Kommen wir zu einer Band, welche keiner Vorstellung mehr bedarf. Deep Purple sind einfach nicht mehr aus der Welt des Rock`n`Roll wegzudenken und am 19.07.2024 hat uns diese legendäre Band mit einer neuen Scheibe beglückt. Das neue Werk, welches den Namen „=1“ trägt, bringt satte 13 frische Songs und findet sich jetzt schon auf Platz 1 der deutschen Charts. Vor 3 Jahren erschien das Cover-Album „Turning to Crime„, welches eher mittelmäßig angenommen wurde, doch „=1“ zieht nun andere Seiten auf.
Begonnen wird mit „Show Me“ und schon hier ist klar, dass die Band mit voller Stärke zurück ist. Der Gesang regt direkt zum Mitsingen an und dass massive Keys-Solo ist einfach nur ein Hochgenuss. Mit eher gewohntem Sound geht es dann in „A Bit On The Side“ weiter. Der Song erinnert etwas an die frühen Zeiten der Band, wenn auch mit etwas mehr Feinheiten. Im Anschluss wird man von einem gewaltig groovigem Beat in „Sharp Shooter“ verwöhnt. „Portable Door“ gibt darauf vom Tempo her etwas mehr Gas und regt durch den dezent stampfenden Rhythmus zum Headbangen an und „Old‐Fangled Thing“ hält die aufgekommene Stimmung gut aufrecht.
Erst mit „If I Were You“ wird es wieder etwas andächtiger und der Blues wird auf ganz eigene Weise zelebriert. Inhaltlich zeigt sich der Song eher als Ballade, doch die Melancholie des Blues gibt dem Ganzen einen interessanten Beigeschmack. Mit „Pictures of You“ bekommt man zwar auch eine etwas ruhigere Melodie serviert, doch textlich wird es etwas lockerer.
„I`m Saying Nothin`“ und „Lazy Sod“ steigen dann wieder etwas mehr aufs Gaspedal und liefern vor allem hinsichtlich des Gesangs absolut ab. „Now You`re Talkin`“ legt im Anschluss mit nicht minderem „Drive“ nach und auch „No Money To Burn“ grooved sich gekonnt durch den Gehörgang. Mit „I`ll Catch You“ wird es ein letztes Mal etwas ruhiger, bevor das Album mit dem massiven Brecher namens „Bleeding Obvious“ beendet wird.
Fazit:
Deep Purple sind und bleiben einfach musikalische Giganten. Wer glaubt, dass die Band nach so vielen Jahren einfach in ihren Arbeitsweisen und Riffs festgefahren ist, der irrt. „=1“ liefert gewaltig ab, bringt Passagen, welche man definitiv nicht erwartet hätte und lässt das Fan-Herz höher schlagen.
Die Band hat das Zusammenspiel aus Gitarre und Orgel beziehungsweise Keyboard simpel perfektioniert, wie man beispielsweise in den abwechselnden Solos in „Portable Door“ hören kann. Insgesamt kann ich einfach nur meinen Hut ziehen und mich bei Deep Purple für dieses geniale Album bedanken. Keine Frage, hier kann ich nur 10 von 10 Punkten vergeben.
Tracklist
- Show me
- A bit on the side
- Sharp shooter
- Portable door
- Old‐Fangled Thing
- If i were you
- Pictures of you
- I`m saying nothin`
- Lazy Sod
- Now you`re talkin`
- No money to burn
- I`ll catch you
- Bleeding obvious
