Country meets Rock meets Blues Hamburg, 17.03.2019, (WM) - Schon auf dem Weg vom Parkplatz zur Barclaycard Arena schallte einem laute Country & Western Musik von einem Truck entgegen und die Vorfreude stieg. The BossHoss waren mal wieder in Hamburg, diesmal mit ihrer aktuellen Tournee „Black is beautiful“. In der fast komplett ausverkauften Arena tummelten sich viele mit Cowboyhut, Jeans und Westernhemd ausgestattete Zuschauer. Das Alter lag etwa zwischen 14 und 70 Jahren. Pünktlich um 19:30 eröffnet Seasick Steve mit seinem Drummer Dan Magnusson das Programm. Der 1941 in Kalifornien geborene Bluesveteran begeisterte mit seinen selbstgebauten Gitarren und seinem kraftvollen Bluesrock sofort das Hamburger Publikum. The BossHoss kennen Steve seit fast 20 Jahren von einem Konzert in Berlin und er gefiel ihnen schon damals so gut, dass sie ihn diesmal zu ihrer diesjährigen Tour einluden. Nach einer kurzen Pause ging um 20:30 Uhr das Licht aus, der Vorhang hob sich und gab den Blick frei auf die Protagonisten des Abends, Alec „Boss Burn“ Völkel und Sascha „Hoss Power“ Vollmer, die in großartiger Spiellaune das Set begannen und das textsichere Publikum innerhalb von Sekunden im Griff hatten. Sie legten sofort los, so dass nach kurzer Zeit ihre Lederjacken in die Ecke flogen und präsentierten Songs von älteren Alben und natürlich auch von der neuen CD „Black is Beautiful“. Eine Mischung aus mitreißendem Country & Western, pulsierendem Rock und erdigem Blues. Sie werden begleitet von einer 3-köpfigen Bläsersection, der Mexican Wonder Brass, die teilweise passend zu den Songs mit Sombrero und Poncho verkleidet auf der Bühne standen, 2 Schlagzeugern, einem Gitarristen sowie einem Harpplayer. Ein junges, verliebtes Pärchen wurde auf die Bühne geholt, durfte dort mittanzen und sich danach küssen und an der Bar Platz nehmen. Seasick Steve wurde nochmal für einen Song auf die Bühne geholt und BossHoss und er spielten zusammen das Stück „Can U Cook“.
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Wie ihm bei den „Voice Kids“ angeboten, holten BossHoss als Überraschungsgast den 14-jährigen Nico aus Bargteheide in ihre Mitte, der mit ihnen „Jolene“ performt. Das Publikum wurde aufgefordert sie mit Feuerzeugen und Handytaschenlampen zu unterstützen, was dies natürlich bereitwillig tat. Ein weiteres Pärchen durfte für den Rest der Show mit an die Bar. Hoss Power lässt sich mit freiem Oberkörper über das Publikum surfen. 20 junge Frauen wurden zum Finale auf die Bühne geholt und durften mittanzen, während sich gleichzeitig auf der riesigen Leinwand hinter der Bühne lasziv tanzende stilisierte Stripperinnen in 21 Fenstern räkelten. Langsam ging die Show nach hundert Minuten dem Ende zu und Pyrofeuer zuckten beim letzten Song nochmals rhythmisch zur Musik. Nach wenigen Minuten kam die Band dann zum ausgiebigen Zugabenblock unter frenetischem Applaus wieder zurück auf die Bühne. Man verabschiedete sich mit „God Loves Country“, wobei in der Arena der Chor der Cowboys and Cowgirls den Refrain „So if you mess with BossHoss you mess with God“ vieltausendstimmig mitsang. Es folgte ein von Sascha unplugged vorgetragenes, sehr einfühlsames „Mary Marry Me“ . Natürlich durfte auch ihr Hit „Don’t Gimme That“ nicht fehlen. Nach gut zwei Stunden endete eine fulminante Show und das begeisterte Publikum verließ zufrieden und friedlich die Arena. Auf dem Weg zum Parkplatz sang ein einsamer Straßenmusikant „Jolene“. |
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