Köpenicker Blutwoche Berlin - Die Köpenicker Blutwoche war eine Verhaftungs-, Folter- und Mordaktion der SA gegen Zivilisten im Jahr 1933. Sie fand vom 21. bis zum 26. Juni 1933 im Berliner Stadtteil Köpenick statt und wurde von SA-Sturmbannführer Herbert Gehrke geleitet. Möglicherweise wurden dabei bis zu 500 Gegner des Nationalsozialismus von mehrere hundert SA-Männer gefangengenommen, gedemütigt, gefoltert. Ein Teil der Verfolgten wurde ermordet oder erlag den Folgen der Folterungen, etliche blieben dauerhaft körperlich und psychisch gezeichnet. Mindestens 23 Menschen starben. Opfer waren Mitglieder von KPD und SPD, des Reichsbanners, des Deutschnationalen Kampfringes (DNVP), Juden, Gewerkschafter und Parteilose. m Verlauf der Terroraktion schoss das SPD-Mitglied Anton Schmaus in Notwehr drei SA-Männer nieder, worauf die Gewalt eskalierte. Joseph Goebbels, der als Berliner Gauleiter den Terror in der Reichshauptstadt maßgeblich mitgestaltet hatte, schlachtete den Tod der Parteisoldaten propagandistisch aus und stilisierte sie zu „Blutzeugen“ der NS-Bewegung. Seit 1980 befand sich im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude von Berlin-Köpenick in der Puchanstraße 12 ein Gedenkraum und seit 1987 die (1993 und 1995 neu strukturierte) „Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche“. Die Ausstellung verortet die Ereignisse im überregionalen Kontext der NS-Machteroberung 1933 und zeigt, wie flexibel die Aushandlungsprozesse und Kooperationen zwischen den Gliederungen der NSDAP und den staatlichen Instanzen waren. |
Die Ausstellung beinhaltet lediglich einen kleinen Gefängnistrakt und ist somit recht klein, übersichtlich und nur an wenigen Tagen zu besuchen. Der Eintritt ist frei. Adresse: Puchanstr. 12, 12555 Berlin Öffnungszeiten: |
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