Eine legendäre Band erobert den Schlachthof

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Bremen 11.06.2023 ( Christian Habeck) - Am 11.06.2023 war es endlich mal wieder soweit und es gab ein besonderes Highlight der Musikgeschichte zu bestaunen– die legendäre Band The Chameleons lockte die Räumlichkeiten des Kulturzentrums „Schlachthof“ in Bremen und versetzte das Publikum der nahezu ausverkauften Location in einen wahrhaftigen Punk-Rock-Rausch. Als Liebhaber besonderer Bands des Alternative-Genres konnte man sich dieses Event einfach nicht entgehen lassen und musste dieses außergewöhnliche Konzerterlebnis einfach live miterleben. Zwar gelang der Band zu meinem völligen Unverständnis nie der kommerzielle große Durchbruch, doch immerhin zählt ihr 1983 veröffentlichtes Album „Script of the Bridge“ zu den wichtigsten Veröffentlichungen des Post-Punks. Das Single „Swamp Thing“ die auch gestern Abend nicht fehlen durfte, schaffte es sogar in die UK Top 100.

The Chameleons sind bekannt für ihren einzigartigen Sound, der Elemente des Post-Punk, New Wave und Alternative Rock vereint. Schon seit den 1980er Jahren prägen sie die Musikwelt mit ihren kraftvollen Melodien, eingängigen Gitarrenriffs und den unverwechselbaren Vocals von Sänger Mark Burgess.

Der Schlachthof erwies sich wieder einmal als perfekte Location für ein solches Konzert. Die intime Atmosphäre des Kulturzentrums und die energetische Stimmung im Publikum schufen eine unvergleichliche Verbindung zwischen Band und Fans, die, angeheizt von der Support-Band, von der ersten Minute an bestand.

Pünktlich um 20:00 Uhr betraten die Jungs von TRAITRS die Bühne und heizten dem bunt gemischten Publikum eine gute Dreiviertelstunde ordentlich ein. Und auch die Support-Band aus Kanada sind keine Unbekannten, sondern ein angesagtes Post-Punk Duo aus Kanada. Unverkennbares Markenzeichen der beiden Freunde Sean-Patrick Nolan und Shawn Tucker sind ihr einfühlsamer und gefühlvoller Gesang des Duos, welches die Einflüsse des Shoegaze und Dark Wave auf eine hervorragende Art und Weise vermischt. Hätte man mir die Entscheidung überlassen – ich hätte keine passendere Band finden können oder wollen. Etwa 20:45 Uhr räumte das Duo die Bühne und  machte Platz für die Stars des Abends.
Und gleich von der ersten Note an war klar, dass The Chameleons angetreten sind, um alles zu geben. Sie spielten mit einer Leidenschaft und Intensität, die einen regelrecht mitriss. Jeder Song wurde zu einem musikalischen Erlebnis, bei dem die Musik durch Mark und Bein ging. 

Besonders beeindruckend war die Bühnenpräsenz von Sänger Mark Burgess. Mit seiner charismatischen Ausstrahlung und seiner kraftvollen Stimme zog er das Publikum in seinen Bann. Man spürte förmlich die Emotionen in seinen Gesangseinlagen und konnte sich der Energie, die von der Bühne ausging, nicht entziehen.

Die Setlist war eine gelungene Mischung aus Klassikern und weniger bekannten Songs, die jedoch genauso mitreißend waren. Hits wie "Swamp Thing" und "Soul in Isolation" wurden von den Fans enthusiastisch mitgesungen, während die Band ihr musikalisches Können unter Beweis stellte.

Aber nicht nur die Musik, sondern auch die Interaktion mit dem Publikum war bemerkenswert. Immer wieder wendete sich Mark Burgess ans Publikum und so schaffte er es gemeinsam mit seinen Bandkollegen, eine besondere Nähe zu den Fans herzustellen und eine Atmosphäre von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit zu schaffen. Es fühlte sich an, als würde man Teil einer großen musikalischen Familie sein.

 

Die Licht- und Bühnenshow war schlicht, aber wirkungsvoll. Sie unterstützte die Musik und verlieh dem Auftritt eine zusätzliche Atmosphäre. Es war ein visuelles Zusammenspiel, das die emotionale Tiefe der Songs unterstrich und das Publikum in eine andere Welt entführte.



Das Konzert von The Chameleons im Schlachthof Bremen war ein absoluter Triumph. Die Band bewies, dass sie auch nach all den Jahren nichts von ihrer Power und Leidenschaft eingebüßt hat. Sie lieferten trotz der Hitze die im Schlachthof herrschte eine mitreißende Performance, die bewies, dass ihre zeitlose Musik auch heute noch das Potenzial hat, Menschen zu begeistern und zu berühren.

Die Begeisterung und Hingabe der Fans war vom ersten Augenblick an spürbar. Man konnte förmlich die Energie im Raum fühlen, als das Publikum zu den Klängen von "Second Skin" und "In Shreds" ausgelassen tanzte und mitsang. 

Auch die Band selbst schien von der Atmosphäre auf der Bühne beflügelt zu sein. Die Musiker zeigten eine unglaubliche Präsenz und Spielfreude, die sich auf das Publikum übertrug. Jeder einzelne Song wurde mit großer Leidenschaft und Perfektion dargeboten, sodass man sich einfach mitreißen lassen musste.

Besonders beeindruckend war die Vielseitigkeit der Band. Sie verstand es, melancholische Klänge mit kraftvollen Gitarrenriffs und mitreißenden Refrains zu kombinieren. Die Songs waren geprägt von einer emotionalen Tiefe, die direkt ins Herz ging. Auch ich erwischte mich dabei, wie ich noch auf der Rückfahrt im Auto laut den ein oder anderen Song sang. Auch wenn The Chameleons eine Band sind, die schon seit vielen Jahren im Geschäft ist, wirkten sie auf der Bühne keineswegs angestaubt oder ausgelaugt. Im Gegenteil, sie bewiesen, dass sie immer noch relevant sind und ihre Musik nichts von ihrer Intensität und Aktualität verloren hat.

Das Konzert von The Chameleons im Schlachthof Bremen war ein wirklich tolles Erlebnis. Zwar haben auch gefüllte Stadien oder ausverkaufte Arenen ihren Reiz, aber es sind diese kleinen Konzerte in fast familiären Rahmen, die mich wirklich begeistern und mitreißen. Und so war der gestrige Abend eine Reise in die Welt des Post-Punk und Alternative Rock, begleitet von den einzigartigen Klängen und der charismatischen Stimme von Mark Burgess.

Insgesamt war es ein Abend voller unvergesslicher Momente und musikalischer Brillanz, die man ihn dieser Form nur noch sehr selten findet. Für mich war der Auftritt von The Chameleons ein weiteres musikalisches Highlight in diesem Jahr und ein absolutes Must-See für alle Liebhaber von anspruchsvollem Dark Wave und ergreifender Rockmusik. Wer die TRAITRS einmal selbst live erleben möchte, hat übrigens im September auf dem NCN-Festival die Chance dazu.