen Elementen. Hier möge bemerkt sein, dass es Welshly Arms schaffen alte Blues-Riffs mit einem gewissen Maß an elektronische Musik zu versetzten, welches nicht störend das Altbekannte zerreißt. „Sanctuary“ findet sich als dritte Nummer auf dem Album und gestaltet sich zu beginn eher ruhig, wobei sich ab der Mitte ein sehr feiner Chor zu den Main-Vocals gesellt und den Sound auffettet. Der Track sollte auch einer der bekanntesten Songs auf dem Album sein, da er doch schon fast von den Radiosendern totgespielt wird und das zurecht. Es ist wirklich ein sehr gut geschriebenes Stück Musik, welcher eingängig und sehr melodisch ist. Der vierte Track namens „How High“ bringt wieder etwas mehr verzerrte Gitarren, verliert jedoch nichts von dem vorhin erwähnten mitreißenden Chor. Noch eine Prise Vocal-Effekts mit Delay und fertig ist der motivierende Song. „All for us“ zeigt dann wiederum die etwas ruhigere Seite der Band. Leise Percussion mit atmosphärischen Keyboardsounds und etwas cleane Gitarre. „Down to the river“ gibt dann wieder etwas mehr Gas, mit deftigen Gitarren und verzerrten Sounds. Man bekommt richtig Lust „Down to the River“ konstant durch die Gegend zu plerren. Die restlichen Tracks des Albums bewegen sich im selben musikalischen Spektrum wie die vorhin erwähnten Songs, verlieren jedoch nicht an Eigenständigkeit, da die Bryants eine feine Varianz in ihren Stimmen zeigen.

FAZIT: Von Howlin`Wolf zu Welshly Arms ist es schon ein breiter musikalischer Weg. Man hört schon ein paar ähnliche Elemente, doch ist klar, dass sich „neuzeitliche“ Musik immer anders anhören wird, als die Ur-Väter, welche die Grundlagen für diverse Genres gelegt haben. Trotzdem muss man sagen, dass sich Welshly Arms ihrer Wurzeln sehr bewusst sind und so einiges an gutem alten Rock-Material wieder aufs Tablett bringen. Das Album ist wirklich sehr gut gelungen, doch ist mir persönlich der Song-Aufbau etwas zu monoton. Daher gibt es "nur" 9 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Alternative/ Indie/ Blues Rock

TRACKLIST:

1. All the was up
2. Indestructible
3. Sanctuary
4. How high
5. All for us
6. Down to the river
7. Locked
8. Hammer
9. Legendary
10. X
11. Wild
12. Love of the game
13. Unspoken

--> Musikvideo: Welshly Arms - Legendary

 

VÖ: 25.05.20218
Format: CD / Digital
Label: Universal Music Group
Vertrieb: Universal Music Group
Auf Tour im Norden: 19.08.2018 Hamburg-Wilhelmsburg, MS Dockville Festival

Rezensent: Gregor