Freizeichen

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Bremerhaven, 28.04.2017 - Das Quintett Basta zählt mit rund 150 Songs und 16 Jahre Bandgeschichte zu den dienstältesten A-Cappella-Ensembles Deutschlands. Die Gruppe aus Köln besteht aus fünf Sängern, die ihre Stücke meist selbst schreiben und arrangieren.

Die Sänger sind die Gründungsmitglieder William Wahl und René Overmann, dazu Werner Adelmann, der studierte Musiker und Synchronsprecher Arndt Schmöle (Bass) und jüngstes Mitglied (in beiderlei Hinsicht) der Bariton Hannes Hermann. „Ich finde die 70er Jahre toll, hier habe ich 4 Zeitzeugen in der Gruppe“, so Hermann.

Herausragendes Merkmal von Basta ist es, nicht nur feinen, mehrstimmigen Gesang zu produzieren, sondern auch gute Laune. Im Theater im Fischereihafen (TiF) stellten die Musiker ihre neue mittlerweile achte CD „Freizeichen“ vor. Ganz ohne Instrumente (bis auf ein Lied mit William Wahl auf der Akustikgitarre), nur durch die Imitation von Schlagzeug- und Perkussionsrhythmen, das sogenannte Beatboxing, bezauberte die Band von Beginn an.

Jeder beherrschte die ganze Bandbreite der Mund-, Nasen- und Rachen-Akrobatik und trat sowohl solistisch als Sänger, als auch als Rhythmusmacher im Hintergrund auf. Immer wieder durfte ein anderes Mitglied in die vorderste Reihe treten und singen. Mit ihrer Präsenz, ihren humorvollen und pointierten Moderationen zwischen den Songs, den witzigen Texten und den auf den Punkt gesungenen Songs begeisterten sie das Bremerhavener Publikum. Mit einer unverstellten Natürlichkeit zeigten sie einen teils ironischen, aber immer freundlichen Blick auf die Welt

 

Vom Laktosetango „Laktosetolerant“ über „Ich Bass“bis zum Büroshanty „Cut, copy and paste“ behandelten ihre Texte die kleinen Unzulänglichkeiten, mit denen sich jeder herumschlagen muss und die Gefühle, die jeder kennt mit Situationen, die jedem vertraut sind. In „Ein kleines bisschen Hass“ das Gefühl immer der nette Doofe zu sein oder wie in „Sodom und Gomera“ eine enttäuschende Ferienanlage im Urlaubsort.

Mal zärtlich-gemein wie in „Anna lässt sich scheiden“, mal humoristisch handfester wie im virtuosen Fortpflanzungsreggae „Nachkommen“ oder dem garstigen Flirt-Ratgeber-Song „Frauen lieben Hunde“. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Bei zwei Liedern hatten Basta sich die Melodie geliehen: „Y.M.C.A.“ von den Village People und „Er gehört zu mir“, ein Marianne Rosenbergsong mit Overmann als Herbert Grönemeyer-Imitator. Erst nach drei Zugaben ließ das Beifall klatschende und mit Füssen stampfende Publikum die Sänger gehen, die danach noch im Foyer Autogramme gaben.