Der Wasser-Zirkus

Zur Bildergalerie

Bremen, 23.11.2016 - Nach großen Erfolgen in Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Frankreich und Österreich mit über 2,3 Millionen Zuschauern schlug der italienische Circo Aquatico zum ersten Mal in Deutschland Wellen. Der Veranstalter Grandezza -Entertainment, einer Tochter der Deutschen Entertainment AG hatte schon 2013 schon die Flic Flac- Tour gemanagt. Nun holte er den italienischen Wasser-Circus ins Land. Wir konnten uns die Premiere auf der Bürgerweide überzeugen.

Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts eroberte die originelle Idee des Wassercircus die Manege. Der Pariser „Cirque Nouveau“ flutete 1886 zum ersten Mal seine Manege. Produzenten dieses außergewöhnlichen Zirkusprojektes ist das Bruderquartett Corty, Vanny, Toni und Ivan Zoppis aus Italien.

In einem schönen, natürlich blaufarbenen beheizten Zelt, in das 1400 Zuschauer passen, wurde in der Manegenmitte ein 100.000 Litern Wasser fassendes Becken mit einem Durchmesser von fast 14 Metern und einer Höhe von einem Meter aufgebaut. Inmitten des künstlichen Sees befindet sich ein Springbrunnen, in dessen Mitte die rund zweistündige Geschichte eines tollpatschigen Clowns erzählt wird, der ins Wasser fällt und so mit dem Publikum in die Geschehnisse einer wunderbaren Welt eintaucht.

Die Tierdarsteller und überlebensgroße Puppen agieren als Meereswesen wie gemütliche Schildkröten, Seesterne, Haifische, Krebse, Quallen, schillernde Fische und die liebenswerten Seepferdchen und erzählten ihre Geschichten von Gut und Böse, von Freundschaft und Fröhlichkeit. Man kann es ein bisschen mit den Kostümen beim Hamburger Musical ,König der Löwen‘ vergleichen. Natürlich sind es keine lebenden Tiere sondern werden von den rund 30 Akteuren aus China, Amerika und Europa dargestellt. Ihre hohe Kunst war im, mit und auch über dem Wasser zu erleben.

Ein Diabolo Girll ließ Kegel in die Höhe schnellen oder jonglierte in einem großen Dreieck mit Kugeln so schnell, dass das Auge fast nicht mehr mit kam. Lustig jedoch wurde es immer mit den Clowns, die einen wichtigen Part innehatten, da sie der "rote Faden" durch das kurzweilige Programm waren. Aber sie flitzten auch mit Wasserpistolen durch die Publikumsreihen und holten Zuschauer für Sketche auf die Bühne.

Special Guest der Show waren Mehmed „Mecho“ Mehmedov und Mira Greta als Duo Exxtrem, das manche Zuschauer vielleicht noch als Höhepunkt der Sendung "Verstehen Sie Spaß" vor einigen Jahren in bester Erinnerung haben.

 

Ihre poetische Love Story wurde mit viel Kraft, Gefühl und Grazie zu dem melodischen Song "Frühling in Paris" von Rammstein wurde in und über einem riesigen Bassin aufgeführt, auf dem sogar Flammen loderten.


Das Wasser als elementares Beiwerk

Eine echte Überraschung war eine Zirkusnummer in der Wasserbahn. Ein als Seepferdchen verzierter Jetski bewegte eine Wippe, an und auf der zwei Akrobatinnen waghalsige Kunststücke ausführen.

Besonders sehenswert war Andrey Ivakhnenko als roter See-Igel auf dem schwingenden Schlappseil. Seine Auftrittsmusik (Panda Gesänge von Meredith Monk) machte die Aufführung des bereits mehrfach ausgezeichneten Artisten zu etwas besonderem.

Besonders viel Applaus bekamen zwei Handstandartisten. Nach hinten über die Lehne eines Stuhls gebeugt versuchte ein Artist seinen Kollegen und sich selbst aufzurichten. Der erste Versuch scheiterte spektakulär, so dass der sonst immer spaßige Clown im Hintergrund mal ernst wurde und nach dem Rechten schaute. Nach tosendem Beifall der Zuschauer versuchten die Artisten es ein zweites Mal und es klappte. Mit dabei war an diesem Abend auch die Tochter des Zirkusdirektors als Artistin.


Beim Circo Aquatico wird weder gesungen noch gesprochen, sondern zeigt nur die Inszenierung und Musik. Das feucht-fröhliche Vergnügen für insbesondere junge Familien ist insbesondere in der beginnenden Vorweihnachtszeit eine empfehlenswerte Veranstaltung. Das internationale Ensemble verbindet gekonnt beliebte Zirkustraditionen mit Wasserelementen und hüllt sie in ein modernes Gewand. Geboten wird, was Zirkusfans seit Generationen lieben: Artistik, Akrobatik und Komik. Der Circus gastiert noch bis zum 11.Dezember auf der Bürgerweide.