Deichbrand 2015- Der Samstag Nordholz/Wanhöden, 18.07.2015 – Am Festivalsamstag bei Deichbrand kam die Sonne wieder rechtzeitig heraus, nachdem es nachts geregnet hatte. Schon früh um 12:00 Uhr der erste Auftritt: God damn auf der Waterstage. Als Trio angefangen verließ Dave Copson die Band krankheitsbedingt und der Sänger und Gitarrist Thom Edwards und Schlagzeuger Ash Weaver machten als Duo genauso brachial und laut weiter wie bisher. Nachdem Feine Sahne Fischfilet die Bühne rockten und auch die letzten Langschläfer aus ihren Zelten krochen, kam Taymir aus den Niederlanden. In Holland wurde die Band mit ihrem tanzbaren 60's-inspirierten Sound als "der Sound des Jahres 2014" gefeiert. Die Band Apologies, I Have None sagte ihren Ihren Auftritt kurz vor dem Festival ab, dafür präsentierte der Veranstalter Taymir. Bayerntag bei Deichbrand: Eisbrecher aus München brachte die neue deutsche Härte ins zu dem Zeitpunkt noch nicht sonderlich gefüllte Infield. Im Vordergrund stand nach wie vor Alexander „Alexx“ Wesselskys tiefe, charismatische Stimme, die an Rammstein erinnert. Er und Jochen Seibert alias Noel Pix verließen 2003 die von ihm gegründete Band Megaherz, um als Eisbrecher weiter zu machen. 2015 war das sechste Album „Schock“ veröffentlicht worden. Alexx ließ es sich auch nicht nehmen, den Auftritt von Schandmaul direkt aus dem Infield anzuschauen. Er tarnte sich mit einer bayrischen Trachtenmütze. Die Alternative-Metal-Band Emil Bulls ebenfalls aus München waren etwas lauter als ihr Vorgänger. Mittlerweile 19 Jahren liefert die Band frische, mitreißende Töne. Die Lieder wechseln oft zwischen sehr harten und ruhigeren Passagen. Mit Schandmaul gab es erstklassige Spielmannskunst, lebenslustigen Folk, donnernden Rock und magische Mittelalterklänge gepaart mit E-Gitarren- die dritte bayrische Band in Folge. Da hängten sich die Ösis gleich mit hinten dran. Musikalisch als ein krasser Gegensatz folgte nämlich die Wiener Band Bilderbuch alias Maurice, Peter, Mike und Pille. Die österreichischen Durchstarter sprachen das ganz junge Publikum an. Ruhigere Stücke gab es bei Bosse, der beim Bundesvision Song Contest 2011 und 2013 für Niedersachsen auftrat und in den letzten Jahren ständig auf Festivals und bei Konzerten zu finden war. Um so weniger ruhig gab es sich selber. Er tanzte auf der Bühne hin und her, von einer Ecke in die andere, so dass er sich nach dem zweiten Lied erst mal hinsetzten musste, um sich den Schweiß abzuwischen. Um auf Viva Con Agua hinzuweisen, ließ er sich von der Menge zu deren Tonne mitten im Infield tragen. Dabei rief er: „Tschuldigung, ich schwitze so und rieche nicht gut. Und schwerer bin ich auch geworden!“. Gerade seine Art macht ihn aber immer wieder so sympathisch. |
The Kooks performten britischen Pop und Indie-Rock. Sie wurden 2006 als bester britischer Act beim MTV Europe Music Award ausgezeichnet. Sie gaben sich besonders cool, dem jungen Publikum gefiel es. Insbesondere die weiblichen Festivalgänger brachten sie mit Songs wie "Oh Lala", "Naive" und "Junk Of The Heart" und ihrem britischen Charme zum Dahinschmelzen. Der Abriss kam mit Kraftklub auf der der Fire Stage. Alle 45.000 Besucher waren auf den Beinen und feierten mit. Die fünfköpfige Musikgruppe aus Chemnitz spielten vollkommen unbekannt 2010 auf dem RED BULL Tourbus bei Deichbrand, 3 Jahre später waren sie bereits gefeierte Co-Headliner auf der Fire Stage. In der Zwischenzeit stiegen das Debüt-Album „Mit K“ und „In Schwarz „ von null auf eins in die deutschen Charts ein. Sänger Felix Brummer: „Wir sind dieses Jahr erstmalig offiziell der Headliner!“ Zum Ende des Konzertes ließen sie sich zu "Deine Gang" auf einem Podest mitten in die 45.000 Zuschauer ziehen. Es gab auch ein Medley aus den Songs des ersten Albums "Mit K", bei dem Pyro gezündet wurde oder ein feuerwerkartiger Konfetti-Regen zu "Songs für Liam", der auf die Bühne runterrieselte. Felix Brummer erzählte der Menge, das sie, als sie vor zwei Jahren auf der Fire Stage spielten, einen Fan auf die Bühne geholt hatten, der seiner Freundin einen Heiratsantrag machte (wir berichteten darüber). "Das war so romantisch, das wir uns heute offiziell mit euch verloben wollen. Deichbrand, wollt ihr meine Frau werden?", schrie er ins Mikrofon und erntete zahlreiche "Ja"-Rufe. Da es ein langer Festivaltag werden sollte, kam die Hamburger Hip-Hop- und Electropunk-Formation Deichkind erst um Mitternacht auf die Stage. Schräge bis groteske Texte und eine ebensolche Bühnenshow wurden erwartet und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Mit selbst kreierten und hergestellten Requisiten aus Klarsichtfolie, Plastiksäcken und einer Menge Klebeband bekleidet traten die drei Musiker auf. Der beleuchtete Dreieckshut ist das Erkennungszeichen der Band durfte natürlich nicht fehlen. Nachdem es im Infield wieder ruhig geworden war traten im Palastzelt noch Klangkarusell und Peer Kursiv auf. |
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