„Breakin`Mozart“ im Cuxhavener Stadttheater

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Cuxhaven, 03.02.2019 (VH) - Classik meets HipHop, Breakdance meets Classic... so oder so ähnlich hätte die Show „Breakin` Mozart“ im Cuxhavener Stadttheater auch heißen können. Die mehrfachen Breakdance Weltmeister der „Dancefloor Destruction Crew“ (DDC) waren zu Gast im Nordseebad. Die Show war bereits mehrere Monate zuvor restlos ausverkauft. Kein Wunder, da „Breakin Mozart“ als absolutes Highlight in der diesjährigen Spielzeit hervorsticht und zudem auch noch das Titelbild des aktuellen Programmheftes ziert.

Wer an Breakdance denkt, wird in erster Linie sicherlich an New York, RUN DMC oder Grandmaster Flash denken, wohl kaum an Deutschland und schon gar nicht an Mozart. Umso interessanter ist die Tatsache, dass eine der erfolgreichsten Breakdance Gruppen aus Schweinfurt stammt. Die Liste der Erfolge der bereits 1999 gegründeten „Dancefloor Destruction Crew“ ist lang, Gewinner der Sat1 Produktion „It´s Shwotime“, Finalist bei „Got to Dance“ (Pro7), Halbfinalist beim Supertalent (RTL), Deutscher Meister, Europa Meister und sogar zweifacher Weltmeister um nur einige zu nennen.

Die Einbindung klassischer Themen war schon beim HipHop in den 90er Jahren sehr beliebt. Damals bauten unter anderem Nas, Xzibit oder LL Cool J Samples von klassischen Stücken in ihre Songs ein und stürmten damit die Charts. Umgekehrt ist der Stilmix auch im Bereich der klassischen Musik keine neue Erfindung und sehr beliebt um sich einem breiterem und jüngerem Publikum zu öffnen.

In diesem Sektor stand der Dirigent und Regisseur Christoph Hagel schon immer für außergewöhnliche Spielorte und wirkte mit Kooperationen mit Urban Dance Gruppen über die Grenzen der klassischen Musik hinaus. Wenn nun diese beiden hochkarätigen Acts für eine Zusammenarbeit zur Musik des Ausnahmetalents Wolfgang Amadeus Mozarts aufeinander treffen, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Bühne frei, die Show beginnt. Der Pianist im Hintergrund setzt ein, ein als Mozart verkleideter Tänzer der Crew sitzt tief versunken in einer kreativen Schaffensphase an einem Tisch, während seine Beine sich wie von selbst anfangen zu bewegen.

 

 

 

 

 

Was folgt ist Breakdance auf weltmeisterlichem Niveau. Beeindruckende Rockings, Freezes, Flares, Windsmills und schwindelerregende Headspins, die die Mützen fast zum Qualmen brachten, folgten Schlag auf Schlag, um nur einige der von der DDC perfekt abgelieferten Elemente zu nennen. Inszenierte Battles um die Gunst der beiden Tänzerinnen der Crew prägten den umwerbenden Teil der Show.

Die Musik von Mozart wurde dazu entweder live am Flügel gespielt, oder fanden sich in Samples zu HipHop Beats wieder. Ein Robot Dance im Spotlight sorgten ebenso wie Akrobatik-Einlagen oder durch den durch den Abend führenden unterhaltsamen Klamauk dafür, dass es nie langweilig wurde.

Mit dabei war auch die Sopranistin Darlene Ann Dobisch, die auch ohne zu tanzen in die Performances der einzelner Tänzer stark eingebunden wurde. Zu der wohl bekanntesten Arie aus der Zauberflöte verabschiedete sich die Königen der Nacht nach einer rockstarmäßigen Performance zusammen mit dem Pianistin unter tosendem Applaus des Publikums. So macht Klassik Spaß.

Nach dem letzten Stück der DDC wurde hieran anschließend in der Zugabe noch einmal jedes Crew Mitglied mit Soloparts gebührend für die absolut beeindruckende Leistung des Abends gefeiert. Bei wem „Breakin Mozart“ Lust auf mehr gemacht haben sollte, kann die Breakdancer auf der in 2019 startenden Tour „DDC goes Crazy“ in einer weiteren abendfüllenden Show bewundern.