Bremen – Leonardo Da Vinci zum Anfassen

Zur Bildergalerie

Die Wanderausstellung über Leonardo da Vinci eröffnete am 15. Mai 2014 auf der Bremer Bürgerweide. 30 Maschinen und Konstruktionen wurden auf Grundlage von da Vincis Skizzen nachgebaut und viele Reproduktionen seiner Bilder und 6000 Seiten Skizzen werden gezeigt. Die Ausstellung ist chronologisch als auch thematisch in verschiedene Bereiche gegliedert.

Jörg Zander, Initiator der 1800 Quadratmeter großen Ausstellung ist begeistert von dem Universalgenie Leonardo da Vinci (1452-1519), der seiner Zeit weit voraus war. Mit dem Besucher- und Medieninteresse zur Eröffnung ist er sehr zufrieden. „Aber jetzt muss ich weg, das Uhrwerk wieder aufziehen“ sagte der zur Zeit viel beschäftigte Veranstalter. Er meinte damit eines der Highlights der Ausstellung: ein riesiges Doppeluhrwerk welches Studenten der Hochschule Bielefeld nachgebaut hatten.

Besonders stolz ist er auch auf die beiden Notizbücher Leonardos, die in Originalgröße nachempfunden wurden und auch zu sehen sind. Auch ein Nachbau von da Vinci erfundenen Differentialgetriebe wie es heute in jedem Auto verbaut wird, ist zu sehen. Damals hatte es niemanden interessiert, weil man es nicht gebrauchen konnte, ebenso wie seine Fluggeräte wie der Vorgänger des Hubschraubers, der zwar aufgrund der damaligen Materialien mit Muskelkraft nie hätte fliegen können. Aber aus der Grundidee partizipieren alle heutigen Hubschrauber. Auch einen Panzer den der Pazifist entwickelt hatte um sich Geld zu verdienen, Drachenflieger oder Taucheranzug erfand das Genie.

Da die Werke keine Originale sind, ist das Anfassen und Ausprobieren vieler Exponate nach Veranstalterangaben ausdrücklich erlaubt. Die funktionsfähigen Modelle erlauben somit das unmittelbare Verstehen der technisch oft komplexen Apparate. Aber nicht nur Maschinen baute Da Vinci. Viele anatomische Skizzen und Gemälde, darunter das berühmteste Kunstwerk da Vincis, die Mona Lisa, darf in der Ausstellung natürlich nicht fehlen. Das es letztendlich nur eine Prostituierte war die er malte, interessiert heute keinen mehr.

Die Besucher können sich die Ausstellung über Kopfhörer erklären lassen. Die Stimme kommt von Hörbuchsprecher Rufus Beck. In der Ausstellung ist ein Kino integriert. Hierfür konnten die Organisatoren die Rechte an ausgewählten Produktionen der BBC London und des Qualitätssenders ARTE erwerben.

 

Das Genie kam 1452 als Sohn einer Bauersfrau zur Welt. Der Vater, ein Notar hatte kein Interesse an dem unehelichen Sohn. Somit wuchs Leonardo beim Großvater auf, de in seiner Chronik schrieb, der Vater führte ihn lediglich als absetzbaren Posten in seiner Steuererklärung. Da unehelichen Kindern damals oft Berufe verweigert wurden, blieb auch nur Leonardo die Kunst. Und somit ein schweres Leben, da er zu seiner Zeit oft verkannt wurde, weil man seine Maschinen zu dem damaligen Zeitpunkt noch gar nicht brauchte. Er hat in 5 Jahren übrigens seinen 500. Todestag.

Die „DA VINCI- Ausstellung“ ist noch bis 15. August im Ausstellungspavillon auf der Bürgerweide zu sehen. Danach wird sie für 3 weitere Monate am Potsdamer Platz in Berlin aufgebaut, dann für wieder für 3 Monate nach Hamburg gewechselt und soll bis 2015, in dem Jahr feiert Da Vinci seinen 500. Todestag, quer durch Europa weiter geführt werden.

Die Ausstellung ist auch mit öffentlichen Verkehrsmittteln und insbesondere für Bahnreisende bestens zu erreichen, da sie ca. 100 Meter vom Bahnhofsgebäude entfernt liegt. Eine Lokalität im Ausstellungspavillion lädt zum Essen und Ausruhen nach dem Besuch ein. Bei schönem Wetter hat man die Möglichkeit, die Nachmittagssonne im Außenbereich der Lokalität zu genießen.

Homepage: http://www.davinciausstellung.de

Eintritt: Erwachsene 15 Euro, Kinder 7 Euro.