Cebit 2015 und der Whisteblower

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Hannover - Mit einem Besucherplus von 6 Prozent auf 201.000 ging am vergangenen Freitag die weltweit größte Computermesse Cebit in Hannover zu Ende. Mit dabei: Whistleblower Edward Snowden und adrette Hostessen.

Die Zukunft der IT-Branche ist in Deutschland längst zur Chefsache geworden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Cebit am Sonntag Abend eröffnet. Aus dem diesjährigen Partnerland China waren Vize-Ministerpräsident Ma Kai sowie Jack Ma, Gründer des chinesischen Internet-Konzerns Alibaba, dabei. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ging am Montag auch über das Ausstellungsgelände in Hannover. Und der wurde nicht müde zu betonen, wie wichtig die digitale Revolution auch für mittelständische Unternehmen ist.

Hannelore Kraft informiert sich (Foto: Nordevents)

Im Jahr zwei ihrer Fokussierung auf den professionellen Geschäftskunden habe die CeBIT ihre Position als weltweit wichtigste Veranstaltung für IT und Digitalisierung eindrucksvoll untermauert. Die CeBIT 2015 stand unter dem Topthema d!conomy und rückte damit die rasante Digitalisierung aller Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft in den Mittelpunkt. Auf der CeBIT 2015 wurde deutlich, dass die Digitalisierung der Wirtschaft in vollem Gange ist.

Wer sich bisher nicht viel unter Begriffen wie Internet der Dinge vorstellen konnte, gewann auf der CeBIT 2015 ein anschauliches Bild. Zahlreiche Unternehmen präsentierten mit ihren Showcases einen Vorgeschmack auf vernetzte Maschinen.

Die Deutsche Telekom stellte am Montag das erste Produkt aus ihrer Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Cloud-Anbieter Saleforce für den Autohandel vor. Die neue Plattform soll Händler, Werkstätten, Fahrzeuge und Kunden verbinden und damit eine individuell zugeschnittene Kundenbetreuung ermöglichen.

 

Über sogenannte iBeacons, kleine Sendereinheiten mit Bluetooth-Funk, können damit einem Kunden am Schaufenster auch außerhalb der Geschäftszeiten alle Details über sein Wunschauto als Dokument oder Video auf das Smartphone gesendet werden. Mitarbeiter können zudem Schäden am Fahrzeug per Video mit dem Smartphone oder Tablet erfassen oder einen Auftrag direkt in das System übertragen.

Ebenfalls im Blick standen Anbieter rund um M2M-Technologie. Telefónica präsentierte auf der Messe leistungsstarke Konnektivitäts-Services, darunter die Management-Lösung Smart M2M und die Global SIM-Karte.


Ebenso Bundesinnenminister Thomas de Maizière (Foto: Nordevents)

Bei - ausnahmsweise - schönstem Messe-Wetter standen allerdings nicht nur die 3400 Aussteller aus 70 Ländern im Mittelpunkt der CeBIT. Auch das Konferenzprogramm lockte diesmal mit starken Sprechern. Das absolute Highlight war dabei sicher der Auftritt von Edward Snowden im Rahmen der Global Conferences. Begleitet wurde die Rede des per Google Hangout zugeschalteten Whistleblowers vor Ort von Journalist Glenn Greenwald, der auf seiner Enthüllungsseite "The Intercept" zahlreiche Snowden-Details veröffentlichte.

Aus 400 Startups aus der gesamten Welt haben es 50 ins Finale des diesjährigen mit 30.000 Euro dotierten CODE_n CONTEST "Into the Internet of Things" geschafft. Die ausgewählten jungen Unternehmen konnten ihre innovativen Lösungen aus den Bereichen Digital Life, Future Mobility, Smart City und Industry 4.0 auf der CeBIT in der CODE_n präsentieren.

Die CeBIT 2015 zeigte deutlich, wie viel Diskussionsbedarf die Digitalisierung mit Ihren Herausforderungen hervorruft. Besonders im deutschen Mittelstand, der bisher eher schüchtern mit Begrifflichkeiten wie Internet der Dinge und Industrie 4.0 kokettierte. Unternehmer konnten hier wertvolle Erkenntnisse von Vordenkern und Machern mitnehmen.

Insgesamt verzeichnete die CeBIT 2015 einen stärkeren Zuspruch als im Vorjahr. Die CeBIT 2016 öffnet in Hannover vom 14. bis zum 18. März ihre Tore für die Besucher.