Faster, harder, louder

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Uelzen, 30.06.2023 - Das 13. OPEN R FESTIVAL fand dieses Jahr in der ALMASED ARENA vom 30.06. - 02.07. statt. Bekannte Größen wie Elton John oder Die Ärzte sind dort schon bereits aufgetreten.

Der erste Tag war für alle die es laut mögen und begann bereits um 15 Uhr. Die Farbe Schwarz dominiert bei der Bekleidung der rund 10.000 Besuchern, die sind im Schnitt etwas älter und viele tragen Wacken-Shirts mit "Faster, harder, louder", was auch dem Tagesmotto entsprach. Den Festivaltag startetet das 2010 gegründete Hamburger Hard-Rock-Gespann Pure Tonic. Die vier Jungs verstehen sich als Missionare des Stadion - und Sleaze Rock Genres, mischen Rock- und Metal Elemente mit fesselnden Melodien bei samt ausgefeilten Gitarrenriffs und hymnenartigen Gesängen.

Die finnische Country und Polka-Metal Band Steve `n` Seagulls begeisterten mit ihren eigenwilligen Bluegrasscovern großer Classic-Rock Hymnen von AC/DC, Iron Maiden oder Metallica. Sie sind die YouTube Helden der letzten Jahre (einige Millionen Aufrufe). Steve´n´Seagulls sind Jampaa (Kontrabass, Gesang), Bierliebhaber Wild Till Hiltunen mit einem Tier auf dem Kopf (Akkordeon, Keyboard; Flöte), Herman “Herrrman“ de German (Banjo), Remmel (Gesang, Mandoline) und Schlagzeuger Skubu. Ihre energiegeladene Liveshow traf dabei auf einen speziellen skandinavischen Humor, der die Band inzwischen weit über Ihre Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Sie nehmen sich selber nicht ganz so ernst. „Hier ist es so sonnig und warm, in Finnland ist nur ewige Dunkelheit“ meinte Jampaa. Eine unverwechselbare Mischung, die man so noch nicht gesehen hat. Cover in anders, aber gut. Und eine absolute Empfehlung für alle, die erst einmal googlen mußten, was es für eine Band ist. Man wird mehr von Ihnen in der Zukunft hören, da sind wir uns sicher. Am Setende legte sich Jampaa auf den Bühnenausleger und streckte seine Beine und den Kontrabass nach oben.

Außerdem dabei war die 1995 gegründete Alternative Rockband Emil Bulls aus München. Die Fünf verpassen ihren persönlichen Lieblingssongs aus Rock und Pop eine metallischen Frischzellenkur und präsentieren sie als nackenbrechenden Heavy-Versionen. Rohe Gitarrenwände, tiefe Bässe, Turntables, Elektro-Samples, Metal-Geschrei, Pop-Hooks und groovige Beats mit eigener Handschrift zusammen geführt, professionell und eingängig ausgeführt und in einer ohrenbetäubenden Liveshow präsentiert.

Es wurden große zusätzliche Lautsprecher auf die Bühne gerollt und gestapelt. Der nächste Act versprach laut zu werden. Aber auch ebenso energiegeladen, ekstatisch und entfesselt. Und schon sprangen die Musiker wild durcheinander herum, bis sie ihren Platz auf der Bühne gefunden hatten.

 

Die australische Hard-Rock-Band Airbourne ist bekannt für Gitarren-Riffs, Energie und Leidenschaft. Spätestens seit AC/DC und Rose Tattoo steht außer Frage, dass Australien ein ausgesprochen gutes Pflaster für Hardrock ist. Bereits mit ihrem Debütalbum „Runnin’ Wild“ im Jahr 2007 stiegen Airbourne zur angesagtesten Hardrock-Band des neuen Jahrtausends auf.

2020 tourte die Band gemeinsam mit Iron Maiden auf deren Tour „Legacy of the Beast“ und Uelzen ist der letzte Act ihrer diesjährigen Tour. Sänger Joel O’Keeffe kam mit nacktem Oberkörper auf die Bühne und sprang beim vierten Song von der 2 m hohen Bühne. Dann ließ er sich auf den Schultern eines Roadies durch die Menge tragen und klopfe sich mit eine Bierdose auf den Kopf, bis sich der Gerstensaft über die feiernde Menge ergoss. Eine spezielle Zeremonie der Band ohne die keines der Konzerte auskommt. Live ist das Quartett eben nach wie vor eine Macht. Songs wie „It`s all for Rock 'n’ Roll“, „Runnin’ Wild“ und „Too Much, Too Young, Too Fast“ durften in der Setlist nicht fehlen.

Headliner Volbeat aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen spielten die einzige Show in unserem Norden. Bereits zwei Dekaden an Rock’n’Roll-Karriere haben Volbeat hinter sich. Während dieser Zeit teilten sie die Bühne mit Genrelegenden wie Black Sabbath, Metallica, Motörhead, Slipknot, Megadeth und Anthrax. Sie spielten ihren einzigartigen Mix aus Heavy Metal, Psychobilly und Punk’n’Roll. In den vergangenen Jahren spielten die Dänen als Headliner beim Volt Festival, Wacken, Tinderbox Festival, Hurricane, Lollapalooza Festival Argentinien, Rock am Ring und vielen weiteren.

Die Band besteht aus dem nicht unbedingt charismatischen Michael Poulsen (Gitarre/Gesang), Jon Larsen umkesselt von riesigen Drums, und Kaspar Boye Larsen (Bass). Rob Caggiano (Gitarre) trennte sich sich nach zehn Jahren Anfang Juni von der Band. Gut eine halbe Stunde verspätet traten die Musiker auf die Bühne und die Arme der Zuschauer gingen nach oben. Poulsen dankte dem neuen Gitarristen, der somit die aktuelle Tour rettete.