Bosse auf dem Plaza Festival 2017 Hannover, 26. 07.2017 – Nach dem ausverkauften NDR 2 Plaza Festival im Vorjahr waren dieses Jahr merklich weniger Zuschauer anwesend. Am Wetter konnte es nicht gelegen haben, mit über 25 Grad und Sonnenschein war es bestes Festivalwetter. NDR 2 zog sich nach 17 Jahren erstmals als Präsentator beim diesjährigen Festival zurück zog. NDR 2 gab an, mit Texten wie "Marionetten" mit rechts- und verschwörungstheoretischen Gedankengut der Söhne Mannheims nicht konform gehen zu wollen. Das Festival eröffnete Henning Wehland, ebenfalls einer der Köpfe der Söhne Mannheims. Nach dem recht kurzen Eröffnungsgig von Wehland stand der Newcomer und Jan Böllemann-Geschädigter Max Giesinger und seine Band auf der Bühne. Er nahm die Zuhörer mit auf seine musikalische Reise und animierte immer wieder aufs Neue zum Mitmachen. Gegen 17:00 Uhr kam die vierköpfige britische Indie-Rockband Bastille auf die Stage, um ihr aktuelles Album „Wild World“ vorzustellen. Erstklassigen Alternative-Rock-Sound brachten die fünf Musiker von Walking On Cars. Mit der Single „Speeding Cars“ feierte die Band ihren internationalen Durchbruch. Ihr Debüt-Album „Everything This Way“ schoss bis auf Platz eins der irischen Charts. Er scheint in letzter Zeit überall zu sein, so durfte er auch hier wieder nicht fehlen: Bosse. Nach 2013 trat er dieses Jahr zum zweiten Mal auf der Plaza-Bühne auf. Mit „Engtanz“ feierte der Braunschweiger Axel Bosse in diesem Jahr sein erstes Nummer-Eins-Album. Bereits das Vorgängeralbum erhielt eine Gold-Auszeichnung und stand 38 Wochen in den Charts. Alte Songs wie „Kraniche“, „Schönste Zeit“, „So oder so“ standen genauso auf der Setlist wie seine neuen Songs wie „Steine“ vom aktuellen Album. Bei Bosse passt das Wort "authentisch" genau. Mehr noch, es erklärt seinen Erfolg. Seine Optik, als wäre er von einer Kneipentour direkt auf die Bühne gestolpert. |
Und seine leicht verwirrte Art, seine groteske Manier über die Bühne zu tanzen und seine gekonnte Animation des Publikums, dass ihn dann auch feierte und immer wieder mitmachte, machte ihn wieder sympathisch und einzigartig. Bosse schonte weder Stimmbänder noch Beinmuskulatur, tanzte wie ein Derwisch über die Bühne. Wie immer schon nach dem ersten Lied schweißnass zerbrach er einen Mikrofonständer. „Ne, nicht schon wieder!“ war sein Kommentar dazu. Außerdem sagte er, das die Generation von heute es so gut hat wie nie zuvor. Sie sollen politisch werden in dieser Zeit und gegen Kriege, rechte Gewalt und -vielleicht nicht ganz ungewollt erwähnt- auch gegen Reichsbürger sein. Nach einem Ausflug ins Publikum fahndete Bosse nach den Viva-con-Agua-Leuten, die um Pfandbecher baten, mit dem Erlös werden Brunnen in Entwicklungsländern gebohrt. Mit einer Viva-con-Agua-Fahne schwenkend erreichte er wieder die Bühne. Ferris MC von Deichkind durfte für ein Lied als Gaststar auf die Bühne und Bosse rappte mit ihm. Auch ein Gitarrensolo des Gitarristen war dabei. Gegen 22:00 Uhr traten dann die als Headliner gesetzten Söhne Mannheims mit Stücken ihres sechsten Studio-Albums auf. |
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