Valhalla in Wilhemsburg

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Hamburg, 13.10.22 (Sascha Beckmann) - Valhalla in Wilhemsburg ...Ihr 1992 erschienenes viertes Album „Somewhere Far Beyond“ gilt für viele Fans der deutschen Metalband Blind Guardian als wegweisendes Meisterwerk. Erstmals öffnet die Band hierauf den ungestümen Speedmetalsound ihrer Anfangstage für neue Elemente, in diesem Fall mittelalterlichen Folk. Damit ebnet das Album den Weg für die orchestralen und dramaturgisch durchkonzeptionierten Nachfolgewerke, die zunehmend progressiver und melodischer ausfielen.

Dank ihrer kontinuierlichen Entwicklung zählen Blind Guardian bis heute zu einer der wichtigsten Bands des Genres. Zum 30. Jubiläum von „Somewhere Far Beyond“ waren sie nun endlich, nach einigen Verlegungen, in Hamburg zu Gast. Geplant war das Konzert eigentlich schon für den März diesen Jahres. Ursprünglich sollte es als Doppelkonzert an zwei Tagen in der Markthalle am Hauptbahnhof stattfinden, wurde dann in die Zeltphilharmonie an selbem Datum verlegt und letztendlich in den Oktober verschoben. Nun steht die Zeltphilharmonie aber noch nicht und so musste nochmals verlegt werden. Zwei Tage eher als geplant sollte nun der Gig in der edel-optics.de Arena, in der sonst die Basketballer der Hamburg Towers zuhause sind, stattfinden.

Und tatsächlich war dem so. Hamburg bildete nun den Abschluss dieser besonderen Tour. Ehe die Band allerdings in Pause geht, wird sie ihr Weg noch nach Mallorca auf das Full Metal Holiday Festival führen. Die gut gefüllte Halle übte sich schon ein wenig in „Guardian“ Sprechchören, ehe gegen 20.50 Uhr der Vorhang der Bühne fiel und die Sicht auf die Musiker freigab. Das Jubliläumsalbum „Somewhere Far Beyond“ sollte zunächst mal die größte Aufmerksamkeit erlangen. Es wurde komplett durchgespielt und schon vom ersten Ton an war das textsichere Publikum Feuer und Flamme.

Jeder Ton wurde honoriert und jede Textzeile lautstark mitgesungen, insbesondere bei einem der Bandklassiker schlechthin - „The Bard´s Song“. Nach dem letzten Klängen des Albums, dem Titeltrack „Somewhere Far Beyond“ hat der ein oder andere Metalhead in der Halle schon die Befürchtung eines jähen Ende des Abends.

 

Aber alle, die diese Band kennen, wissen um deren Spiellust. So gab es dann nach kurzer Pause einen zweiten Set mit weiteren Klassikern der Krefelder. „Lord Of The Rings“ eröffnete den Reigen und wurde frenetisch gefeiert. „Nightfall“ vom 1998er Album „Nightfall in Middle-Earth“ und „Banish From Sanctuary“ folgten ebenso wie „Violent Shadows“, „Time Stands Still“ und mit „And The Story Ends“ endete dann auch dieser Set und die Band verließ die Bühne. Natürlich dauerte es nicht lange und die Hamburger Metalheads ließen die „Guardian“ Sprechchöre vom Beginn des Konzertes wieder aufleben.

Daraufhin ließ sich die Band nicht lange bitten und kam für den Zugabenteil zurück auf die Bretter und starteten direkt wieder durch mit „Sacred Worlds“ vom Album „At The Edge Of Time“, um dann einen weiteren Meilenstein mit dem Song „Valhalla“ zu kredenzen. Es folgte ein ebenso krachender „Mirror, Mirror“ und damit das eigentliche Ende des Konzertes.

Doch Hamburg ließ die Band nicht gehen und forderte lautstark die Band zurück und den Kracher „Majesty“ vom 1988er Erstlingswerk „Battalions Of Fear“. Mehr geht nicht! Und so ging man nach über zwei Stunden Spielzeit aus der heißen Halle in die regnerische Hamburger Nacht. Fazit des Abends: Es gibt doch noch volle Konzerthallen. So macht es definitiv auch mehr Spass! Also supported eure Bands und kauft Tickets!