Auf zum Deichbrand Festival

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Nordholz-Wanhöden, 19.07.2018 – Festivals locken immer weniger Besucher an. Während Festivals wie Hurricane oder Wacken einen teilweise starken Rückgang der Ticketverkäufe verzeichneten, legte die 14. Auflage des Deichbrand Festivals noch einen drauf. So wurden in diesem Jahr 55.000 Tickets verkauft - ein neuer Rekord gegen den bestehenden Trend. Seit 2011 war Deichbrand ausverkauft. Die Flächennutzung sowie eine Erweiterung des Festivalgeländes ist nun für weitere zehn Jahre durch einen Deal mit der Gemeinde Wurster Nordseeküste möglich. Das bedeutet Planungssicherheit statt ständig neuer Verhandlungen.

Nachdem am Mittwoch bereits erstaunlich viele Festivalbesucher das Frühanreiseangebot annahmen mehr als 12.000, war am Hauptanreisetag bei den Musikfans Geduld gefragt. Nicht nur der alljährliche Stau vor den Zufahrten zu den Festivalparkplätzen verursachten Wartezeiten, auch die großen Verkehrsbehinderungen auf der A27 Richtung Norden in der Moorbrücken-Baustelle bei Bremerhaven oder aus Richtung Hamburg die Baustelle bei Neuhaus. Auch die Bahn hatte aufgrund von Bauarbeiten Zugausfälle und veränderte Fahrtzeiten angekündigt.

Durch die vielen Frühanreiser hielten sich die unbequemen Zeiten aber in Grenzen. Auf dem Festivalgelände angekommen, mussten viele Besucher erst einmal auf die Öffnung eines weiteren Campingplatzes warten, da der vorgesehene Zeltplatz bereits voll war. Der „Deichbrand“ sollte dieses Jahr nicht zu wörtlich genommen werden, immerhin hat es seit April im Cuxland nur dreimal etwas geregnet und das Gelände ist staubtrocken. Pyrotechnik ist auf dem Gelände natürlich auch wegen der erhöhten Brandgefahr nicht erlaubt. Bereits am Mittwoch waren 1.000 000 Liter Wasser auf dem Gelände ausgebracht worden um den Staub zu binden.

Sowohl Aldi als auch Rossmann haben einen Festivalstore auf dem Gelände aufgeschlagen. Für Aldi Nord ist die 2100 Quadratmeter große Festivalfiliale sogar der größte XXL-Store der Firmengeschichte mit 16 Kassen, 12 Backautomaten, 9 Leergutautomaten und einem begehbaren Kühlhaus. 200 Filialmitarbeiter kümmern sich vor Ort um den reibungslosen Ablauf zu sorgen. Am Donnerstag machten sich die Besucher des Festivals schon mal langsam zu einigen Musikacts warm, bevor es von Freitag bis Sonntag auf allen Bühnen in die Vollen geht.

 

Deichbrand teilte am Morgen mit, das die Helikopterflüge für dieses Jahr gestrichen wurden, da das militärische Luftamt eine Flugverbotszone angeordnet hat.

Die Veranstalter haben 2018 wieder fast 100 Acts, DJs und Kollektive zusammen gebucht. Dieses Jahr ging das Timetable erst ab 18:00 Uhr mit Mr. Hurley & Die Pulveraffen los, somit später als in den vergangenen Jahren. Die Band ist auch in Wacken jedes Jahr präsent, und so strömten die Zuhörer in das dann sehr gut gefüllte bis zu 5500 Zuschauer fassende Zelt. Bei den folgenden Acts wie die deutsche Folk-Band Versengold aus Bremen, Metal-Band „Die Apokalyptischen Reiter“ aus Thüringen oder Kadavar mit ihrem Psychdelic Rock war das Zelt wieder nur mäßig gefüllt. Ihr Drummer Christoph „Tiger“ Bartelt erinnerte uns etwas an den Schlagzeuger "Das Tier" aus Hausband der "Muppet Show", so wirbelte er hinter den Fellen.

Mit You Me At Six, Zebrahead und Adept konnte man sich im Palastzelt danach weiter warmrocken. Das Electric Island ist nun mehr an das Infield herangerückt. Ab 14:00 Uhr ging dort die Beschallung los. In der kleinen Jever Hafenbar gab es feine Musik von Odeville aus dem Cuxland, der Punk-Rock-Band Alex Mofa Gang, KMPFSPRT und vielen anderen.

Wer das Deichbrand Festival live verfolgen ohne selbst vor den Bühnen zu stehen, kann dies bei Arte ab Freitag, den 20. Juli um 16:00 Uhr tun. Livestreams und Replays werden von dem Festival an der Nordseeküste gesendet und ihr könnt entspannt auf dem Sofa liegen bleiben.