Disko-Inferno am Volkspark

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Hamburg, 22.07.22 (Sascha Beckmann), Scheinbar ist der Hamburger Jan Delay ein Mann, der ganz besondere Herausforderungen mag. Denn der Hamburger trat gestern Abend, nur wenige Stunden, nachdem in Hamburg die Nachricht des Todes von Uwe Seeler die Runde gemacht hat, direkt neben dem Volksparkstadion auf. Und das als Werder Bremen-Fan. Nur wenige Meter von der Bühne entfernt trauerten dann auch schon etliche HSV-Fans, legten Blumen und Schals unter der Bronze-Skulptur des Seeler-Fußes nieder. Nicht die beste Grundlage für einen freudigen Konzertabend.

Aber gleich am Anfang machte Jan klar, daß er keine Witze über den HSV machen möchte. Stattdessen würdigte er Uwe Seeler als ganz Großen des Fußballs. Und um Stimmung zu machen, legten Jan Delay und seine Disko No.1 direkt los und machten das „Klar“! Es folgte direkt Spaß und danach ein funkiges Türlich, türlich mit Das Bo als Gast auf der Bühne.

Laut Jan war es das erste „richtige“ Konzert in Hamburg seit Beginn der Pandemie. Im letzten Jahr spielte er lediglich ein streng reglementiertes Konzert im Cruise-Center in Steinwerder. Es war bestuhlt und es gab viele Auflagen. Trotzdem war es augenscheinlich gut genug, um hier ein Live-Album aufzunehmen. Das Album Earth, Wind und Feiern erschien kürzlich.

Jan erzählte, daß er speziell vor Gigs in seiner Heimatstadt immer extrem aufgeregt sei, aber die rund 10000 Fans werden davon nichts gemerkt haben, so souverän ging Jan zu Werke.

Die Songauswahl ließ im Grunde auch keine Wünsche offen, alles wichtige war dabei. Es folgten Large, ein Hip-Hop Medley aus Schelle, Meine Posse, My Name Is und Ahnma, Wassermann und das Nena-Cover Irgendwie, irgendwo, irgendwann, ehe es etwas Neues der Band mit dem Song Der Bass & Die Gang gab. Ebenso ein funky Song, der sich nahtlos in die Hits einreihte und super vom Publikum aufgenommen wurde.

Und wie immer beweist Jan sein Talent, Menschen mitzureißen. Immer wieder kommt es zu Interaktionen mit dem bunt gemischten Publikum.

 

 

Da wird gefreezt, also eine Art Stopptanz mit den Fans gespielt, man geht gemeinsam in die Hocke, um auf Kommando in die Luft zu springen und zu tanzen. Dann wieder soll jeder mit einem Kleidungsstück in die Luft wedeln oder es wird einfach mitgesungen.

Mit Zurück, Disko und Saxofon geht es dann auch direkt und weiterhin stimmungsvoll weiter, ehe mit Action, Feuer und Oh Jonny die letzten drei Liedes des Sets angestimmt werden. Natürlich ist die Stimmung danach nicht im Keller, sondern derart hochgekocht, dass sich die Band nicht lange bitten läßt und für die erste Zugabe des Abends zurück auf die Bühne kam. Eule ertönte und Hamburg feierte weiter! Es folgte ein weiteres Medley aus Show Me Love, Abschussball, Rhythm Is A Dancer und One More Time und Band verließ unter lautem Beifall erneut die Bühne.

Aber damit noch nicht genug, es ging weiter und Hamburg war bereit für mehr. Hoffnung wurde angestimmt und alle Handylichter gingen an. Ein tolles Bild! Als letzten Song und dieses Mal nicht als Seitenhieb an den HSV gedacht, gab es noch den üblichen Rausschmeißer St. Pauli. Nach guten zwei Stunden ging das Konzert dann gegen 22.30 Uhr dem Ende entgegen und die knapp 10000 Besucher gingen zufrieden, sicher mit dem ein oder anderen Ohrwurm, nach Hause.

Fazit des Abends: Jan Delay & Disko No.1 sind es immer wert. Konzerte mit Spaßfaktor, viele Hits und klasse Entertainment!