CeBIT 2016

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Hannover, 17.03.2016 - Es wurde wieder eng auf den Straßen der Landeshauptstadt: die weltgrößte Messe für Digitalisierung CeBIT hatte fünf Tage lang für Besucher geöffnet. Die Messe ist wie im Vorjahr überwiegend an das Fachpublikum gerichtet und versteht sich vor allem als Plattform für die etwa 3.300 teilnehmenden Unternehmen aus 70 Nationen. Neben zahllosen kleineren Unternehmen sind es natürlich auch klingende Namen wie IBM, Microsoft, SAP, Hewlett-Packard, Software AG, Dell, Fujitsu, Scheer, Intel und Telekom.

Außerdem feiert die Messe ihr 30-jähriges Jubiläum als eigenständige Veranstaltung. Die Wurzeln der CeBIT reichen bis in die 50er-Jahre zurück. 1986 wurde die damalige Messe geteilt: die CeBIT wurde im März und die Hannover Messe einen Monat später im April abgehalten. Die erste eigenständige CeBIT wurde jedoch vom Tod des Computer-Pioniers Heinz Nixdorf auf dem Messegelände am 17. März überschattet. Ab 2014 sprach die Messe nur noch gezielt Fachbesucher an und markierte mit 210.000 Besuchern den bisherigen Tiefststand. 2016 ist die Schweiz Partnerland.

Zum Auftakt wurde am Montagabend aber erst einmal gefeiert: mit einer "kreativen Inszenierung" auf der "CeBIT Welcome Night", mit einem Pianisten, der samt Instrument kopfüber in der Luft hing. Amazon präsentiert in einem wolkenförmigen Zelt über die sogenannte Cloud-Technologie und deren Sicherheit. Auf dem Stand von „Aldebaran“ kann man den humanoiden Roboter „Pepper“ umarmen und auf dem Kühlschrankdisplay auf dem Microsoftstand kann man über die Internetplattform Youtube Backrezepte online aufrufen. Natürlich sind auch dieses Jahr Dronen vertreten, wie auf dem Stand von „Dronemasters“ zu sehen. Dort ist ein großer Parcours für Drohnen aufgebaut, auf dem auch ein Rennen für ferngesteuerte Flugobjekte stattfindet. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit die mit Cyberbrillen bewaffneten Piloten ihre Fluggeräte durch den Parcours steuern. Aber immer, wenn es ein lautes Klack gibt und ein raunen durch die Zuschauer ging, war wieder eine Drohne gegen ein Hindernis geflogen und musste wieder repariert werden.

Etwas nachdenklicher über die schöne digitale Welt wird man auf dem Stand von „Digiwell“, die Microchips zeigen, die man Menschen unter die Haut transplantieren und so z.B. Türen damit öffnen kann. Was verrückt klingt und sicherlich Überwindung kostet, wird auf der CeBIT schon umgesetzt: Kleine Computer-Chips werden als Implantat unter die Haut gesetzt. Einmal "installiert" können sie ganz unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Die dicke Kanüle der Spritze wird viele aber noch auf kleinere Chipmodelle warten lassen.

Das Sport-Shirt von der Firma Antelope unterstützt das Training mit Elektrostimulation - bei diesem Kleidungsstück soll das die Bauch- und Rückenmuskeln ebenso stärken wie den Rumpf stärken. Dafür sind in das Textil Elektroden eingewoben.

Der Künstler Matthias Hintz zeigt, wie man mit Hilfe eines Lackbrenners Skulpturen aus alten CDs fertigen kann.

 

Mit Kleinigkeiten wie Figuren oder sonstigen Spielkram hält sich das Unternehmen BigRep aus Berlin nicht auf. Die Firma stellt 3D-Drucker her, die vermutlich die Größten der Welt sind. Und damit druckt man dann Tische und Stühle aus, die wie richtige Möbel funktionieren. Wenn es riesige 3D-Drucker gibt, braucht man natürlich dafür auch die entsprechenden Scanner, die räumliche Gegenstände und auch Personen digitalisieren können.  Die botspot GmbH hat sich schnell zu einem international führenden Spezialisten für 3D-Scanner entwickelt. Deren 3-D-Scanner schaffen alle Größen: Vom Scan des kleinen Fingers bis zum räumlichen Erfassen einer kompletten Person oder sogar von mehreren gleichzeitig.

Smartphones sind dieses Jahr nicht viele zu sehen. Das Pico RX-492 hat zwar kein Android, aber dafür Bluetooth und kommt daher mit Smartphone-Touch daher. Das Mini-Smartphone kostet knapp 30 Euro. Vielleicht ein gutes Gerät für die Disco oder den Strand.

Ein Stammgast auf der CeBIT ist die Berliner Firma AVM, Hersteller der bekannten FritzBox. In diesem Jahr zeigt das Unternehmen unter anderem die neue FritzBox 7580, die schnelles WLAN am VDSL-Anschluss zur Verfügung stellt.

Wer bei soviel Zukunftsvisionen doch noch eine Prise Vergangenheit haben möchte: Die Berliner Firma shoutr labs hat den Dino Tristan entwickelt. Tristan, der originale Raubsaurier, ist eines der weltweit am besten erhaltenen Exemplare und gilt unter Experten als einzigartiger Fund. Insbesondere der mehrere hundert Kilo schwere Schädel ist sehr gut erhalten – das Skelett und der nahezu vollständige Schädel des Raubsauriers samt seiner 12 cm langen Zähne. Die Teile des echten Dinos bleiben im Naturkundemuseum Berlin. Auf der CeBIT in der LOFT Area wird allerdings der Schädel gezeigt und per Augmented Reality kann er durch die Gänge des Ausstellungsbereichs und der CeBIT Global Conferences laufen. Ganz so wie vor rund 70 Millionen Jahren, mit Haut und Haaren. Etwas Jurassic Park hat schon immer gezogen.

Der Besucher konnte auch viele Fortbewegungsgeräte ausprobieren. Einen chinesischen Segway-Nachbau auch als Sitzmodell oder den fliegenden Teppich der Fa. Alibaba.com. Die CeBIT 2017 findet vom 20. - 24.03.2017 statt.