Gruftkönig beim Hurricane 2019

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Scheeßel, 23.06.2019 – Wenn Bier statt Brot das Motto ist, kann am nächsten Morgen schon einmal der Schädel brummen. Ist denn schon Sonntag?! Jupp- und auch wenn heute noch einmal kräftig gefeiert wird, neigt sich damit das Hurricane 2019 so langsam dem Ende entgegen. Schon morgens stieg die Temperatur, 27 Grad sollten es werden.

Mit dabei an diesem Tag Electropunk von Großstadtgeflüster. Sängerin Jen Bender hat schon für viele andere deutsche Stars getextet. Auf der Wild Live Bühne rappte Danger Dan. Er ist sowohl solo als auch als Mitglied der Antilopen Gang aktiv. Fast zeitgleich spielten auf der Forest Stage You me at six aus England Alternative-Rock und ein ein angenehmes Best-Of aus ihren inzwischen sechs Alben. Royal Republic aus Schweden mit ihrem majestätischen Stadionrock kamen einheitlich mit roten Jacken und Perlenketten. Auch ihnen war Optik wichtiger als das Wetter. Die Retrorocker Wolfmother aus Australien spielten ihren Stoner-Rock der an Led Zeppelin oder Deep Purple erinnerte. Bear´s Den aus Großbritannien hatten es eher mit Folk und Indie, OK Kid spielten Pop und Alma hatte wieder die Haare schön.

Den letzten Gig auf der River Stage durften die bereits 1976 gegründeten The Cure über zwei Stunden abfeiern. Vor der zweitgrößten Bühne ist es richtig voll, viele Besucher wollen die legendären Briten sehen. Es ist eigentlich unmöglich, ein Kurzportrait über eine Band zu schreiben, die seit 40 Jahren Musikgeschichte schreibt. In ihrem Set bringen sie fast 30 Songs unter, der gefeierte Abschluss findet schließlich mit „Boys Don’t Cry“ statt. Obwohl The Cure um Frontmann Robert James Smith für ihren extravaganten Stil immer wieder Kritik ernteten, produzierten sie in unterschiedlichen Musikepochen zahlreiche Hits.

 

 

 

Mit hochtoupierten Haaren wie eine zerzauste Krähe und einer Mischung aus Punk und New Wave reiht sich die Band nahtlos zwischen Größen wie Black Sabbath und Led Zeppelin ein. Der Gruftkönig zerbarst nicht zu Asche, als ihn die abendlichen Sonnenstrahlen schließlich doch trafen. Hymnen wie „Lullaby“, „Love Song“, „A Forest“ oder „39“ aber auch fröhlicher Radiopop wie „Love Cats“ , „Just like heaven“ und „Friday I´m in Love“ wurden gespielt.

Sie vermögen noch immer hypnotischen Rock und Pop mit dem Gefühl der Verlorenheit im unendlichen Nichts zu vereinen. Fans erwarten das neue Album im Herbst wohl zu Recht mit Spannung. Mehr als 1,5 Stunden lang liefern The Cure eine Show mit perfekter Übersicht über ihr Gesamtkunstwerk.

Als Headliner waren um 22.00 Uhr die Foo Fighters gesetzt, eine der größten Live-Bands unserer Zeit. Viele traten bereits die Heimreise an, rund um Scheeßel kam es zu leicht stockendem Verkehr. Wer sich frei genommen oder Ferien hatte, kroch noch mal eine Nacht ins Zelt.