Hamburg, 12.06.2024 – Der Miterfinder des Schock-Rock ist zurück: Alice Cooper tourt aktuell mit seiner Band wieder durch Europa. Nach einem ereignisreichen Jahr 2023, in dem er 67 Konzerte in ganz Nordamerika absolvierte und auch mit den Hollywood Vampires tausende Fans live begeisterte, kehrte er nun ein Jahr später wieder zurück in den Hamburger Stadtpark. Mit dabei: Sein neues Album “Road”, welches er am 25. August 2023 veröffentlichte. Den Support des Abends bildete die belgische Rockband Black Mirrors.
Während um 18 Uhr der Einlass bereits in vollem Gange war und sich der Stadtpark langsam füllte, kehrten einige „Hardcore”-Fans vom Meet & Greet mit Alice Cooper zurück. Dieses konnte im Vorfeld separat für schlappe 565 € erworben werden – dafür erhielt man ein Einzelfoto mit Alice Cooper, ein signiertes Poster, eine Setlist und einen exklusiv entworfenen Merchandise-Artikel. Die normale Konzertkarte musste obendrauf extra erworben werden.
© Nordevents – Black Mirror
Langsam zogen auch die Regenwolken weiter und die Band Black Mirrors betrat bei strahlendem Sonnenschein die Parkbühne. Sängerin Marcella Di Troia zog mit ihrer kraftvollen Stimme die ersten neugierigen Fans schnell in den Bann. Das Zusammenspiel aus den dynamischen Riffs, mitreißenden Rhythmen und der Bühnenpräsenz der Belgier hätte kaum besser als Vorband für Alice Cooper passen können. Auch wenn das Publikum sich etwas zurückhielt, hatte die Band bis zum Schluss ihre volle Aufmerksamkeit.
© Nordevents – Alice Cooper
Die Umbaupause verlängerte sich durch einen medizinischen Notfall in der Band um eine knappe halbe Stunde. Währenddessen ließen erste Holzkonstruktionen, die unter großen schwarzen Decken hervorblitzen, auf eine düstere, theatralische Inszenierung vermuten. Schließlich konnte Glockenläuten hinter der Bühne vernommen werden und zwei maskierte Pestdoktoren brachten den Vorhang endlich zum Fallen.
Ein riesiger Banner verkündete, dass „Alice Cooper in Deutschland verbannt“ worden sei. Doch das hielt den Schock-Rocker nicht auf und so säbelte er sich umgehend den Weg zum Publikum frei. Mit seinen mittlerweile 76 Jahren zeigte der US-Amerikaner keine Anzeichen vom Älterwerden und bewies, dass er auch nach Jahrzehnten im Geschäft nichts von seiner Faszination verloren hat. Mit seiner unvergleichlichen Bühnenshow lieferte Cooper eine mitreißende Performance: von riesigen Frankenstein-Monstern über Guillotinen bis hin zu einer echten Schlange und anderen Requisiten, die Coopers Markenzeichen sind. Diese visuellen Elemente trugen maßgeblich zur elektrisierenden Atmosphäre bei und machten das Konzert zu einer regelrechten Rock-Theater-Performance. Zugegebenermaßen ist es für eingefleischte Fans wahrscheinlich mittlerweile ein Routine-Konzert, denn viel hat sich über die Jahre an Performance und Setlist nicht verändert.
Zugabe lässt den Funken überspringen
Highlights des Abends waren natürlich die ikonischen Hits wie „Poison“ und „Feed My Frankenstein„. Die Stimmung blieb allerdings etwas zurückhaltend, was nicht zuletzt auch dem einsetzenden Nieselregen geschuldet war. Die Zugabe mit „School’s Out“ brachte dann doch noch einen Großteil der Menge in Schwung. Konfetti regnete auf das Publikum herab, während alle gemeinsam den Refrain mitsangen. Mit einer perfekt inszenierten Mischung aus Rockklassikern und aufwändiger Bühnenshow sorgte Alice Cooper für einen unvergesslichen Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.