Der Isländer Ásgeir zu Gast im Schanzenzelt

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Hamburg, 10.06.2023 (JS) – Das Schanzenzelt ist ein klassisches, buntes Zirkuszelt. Es steht mitten im grünen Schanzenpark, in der Nähe der S-Bahn Haltestelle Sternschanze. Da es mitten im Park steht, entsteht dort eine tolle sommerliche Atmosphäre. Lauwarme Sommerabende, entspannte Stimmung, ein kühles Getränk und ein schönes Abendprogramm. Was will man mehr? Neben Konzerten finden hier den Sommer über auch Lesungen, Live-Podcasts und Kinderveranstaltungen statt. Gefördert wird das ganze Konzept von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Initiative Musik & Neustart Kultur. Der Singer Songwriter Pohlmann hat sich mittlerweile eine festen Platz im Schanzenzelt reserviert. Jedes Jahr findet dort seine „Nachschicht“ statt, in der er mit verschiedenen Künstlern seine und auch die Songs der Anderen gemeinsam zu Besten gibt. Pohlmanns Nachschicht findet dieses Jahr am 29.06.2023 statt. Auch das Duo Frida Gold wird am 21.06.2023 noch im Schanzenzelt zu sehen sein.

Am heutigen Abend war jedoch der isländische Singer Songwriter Ásgeir auf der Bühne zu sehen. Sein Debütalbum "Dýrð í dauðaþögn" war schon zu Beginn seiner Karriere ein Riesenerfolg in Island. Diese Platte hat sich in 2012 jeder zehnte Isländer gekauft. Den Schritt, auch außerhalb von Island Musik machen zu dürfen, hat Ásgeir der Sängerin Björk zu verdanken. Ihre Tochter war von seiner Musik so begeistert, dass Björk mit ihrem Produzenten vereinbart hat, zukünftig mit Ásgeir zusammenzuarbeiten. Das war sein Ticket von der Insel. In einem Interview erzählte er in 2014 mal, dass Islands Natur eine sehr große Rolle in seinen Songs spielt. Die Landschaft sei sehr ungewöhnlich und beeindruckend. Ich selbst bin von vor Jahren auch schon dort gewesen und kann dies nur bestätigen. Island ist definitiv eine Reise wert. Viele seiner Songtexte werden laut dem Interview von seinem Vater geschrieben, der viel Zeit damit verbringt Gedichte zu schreiben.

Im März machte Ásgeir schon eine kleine EU-Tour mit Konzerten in England, Dänemark, Norwegen und Schweden. Aktuell ist er nicht nur in Europa sondern auch in Neuseeland und Australien unterwegs. Die Konzerte in Melbourne und Sydney Anfang Juni waren ausverkauft.

Bevor es losging saßen die Leute gechillt draußen vor dem Zelt auf den Bänken und dem Rasen verteilt. Mit kühlen Getränken haben sie den schönen Sommerabend noch genossen.

 

Erst kurz vor 20:00 Uhr füllte sich das Zelt. Am äußeren Rand des Zeltes gab es rundum einige Holzbänke, die etwas erhöht waren. Die meisten Leute haben sich jedoch für Stehplätze vor der Bühne entschieden.

Ab 20:00 Uhr gings dann direkt mit Ásgeir los. Einen Support gab es nicht, was manchmal auch ganz angenehm ist, wenn die Konzerte in der Woche sind. Die Musik des Singer Songwriters ist ein Mix aus Folk und Elektronik. Mit seiner ergreifenden Stimme zieht er die Zuschauer in seinen Bann und es geht unter die Haut. Was ein bisschen schade war, dass leider etwas viel gequatscht wurde unter den Zuschauern. So ging die besondere Atmosphäre, die Ásgeir mit seinem Gesang erreicht, ein klein wenig verloren. Das Gequatsche lag vermutlich an der sommerlichen Stimmung und der Zelt Location, die ein bisschen dazu einlud.

Trotz dessen war es ein sehr schöner Auftritt mit vielen ruhigen, aber auch einigen tanzbaren Songs. Passend zu seinem Songs wirkt auch der Sänger eher zurückhaltend und zeigte nicht viele Emotionen. Auch mit dem Publikum wurde nicht viel interagiert, was ich allerdings schon von einem anderen Konzert von Ásgeir kannte. Was mir noch in Erinnerung geblieben ist, dass er gestern einen freien Tag hatte und somit Zeit hatte sich Hamburg anzuschauen und Fritz Cola zu trinken. Die Musik ist sehr speziell, aber mir hats gefallen und den Fans scheinbar auch. Nach jedem Song gab es einen großen Applaus. Nach 1,5 Stunden Spielzeit inklusive Zugabe war der Sänger noch am Merch zu sehen, um Autogramme zu geben und seine Platten zu verkaufen.