Freddie Mercury-Ausstellung

Wolfgang Karg


Wedel – Musikliebhaber haben Grund zur Freude: Das Barlach-Kunstmuseum präsentiert zurzeit eine Freddie Mercury Ausstellung und widmet sich dem Popstar und seiner Persönlichkeit. Mercury war eine künstlerische Ausnahmeerscheinung, sowohl was die Performance auf der Bühne als auch seine Kreativität als Künstler betraf. Die kleine Ausstellung über 3 Etagen macht durch eine Fülle von Objekten, Fotos, Texten, Dokumenten und Videos das Leben, die Grandezza und die Ambivalenz einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Rockgeschichte sichtbar und erlebbar.

Geboren wurde der Queen-Frontmann am 5. September 1946 als Farrokh Bulsara auf Sansibar, damals britisches Protektorat. Seine Familie stammt aus Indien und gehört der Religionsgruppe der Parsen an. Als Kind und in seinem Privatleben war er schüchtern, als öffentliche Persönlichkeit in hohem Maße extravagant und hedonistisch. Seine erste Band „The Hectics“ hatte er schon zu Schulzeiten. Zusammen mit Brian May, Roger Taylor und John Deacon als Queen schrieb er mit seiner Produktivität, ihrem unverwechselbaren Sound, ihren mitreißenden Live-Auftritten und ihren zahlreichen Konzeptalben Musikgeschichte. Queen wurde eine der innovativsten Rockbands aller Zeiten.

© Nordevents

Eigentlich wusste er nie so genau, ob Balletttänzer oder Opernsänger das Richtige für ihn ist. So erklärt sicher auch seine Liebe zu Montserrat Caballé und zum britischen Ballett. Der gemeinsame Song „Barcelona“ mit Caballé wurde zur Erkennungsmelodie der Olympischen Sommerspiele 1992.

Während er seine sexuelle Orientierung nie öffentlich thematisierte, wurden Name und Bild der Band bis in die Liedtexte hinein von Mercurys Queerness beeinflusst.

Made in Heaven

Die Ausstellung zeigt zahlreiche Objekte, etwa 300 Fotos, Texte, Dokumente und Videos aus Mercurys Leben und Karriere. Die Fotos hängen teilweise dicht nebeneinander und übereinander in der Ausstellung. Für die untersten Reihen muss man sich tief nach unten bücken. Die Ausstellung in Wedel wirkt auf den ersten Blick wie Fan-Kult, wenn einen 300. Mal Freddie Mercury als Foto anschaut. Doch die Zitate und Texte geben mehr Einblicke und man entdeckt vieles, was man über den Menschen Mercury nicht wusste. Und wer Zeit für die zahlreichen Filme mitbringt, kann ungewöhnliche Perspektiven kennenlernen.

In jedem Raum der Ausstellung gibt es Fotos, einen Film und ein Zitat von Freddie Mercury, wie zum Beispiel: „Für mich gibt es nichts Schöneres, als vor einer großen Menschenmenge aufzutreten, dieser Kick ist unvergleichlich. Das Gefühl, das mir das Publikum gibt, ist besser als Sex. Ich liebe diese Erregung …“

Der 20-minütige Auftritt von Queen während des Live Aid Konzertes im Londoner Wembley Stadion am 13. Juli 1985 zählt zu den spektakulärsten Rock-Konzerten aller Zeiten. „We are the champions„, „Don’t stop me now“ oder „Who wants to live forever“ bleiben unvergessen. Beim Komponieren des letzteren Songs wusste er bereits, dass bald sterben würde, was den Titel noch intensiver macht. Für einige Lieder vom letzten posthumen Album „Made in Heaven“ musste Brian May singen, weil Freddy die Kraft zum Singen fehlte. Am 24. November 1991 starb er in London an den Folgen seiner HIV-Infektion.

Die Ausstellung ist noch bis zum 9. März 2025 zu sehen.

Geöffnet: Mittwoch bis Sonntag: 11 bis 18 Uhr

Adresse: Mühlenstraße 1, 22880 Wedel

Anfahrt: Das Museum verfügt über keine eigenen Parkplätze. Parken in unmittelbare Nähe ist möglich. Anreise mit dem ÖPNV über S-Bahn Linie S1, Station S Wedel.

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