CHARLOTTE WESSELS: „The Obsession“

Gregor Eder

Heute darf ich euch das erste Solo-Album der Ex-Delain Sängerin Charlotte Wessels vorstellen. Mit einer Armada an genialen Musiker hat sie nun „The Obsession“ kreiert und am 20.09.2024 veröffentlicht.

Mit „Chasing Sunset“ wird das Album eröffnet und hier kommt einem eine geballte Ladung an melodischem Metal entgegen, welcher aber auch mit starken Rhythmisierungen aufwartet. Die hohe zärtliche Stimme von Charlotte steht natürlich im Vordergrund und leitet die Instrumentalsektion von einem Part zum Anderen. Der Anfang hat schon etwas an Bands wie Within Temptation oder EPICA erinnert. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man im Song „Dopamine“ auch Simone Simons von Epica zu Gehör bekommt. Ich bin mir sicher, dass sich die zwei Sängerinnen, aufgrund der gleichen Herkunft, sehr gut kennen und man hört in dem Song auch die Harmonie zwischen den Beiden.

Bewertung: 9 von 10 Punkten
GENRE: Melodic Metal
VÖ: 20.09.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal
Rezensent: Gregor

The Exorcism“ folgt mit etwas ruhigerem Intro öffnet sich dann aber gen Mitte und liefert mit böser Double-Bass gewaltig ab. Spätestens bei diesem Song wird einem klar, dass es sich hier nicht um ein simples Melodic-Metal-Album handelt. Denn neben dem klaren Gesang bekommt man auch harte Screams geliefert. Mit „Soulstice“ wird es dann wieder wesentlich ruhiger und erst mit „The Crying Room“ nimmt die Härte der Gitarren etwas zu. Mit etwas djentiger Attitüde geht es dann in „Ode To The West Wind“ weiter. Kein Wunder, dass der Song etwas härter ist. Denn hier hat sich Frau Wessels ihre Kollegin Alissa White-Gluz (Arch Enemy) hinzugezogen. Die Vermischung der zarten Vocals von Charlotte und den mächtigen Harsh-Vocals von Alissa ist wirklich interessant, geht aber gut ins Ohr.

Serpentine“ wartet nach dem Gemetzel mit etwas mystischer Melodie auf, welche sich immer mehr in eine bedrohliche Richtung entwickelt. „Praise“ wechselt dann etwas die Richtung und bringt Riffs welche man eher dem Hard Rock zuordnen würde. „All you Are“ martert eher moderat vor sich hin, bis „Vigor And Valor“ mit interessant „gelayerten“ Vocals und mitreißenden Drums abliefert. Bevor „Soft Revolution (2024)“ das Album mit einer gewaltigen Mischung aus den vorher schon dargebotenen Elementen beendet, wird noch ein fein episches Intro namens „Breathe“ vorgelegt.

Fazit:

Ich hatte mir ehrlich gesagt unter diesem Album etwas komplett Anderes vorgestellt, da ich mittlerweile etwas übersättigt von niederländischem Melodic-Metal bin. Charlotte Wessels hat mich aber eines Besseren belehrt, da hier eben die sonst typischen epischen Elemente etwas hinten angestellt werden und die Variation zwischen eingängiger Melodie und harter Rhythmik gut im Vordergrund steht. Hinsichtlich des Gesangs muss ich auch ein absolutes Lob aussprechen, da die verschiedenen Techniken den jeweiligen Songs eine ganze eigene Dynamik geben. Im Großen und Ganzen bin ich wirklich beeindruckt von dem ersten Solo-Album von Frau Wessels und vergebe 9 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Chasing Sunsets
  2. Dopamine
  3. The Exocism
  4. Soulstice
  5. The Crying Room
  6. Ode To The West Wind
  7. Serpentine
  8. Praise
  9. All You Are
  10. Vigor And Valor
  11. Breathe
  12. Soft Revolution (2024)
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