CeBIT 2017: Drohnen, VR und neuer Termin

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Hannover, 23.03.2017- Die Cebit war nicht nur die größte Computermesse, sondern mit 800.000 Besuchern Anfang der 2000er schlicht die größte Messe der Welt. Mehr als 4.000 nationale und internationale Aussteller präsentierten auf der CeBIT Hannover dieses Jahr vom 20. bis 24. März ihre Produkte. Aber in den letzten Jahren war die Messe weit entfernt von alter Größe, dieses Jahr rechnen die Veranstalter mit nur 200.000 Besuchern. Schuld am Besucherrückgang insbesondere in den vergangenen drei Jahren ist aber sicher auch die Neuausrichtung auf Fachbesucher.

Thema auf der Cebit war nicht vor allem die dort gezeigten Innovationen - weil es zu wenige davon gibt -, sondern die Entwicklung der Messe an sich. Zahlreiche Unternehmen, die früher riesige Stände in den Entertainment-Hallen hatten und Publikumsmagnet waren, bleiben inzwischen der Messe ganz fern.

Die CeBIT 2018 wird in den Sommer verlegt und findet nun vom 11. bis 15. Juni statt. Am 11.6. ist Presse-Tag, vom 12.-14.6. ist für Fachbesucher geöffnet und am 15.6. ist Publikums-Tag.

Parallel zur Cebit sollen Konzerte auf dem Freigelände am Expo-Holzdach und andere Veranstaltungen stattfinden - natürlich erst nach dem Ende der Ausstellungszeit um 18 Uhr. Noch ist nämlich völlig unklar, wer die Kosten für den Eventcharakter der Großveranstaltung tragen soll. Es bleiben aber Zweifel an neuerlicher Neuausrichtung, vielleicht ist es aber die letzte Chance für die CeBIT.

Bundeskanzlerin Merkel machte als Politikerin mit dem Ministerpräsident Shinzo aus dem diesjährigen Partnerland Japan den Anfang, Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies begrüßte den Schritt auf dem Weg zur neuen Leitmesse und der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Dr. Hans-Georg Maaßen ließ sich am Donnerstag durch die Messe führen.

Unter den vielen Trends in diesem Jahr ist aber vor allem der kleine Roboter Pepper ein Hingucker, obwohl er keine Neuheit ist. Pepper erkennt Gesten von Menschen und kann Fragen beantworten, die man ihm stellt. Auf dem Stand der Deutschen Bahn wurde ein autonom fahrender Bus vorgestellt. Und viele Start-Up-Unternehmen zeigten ihre Innovationen.

 

Das goldenen Zeitalter der Überwachung hat begonnen, das Smart Home - das vernetzte Zuhause von Heizung, Alarmanlage, Beleuchtung bis zum Fensteröffner - ist heute für jedermann erschwinglich. Aber die Gefahr digitaler Einbrecher ist auch groß. Auch Whistleblower Edward Snowden hat sich auf der CeBIT in einer Live-Schalte aus Russland kritisch zum aktuellen Stand der weltweiten Online-Überwachung geäußert. Spezialisierte Firmen boten Soft- und Hardware an, die private ebenso wie professionelle Anwender vor Angriffen schützen soll.

Virtual Reality (VR) wurde auf der Cebit in Halle 17, der VR-Halle, als "einer der spannendsten Technologie-Trends 2017" inszeniert. Jedermann kann sich im Elektromarkt technisch überzeugende VR-Brillen kaufen, von Einsteigermodellen wie Samsungs Gear VR und Googles Daydream-Headsets bis hin zu Hightech-Produkten wie der Oculus Rift von Facebook oder der HTC Vive. Viele Besucher konnten sich die Brillen aufsetzen und in virtuelle Welten abtauchen.

In einem eigenen Drohnenpark demonstrierte Chipgigant Intel, wie Drohnen vielzählige Aufgaben wie auch die Wartung von Anlagen übernehmen können. 30 Hersteller zeigten kleine Fluggeräte für die professionelle Nutzung. Es surrte und dröhnte auf einem extra angelegten Dronenparcours in Halle 17.

Dann warten wir mal auf ein hippes Tech-Festival, einem "Festival der Innovationen" in 2018.