Deichbrand 2022- Der Samstag

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Wanhöden, 23.07.2022 - Capital Bra kam aus persönlichen Gründen nicht, als Ersatz wurde Rin gefunden. In den letzten Jahren ist der 28-jährige Deutsch-Kroate vom Rap- Newcomer zum Star und Sprachrohr einer ganzen Generation geworden und glänzt seither mit gefühlvollem Rap.

Während es im Palastzelt im Ploetry Slam in die Vorrunde II ging, war auf den beiden großen Bühnen schon musikalisch einiges groß. Für Zahlenfreaks: Die Fire Stage, eine der beiden Hauptbühnen, misst insgesamt 800 Quadratmeter und 20 Meter Höhe.

Dort durften die frechen, ironischen Sechs von Monsters of Liedermaching und die US-amerikanische Polit-Punk-Band Anti-Flag performen, die seit mehr als 25 Jahren mit ihrer Musik gegen Unterdrückung, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und Krieg durch durch die Welt touren.

Auf der Waterstage trat die 13-köpfige Brasspop-Band Querbeat auf und waren gemäß ihres aktuellen Albums „Radikal positiv“.

Pop- und Hip-Hop Band Ok Kid sind die „Hoffnungsträger des Deutsch-Pop“ laut 1Live. Ihren neuen Longplayer „Drei“ brachten sie im Mai heraus und wurde komplett in Eigenregie produziert. Ihre Texte sind durchaus als kritisch und nachdenklich zu sehen.

Das Folk-Trio Mighty Oaks um Sänger Ian Hooper, der seinen Bekanntheitsgrad durch die Teilnahme von „Sing meinen Song 2021“ noch erweitern konnte, hat erst kürzlich ihr viertes Album veröffentlicht. Zusammen mit Claudio Donzelli und Craig Saunders performten sie Hits wie „Brother“ und "Be with you always". Die Zuschauer tanzten und sangen ausgelassen mit, Hooper sagte er freue sich, nach so langer Zeit wieder vor solch einer Kulisse spielen zu können.

Der omnipräsente Aki Bosse ist auch dieses Jahr wieder bei Deichbrand dabei. Eigentlich ist er gefühlt fast immer dabei. Alte Songs wie „Kraniche“, „Schönste Zeit“, „So oder so“ standen genauso auf der Setlist wie seine neuen Songs vom aktuellen Album „Sunnyside“. Er bedankte sich auch bei den vielen Helfern des Deichbrandes.

Die Indie-Pop-Band Tonbandgerät wurde von den Schwestern Isa am Bass und Sophia Poppensieker an der Gitarre als Schülerband gestartet und hat nicht umsonst ein paar deutsche Musikpreise abgeräumt. Schlagzeuger Jakob Sudau und Sänger Ole Specht ergänzen die Band, die jetzt nur noch als Trio mit Livemusikern auftritt, da Ina am 21. Mai in der Hamburger Fabrik ihr letztes Konzert gespielt und die Band verlassen hat.

Eine Mischung von Elementen aus irischer Folklore und Punkmusik gab es mit Flogging Molly auf die Ohren. Die irisch-US-amerikanische Folk-Punk-Rock-Band sorgt immer für feucht-fröhliche gute Laune. Die Band macht jede Menge Spaß und sorgen für Partylaune. Leadsänger und Gitarrist Dave King wurde nicht müde, über die Bühne zu jagen, Grimassen zu schneiden und die Massen zur Stimmung anzufeuern. Verheiratet ist er übrigens mit Bridget Regan, die Geigerin der Band.

 

 

Die deutsche Elektropop-Musikgruppe Mia aus Berlin mit Sängerin Maria Mummert aka Mieze Katz existiert mittlerweile dritte Jahrzehnt als Band. „Musik ist Alles“ wird dabei auch immer zum schrillen Kostümfest und Maria Mummert wie die Sängerin bürgerlich heißt, hat mit ihren 43 Jahren noch richtig Power.

Genug Musik gehört, ein kleiner Snack muss her. Wir besuchten den Food-Stand „WOW foodzz“ aus Hamburg der beiden Brüder Rene und Ricardo Stemmler. Der gelernte Koch Rene erzählte uns, dass sie seit etwa einem Jahr auf vielen Festivals unterwegs sind und bunte Bowls bestehend aus regionalen und gesunden Lebensmitteln servieren. Bowls bestehen aus verschiedenen rohen oder gekochten Komponenten, die hübsch in einer Schale (Bowl) arrangiert sind. In den Gerichten steckt dabei voller Nährstoffe und Vitamine, machen satt und haben farbenfrohe, frische und im Idealfall unverarbeitete Zutaten mit einem Anteil an pflanzlichen Produkten zwischen 80% und 100%. Auf Nachhaltigkeit legen die Brüder viel wert. Rene meinte, dass er irgendwann auch einen nachhaltigen E-Food-Truck haben möchte. Unser Fazit: Das Essen ist auf jeden Fall Pommes vorzuziehen, es ist gesund, schmeckt gut und wir haben nie nie so saftige Chickenwings gegessen.

Auf sie haben an diesem Tag viele gewartet: Nightwish. Die finnische Symphonic-Metal-Band ist eine der erfolgreichsten Metalbands Finnlands und die ausgebildete Sopranistin Tarja Turunen hatte einen entscheidenden Anteil daran. Mittlerweile hat sie sich von der Band getrennt und ist solo unterwegs. Frontfrau ist seit 2013 die 1,83 Meter große Niederländerin Floor Jansen, die auch im TV-Format „Sing meinen Song“ in diesem Jahr sicherlich viele neue Fans gefunden haben dürfte und dort zeigte, dass sie nicht nur Metal kann. Auch sie hat einen Studienabschluss auf einer Rockakademie und ein Musical- und Opernstudium absolviert. Ihr Gig ging mit einem großen Knall los, Flammen schlug empor und Floor kam auf die Bühne, auf dessen Hintergrund eine riesige LED-Wand stimmungsvolle Bilder und Animationen zeigte.

Steven Hiroyuki „Steve“ Aoki, der US-amerikanischer Electro-House-DJ, Musiker und Musikproduzent sowie Sohn eines vermögenden japanischen Wrestlers und Restaurantfranchise-Millionärs gehört zu den gefeierten DJs der Welt. „just hold on“ und „A light that never comes“ gehörten zu seiner Setlist des letzten Acts auf der Water Stage an diesem Festivaltag. Um 01:30 Uhr beendeten We were promised Jetpacks auf der Jever Hafenbarbühne die Open-Air-Acts. Mit 12 Grad war es schon ziemlich frisch geworden, aber der wolkenlose Himmel versprach für den Sonntag bestes Festivalwetter.