14. Ritterhuder Torfnacht Ritterhude, 15. Juni 2019 - Vielleicht bietet die Ritterhuder Torfnacht nicht unbedingt Musik für die heutige Jugend, aber definitiv für die Generation um die 50. Gute, ehrliche handgemachte Musik garantiert. Status Quo, Foreigner, Mike and the Mechanics, The Hooters, die Manfred Man’s Earth Band oder Roger Hodgson waren schon in den vergangenen Jahren da. So waren in diesem Jahr 10cc und Nazareth angekündigt. Leider sagte die Classic-Rock -Band 10cc aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig ab und blieb in ihrer Heimat Manchester. Schade, denn sie blicken auf bisher 11 veröffentlichte Studioalben und über 30 Millionen verkaufte Tonträger zurück und viele hätten sie gerne gesehen. Die Veranstalter gaben sich alle Mühe so kurzfristig einen Ersatz zu finden und verteilte am Eingang Infozettel über den Ausfall der Headliner. Somit verschob sich auch die Timeline. Zwar kann man so schnell keinen Ersatz für einen Headliner finden, als Support brachte nun die Band Captain Candy die etwa 2000 Zuschauer auf dem Außengelände des Hamme Forums auf Temperatur. In ihrem gut einstündigen Gig spielte die Band „aus den Südstaaten von Bremen-Stuhr“ - Originalton Sänger- Klassiker der letzten Jahrzehnte, von Rock’n’ Roll, über Blues, Soul bis hin zu Rock und Hardrock. Captain Candy, seines Zeichens Frontmann und Sänger der Coverband war zwar ebenfalls gesundheitlich lädiert, hielt ihn aber nicht davon ab, die Bühne zu rocken. Und dies in einer wirklich beachtlichen Art und Weise. Highlight war der letzte Song “With A Little Help From My Friends“ vom verstorbenen Joe Cocker. Hier gab er noch einmal alles, von der Mimik bis hin zum Gesang beachtenswert und dies wurde auch mit einem extra Applaus belohnt. Nach einem kurzen Umbau ging es dann um 21 Uhr mit der legendären schottischen Hardrockband NAZARETH weiter. Die Band gibt es bereits seit 50 Jahren, hat über 30 Millionen Alben verkauft und ist ist nach Simple Minds die wohl bekannteste schottische Band. Zusammen mit anderen Bands der ersten Hardrock-Generation war die Band maßgeblich an der Prägung dieses Musikgenres beteiligt und legte auch einen Grundstein für den Jahre später aufkommenden Heavy Metal. |
Selbst wem Nazareth nicht sofort ein Begriff sein sollte, kennt ihre Songs wie „Dream on“ und „Love hurts“. Unvergesslich allein schon durch die Reibestimme von Sänger Dan McCafferty, der allerdings aus gesundheitlichen Gründen 2013 die Band verließ. Der Waliser Carl Sentance (Ex-Sänger von Krokus) hat Dan McCafferty am Mikrofon ersetzt. Von den Originalmitgliedern ist nur noch Bassmann Pete Agnew an Bord. Zunächst gab es einen kleinen Fehlstart, die Technik stimmte nicht. So kam Carl Sentance noch einmal auf die Bühne mit den Worten „It´s llike Monty Python!“ und die Band hatte die Zuschauer im Griff, obwohl so manche Aufforderung mitzuklatschen oder mitzusingen bei dem norddeutschen Publikum nicht ganz so klappte, wie es sich der Sänger gewünscht hätte. Zwischendurch prostete er dem Publikum mit einer Flasche Bier zu und meinte „Cheers, and mine is free- i like this!“ Nazareth-Konzerte waren stets veritable Headbang-Einladungen, „Razamanaz“ hielt man 1973 für den schnellstmöglichen Rocksong überhaupt. „Turn on Your Receiver“, „My White Bicycle“ bis „Morning Dew“ wurden an dem Abend gespielt. Als er einen Song aus dem neuen 2018er Album „Tattooed on My Brain“ ankündigte, sprac er einen Zuschauer der auf sein Smartphone schaute mit „Yeah, check it out in the Internet!“ an. Im Anschluss ging es für einige Zuschauer der Abend auf der After-Show-Party im Inneren des Hamme Forums zu Ende. |
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