Deichbrand 15.0

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Wanhöden, 18. Juli 2019 - Wenn für ein Wochenende zehntausende Musik-Fans in das kleine Örtchen Wanhöden an der Nordseeküste einfallen, liegt das am Deichbrand Festival. Bereits zum 15. Mal findet das Spektakel in der Nähe von Cuxhaven auf einem Flughafengelände statt. Es mittlerweile zu den größten Festivals der Republik. Die Gründer des Deichbrand-Festivals, Marc Engelke und Daniel Schneider sind mit 2 weiteren Nominierten die Metropolitaner 2019. In einem Online-Voting, an dem sich rund 5000 Menschen beteiligt haben, gingen sie als Sieger hervor.

Erneut wollen etwa 55.000 Besucher Party machen, vier Tage lang werden auf fünf Bühnen etwa 100 Bands, DJs und Poetry Slammern mit ihnen feiern. Am Mittwoch reisten bereits bei bestem Wetter die ersten 15000 Festivalbesucher bei der Frühanreise an.

Der tragische Tod von Keith Flint, Frontsänger von The Prodigy, die am Abschlusstag den musikalischen Abschluss und Höhepunkt bilden sollten, machte eine Neuplanung nötig. Einen weiteren internationalen Act zum krönenden Ende haben die Festivalplaner zwar nicht engagiert, dafür können sich zumindest die HipHop-Fans auf Marsimoto“, dem 2. Ich des Hip-Hop-Künstlers Materia freuen. Vielleicht auch ein Grund, das etwas weniger Besucher dieses Jahr zum Festival fanden.

Der größte Aldi-Markt der Welt öffnete auch in diesem Jahr seine Pforten und zehntausende Kunden werden wieder an 16 Kassen bedient. Nach dem Festival wird der Pop-Up-Store wieder abgebaut.

Und nun zum Musikalischen: Um 14 Uhr startete ein exklusives Warm-up für Kombi-Kartenbesitzer mit Vargo auf der "Electric Island", weitere 6 Djs folgten bis Mitternacht. Erster Act in der Jever Hafenbar war ab 17 Uhr der „letzte echte Underground-Action-Held der Bremer Musik-Szene“ Christian Wesemann alias Grillmaster Flash. Gefolgt von der Rockband Betamensch und Odeville aus Hamburg, die die Bühne bereits letztes Jahr bespielten. Die Band wurde in 2006 gegründet und hat in diesem Jahr das mittlerweile fünfte Album „Rom“ veröffentlicht. Angefangen haben sie damals in englischer Sprache, sich dann aber für einen Wechsel zur deutschsprachigen Musik entschieden.

Scumbag Millionaire ließen arschtretende Rock and Roll Riffs mit schnellem, melodischen Hard- und Sleazerock erklingen. Die Anfangzwanziger von The Wake Woods spielten ein wildes Rock-Feuerwerk an Retro-, blues-, Inide-, und Garage-Elementen, ungeschliffen und kraftvoll.

 

Natürlich waren viele Songs ihres zweiten Albums „Your Radio“ dabei. Da schmeckte das gleichnamige Bier der Hafenbar besonders gut, die aus allen Nähten platzte.

Im schon ganz gut gefüllten Palastzelt brachte ab 18 Uhr die Band "Russkaja" aus Wien mit ihrem Polka-Rock die Ersten zum Tanzen. Sie waren bereits vier Mal auf dem Festival vertreten. Sänger Georgij Alexandrowitsch Makazaria, so ein bisschen Ivan Rebrov auf Ecstasy und seine 6 Mitglieder zeigten eine gute Show und animierten immer wieder das Publikum zum mitmachen. Ulrike Müllner geigte sich die Finger wund, Titus Vadon maltretierte das Schlagwerk und Hans-Georg Gutternigg war der Spieler der „Potete“, einer eigens für die Band entwickelten Mischung aus Trompete und Posaune. Weitere Bands am Donnerstagabend waren die italienische Ska-Punk-Band Talco, die sich verspäteten weil sie im Stau steckten. Danach kam Superschande. Was für eine Schande?? Die drei aus Hamburg stammenden Formationen Le Fly, Liedfett und das Pack sind dann in unserer Region schon eher bekannt und aus genau diesen Musikern ist ein neues exklusives Live-Konzept entstanden. Viele Musiker auf der Bühne, Menge Spaß und gute Musik war das Resultat.

Es folgte "Die Happy" um die es etwas ruhig geworden war. Wir berichteten zwar letztes Jahr von ihrem kleinen Auftritt auf dem RFAR, nun sind sie wieder auf Festivalbühnen unterwegs. Marta Jandová sprang energiegeladen wie eh und je auf der Bühne umher und sorgte für einen erstklassigen Auftritt. Die Mittelalter-Rock-Band Subway to Sally" folgte mit Sänger Eric Fish und die Band hatte ihr neues Album „Hey!“ im Gepäck. Wir hatten im letzten Jahr von der Releaseparty in Berlin der neuen Band Bannkreis gerichtet, leider war diese Kooperation von Fish, zwei weiteren Subway to Sally-Musikern und Sängerin Johanna Krins bislang nicht so erfolgreich wie das Hauptprojekt.