Schon einmal von The The gehört ? Die 1979 in London gegründete Band hat sich nach satten 24 Jahren mit einem neuen Album zurückgemeldet. Ich selbst hatte die Band nicht wirklich auf dem Radar und war daher schon sehr neugierig, was mit den insgesamt 12 Songs abgeliefert werden würde.
Ich kann euch vorab schon einmal sagen, dass die Band kein Freund von kurzen Liedtiteln ist! Begonnen wird jedenfalls mit dem Song „Cognitive Dissident“ welcher sich textlich mit Widersprüchen beschäftigt. Musikalisch wird das ganze mit einer ganz eigenen Melodie unterlegt, welche einerseits freundlich klingt, andererseits aber auch das Gefühl in einem auslöst, dass hinter einem etwas lauert. Sozusagen entspannende Musik, welcher aber trotzdem anspannt.
Mit „Some Days I Drink My Coffee By The Grave Of William Blake“ geht es weiter und hier gibt es eine Ladung an bluesigen Vibes. Für alle denen William Blake kein Begriff ist, jener war ein englischer Maler und Poet und anscheinend eine gute Inspiration für diesen Song.
„Zen & The Art Of Dating“ folgt mit noch etwas langsamerem Tempo, wenn auch textlich ziemlich viel über die Wunderwelt des Datings dargelegt wird. Schon fast soulig wird es dann im Anschluss mit „The Ring Of The POTUS“ und nein, bei dem Song geht es nicht um einen Toilettensitz. Der etwas kryptische Text findet dann schlussendlich im Refrain etwas an Erklärung.
„Life After Lifer“ erklärt sich wiederum direkt durch seinen Titel und liefert wieder etwas weniger verwirrende Klänge. Die narrative Art des Sängers lullte einen richtig ein, bis der Refrain losbricht und ein wirklich tanzbarer Beat für etwas Motivation sorgt. Nach dem eher freudigen Track geht es dann mit „I Want To Wake Up With You“ wieder in die komplett andere Richtung. Hier wird eine gewaltig melancholische Ladung auf den Hörer losgelassen, bis „Down By The Frozen River“ sogar noch einen drauflegt.
Die Mischung aus ruhiger Erzähler-Stimme und Piano zu Beginn lässt einen gebannt zuhören, wie sich der Song mit immer mehr Instrumenten auffettet. Nach der wirklich ruhigen Nummer kommt mit „Risin`Above The Need“ wieder mehr Schwung ins Spiel. „Linoleum Smooth To The Stockinged Foot“ entführt einen dann in eine Klangwelt, welche etwas bedrohlich klingt und hypnotisierend wirkt.
„Where Do We Go When We Die?“ bricht die Hypnose wieder auf und setzt sich, wie man am Titel schwer erkennen kann, auf andächtige Weise mit dem Tod auseinander. „I Hope You Remember (The Things I Can`t Forget)“ bringt noch etwas leichtfüßige Melodie, bevor das Album mit „A Rainy Day In May“ eher bleusig beendet wird.
Fazit:
The The haben mit „Ensoulment“ eine interessante Mischung an Songs veröffentlicht. Ich kann mir vorstellen, dass die Studiozeit nach 24 Jahren etwas spannend gewesen sein muss, doch das Resultat ist wirklich gelungen. Die Mischung aus etwas bluesigen, etwas rockigen und etwas souligen Elementen hat eine ganz eigene Dynamik. Einmal stiftet sie zum Tanzen an und einmal wird man hypnotisiert, sodass man nurmehr zuhören kann. Alles in allem finde ich „Ensoulment“ wirklich interessant und vergebe 8 von 10 Punkten.
Tracklist
- Dissident
- Drink My Coffee By The Grave Of William Blake
- Zen & The Art Of Dating
- Kissing the Ring Of POTUS
- Life After Lfe
- I Want To Wake Up With You
- Down By The Frozen River
- Risin`Above The Need
- Linoleum Smooth To The Stockinged Foot
- Where Do We Go When We Die?
- I Hop You Remember (The Things I Can`t Forget)
- A Rainy Day In May