IN EXTREMO: „Wolkenschieber“

Gregor Eder

Kommen wir zu einem Album, welches von vielen schon heiß erwartet wurde und bei welchem ich diesmal nur auf ein paar Songs eingehen werde, da ich sonst den Rahmen dieser Rezension sprengen würde. In Extremo muss man heute nicht mehr vorstellen. Am 13.09.2024 hat die Band ihr neuestes Album „Wolkenschieber“ veröffentlicht und hält mit jenem wieder eine interessante Story, sowie einige Überraschungen parat.

Diesmal setzt die Band etwas später an als gewohnt, denn der sogenannte Wolkenschieber bezieht sich auf ein bestimmtes Elixier, welches 1874 vom Berliner Apotheker Schultze entwickelt wurde. Wie man es von der Band kennt, ist dieses Elixier nur Ausgangspunkt für das Album, welches inhaltlich wieder Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Gemeinschaft und natürlich dem Genuss von Alkohol bringt. Ich gebe zu, dass die Themen nun etwas vereinfacht aufgezählt wurden, denn an Politkritik mangelt es dem Album auch nicht.

Bewertung: 10 von 10 Punkten
GENRE: Mittelalter-Rock
VÖ: 13.09.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Vertigo
Vertrieb: Universal
Rezensent: Gregor

Kay Lutter (Bass) meinte beispielsweise, dass die heutige Zeit nicht wenig Parallelen mit der Zeit Bismarcks aufweist, speziell, wenn es um Armut, Wohnungsnot und politische Tumulte geht. Daher ist das Album nicht nur auf die Gemeinschaft bezogen, sondern bringt durchaus auch sehr kritische Sichtweisen, welche sich auf die heutige Zeit umlegen lassen. Abgesehen von der gewohnt feinen Backstory gibt es auch wieder geniale Kooperationen auf diesem Album.

Die erste Zusammenarbeit findet man auf Platz 2 des Albums mit „Weckt die Toten“ und hier bekommt man Henry M. Rauhbein von Rauhbein zu Gehör. Nicht weniger mächtig wird es dann mit „Unser Lied“ mit Bjoern Both von Santiano. Direkt darauf folgt ein weiterer Höhepunkt mit „Feine Seele“ mit Oliver Satyr von Faun. Mit „Des Wahnsinns fette Beute“ wird etwas ganz Spezielles serviert, denn hier hat niemand anderer als Joachim Witt mitgearbeitet. Als wäre das nicht genug, wird mit „Aus Leben gemacht“ noch eine Kooperation mit Joey Kelly und Jimmy Kelly präsentiert. Zum Abschluss hat die Band noch die Bonustracks „Schweine“ und „Das Totenschiff“ draufgelegt.

Fazit:

Was soll man zu so einem massiven Album noch sagen? Die Kooperationen sind wahnsinnig gut gelungen, der generelle Sound mächtig wie gewohnt und die Texte regen zum Mitsingen an. Ich bin mir sicher, dass die Songs auf den Konzerten enorm gut ankommen werden. Ein spezielles Highlight für mich persönlich ist der Song mit den Kellys. Da ich enormer Fan von Joey Kelly bin und immer wieder staune, was dieser Typ nicht alles kann. Ein spezieller Gruß an dieser Stelle an Herrn Kelly: „Du bist der absolute Wahnsinn!“.

Aber nun genug von meinem inneren Fanboy und wieder zurück zur Band. In Extremo sind eine herausragende Band, welche wesentlich mehr abliefert als nur Musik. Ich ziehe meinen Hut und vergebe für „Wolkenschieber“ 10 von 10 Punkten!

Tracklist
  1. Wolkenschieber
  2. Weckt die Toten (ft. Henry M. Rauhbein)
  3. Katzengold
  4. Olafur
  5. Unser Lied (ft. Bjoern Both von Santiano)
  6. Feine Seele (ft. Oliver Satyr von Faun)
  7. Blutmond
  8. Des Wahnsinns fette Beute (ft. Joachim Witt)
  9. Geschenkt ist geschenkt
  10. Aus Leben gemacht (ft. Joey Kelly & Jimmy Kelly)
  11. Komm, lass die Welt sich weiterdrehen
  12. Terra Mate
  13. Schweine (Bonustrack)
  14. Das Totenschiff (Bonustrack)
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