Einfach mal die Augen zu machen!

Zur Bildergalerie

Hamburg, 14.03.23 (Sascha Beckmann) - Muss man noch was über Pink Floyd sagen? Die Band, die 1965 gegründet wurde und Musikgeschichte geschrieben hat! Nein, wohl nicht. Muss man noch was über „Dark Side Of The Moon“, das bahnbrechende Pink Floyd Album aus 1973 sagen? Wohl ebenso wenig! Muss man noch was über The Australian Pink Floyd Show sagen? Jene Band, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Musik von Pink Floyd originalgetreu nachzuspielen. Von den Noten bis hin zur Show so „echt“ wie möglich. Eigentlich auch nicht!

Schließlich sind die Jungs und Mädels so gut, daß sie 1996 zum 50. Geburtstag von David Gilmour eingeladen wurden, um dort ein Set zu spielen. Mehr Ehrung geht nicht. Und nach wie vor sind sie auf der ganzen Welt unterwegs, um der Musik von Pink Floyd zu huldigen. Nach der Deutschland-Tour geht es weiter nach Kanada und in die USA, um später im Jahr dann in Großbritannien zu touren. Und es wird stets in großen Hallen gespielt.

So auch gestern Abend in der Hamburger Barclays-Arena in der sogenannten bestuhlten Half-Variante. Etwa 2000 Fans folgten dem Aufruf, um die „#DARKSIDE50 TOUR 2023“ zu feiern.

Pünktlich um 20 Uhr ging das Licht aus und das Intro ertönte. Als die Musiker dann die Bühne betraten und die ersten Noten vom Album „Dark Side Of The Moon“, welches zur Feier des 50-jährigen Jubiläums, in kompletter Länge dargeboten werden sollte, gab es direkt wohlwollenden Szenenapplaus. Ohne Pause wurde das Album gespielt. Auf der in runden, in der Mitte der Bühne befindlichen Pink-Floyd-typischen Leinwand wurden den floydschen Videos von damals angepasste neue Sequenzen mit Putin, Trump und anderen Despoten gezeigt, wobei bei Putin-Ausschnitten das Publikum direkt zu pfeifen begann.

Aber auch die anderen visuellen Eindrücke mit Hilfe von Lasereffekten und erstklassig eingesetzten Lichtelementen wussten zu überzeugen. Aber vor allem die in der ersten Musikerliga spielenden Akteure auf der Bühne, angeführt vom Gründungsmitglied Jason Sawford hinter den Keyboards, waren das teils doch recht üppige Eintrittsgeld wert. So hörte man an diesem Abend doch sehr häufig den Satz: Wenn man die Augen zumacht, denkt man das Original steht auf der Bühne...

 

 

Nach „Dark Side...“ gab es mit „On The Turning Way“ ein live recht selten gespielten Song vom „A Momentary Lapse of Reason“ Album, ehe es, nach kurzer Begrüßung des Publikums durch Jason Sawford, mit „The Happiest Days Of Our Lives“ und „Another Brick In The Wall (Part 2)“ vom legendären Longplayer „The Wall“ weiter ging. Danach ging es in die etwa zwanzig minütige Pause.

Mit „In The Flesh?“ begann man den zweiten Teil des Konzerts. „See Emily Play“, 2018 tatsächlich das erste Mal von der Band gespielt, fand wieder den Weg auf die Setlist. Vielleicht auch, weil Nick Mason ebenso recht erfolgreich mit genau solchen Stücken auf Tour ist. Wie auch immer... Danach war Zeit für weitere Meilensteine der Band wie „Shine On You Crazy Diamond“, „Wish You Were Here“, „High Hopes“ oder auch „One Of These Days“. „Run Like Hell“ beendete dann zunächst unter einer Menge Applaus das Konzert. Nach einigem rhytmischen Klatschen und Gejohle kam die Band, die im übrigen mit bis zu neun Personen auf der Bühne stand, wieder und „Is There Anybody Out There?“ wurde gespielt. Sänger Chris Barnes ermunterte die bis dato sitzenden Zuschauer sich zu erheben und im Takt zu klatschen. Die Hamburger taten ihm den Gefallen und die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt. Erst recht, als „Comfortably Numb“ als letzte Nummer des Abends ertönte.

Fazit: Knappe 2,5 Stunden mit erstklassiger visueller und akustischer Umsetzung waren eine Reise wert. Ob die hohen Eintrittspreise gerechtfertigt sind? Nun ja, eine solche Produktion wird in diesen Zeiten sicher auch immer kostspieliger. Somit wohl zu verstehen. Schade das die Halle weit von ausverkauft entfernt war.