Am Rande des Wahnsinns Bremen, 12.02.2016 - EURE MÜTTER behaupten in ihrem Pressetext, dass sie über mehrere Monate hinweg zurückgezogen in einem brennenden Haus wohnten, um dort in aller Ruhe an ihren neuen Nummern arbeiten zu können. Und da fast alle Gags der neuen Show in einem Parkhaus entstanden sind, funktionieren sie auf mehreren Ebenen.
Kurz vor der Jahrtausendwende hatten sie die Gruppe Eure Mütter gegründet, heute gehören sie zu den erfolgreichsten Live-Comedians Deutschlands. Anfangs täuschten die Herren im klassischen Schwarz Benehmen vor um dann auch unterhalb der Gürtellinie zu blödeln. Mit derben Pointen, groteskem Humor und teilweise anzüglichen Anspielungen auf aktuelle Ereignisse zielt das Trio direkt auf die Lachmuskeln der Zuschauer. Mit ihrer Mischung aus Sketchen und Anekdoten, Musik- und Tanzeinlagen kann man den „Müttern“ nicht vorwerfen, dass es ihnen an Vielseitigkeit mangelt. Die Ideen der Comedians für ihre Sketche sind durchaus kreativ. So führen die Drei die neue Herbstkollektion nicht aus der Welt der Mode sondern der Gesichtsausdrücken vor. Zum Thema Mittelaltermärkte greift Matze Weinmann zur Laute und zog über ungeduschte Gaukler, Knechte und Barden her, während Andy Kraus und Don Svezia mit Flöte und Tamburin gewandet in Verkleidung über die Bühne tanzten. Weinmann versucht als Farbberater Svezia davon zu überzeugen, dass er ein Frühlingstyp ist, und ihm ein mauvefarbenes Hemd vorzüglich stehen würde. |
Auch wenn der Funke sofort aufs Publikum übersprang und der Großteil perfekt umgesetzt wurde, gab es durchaus Schwachstellen im Programm, die über das Mittelmaß nicht hinauskamen. Aus dem Publikum hatte es dieses Mal Steffi und Christian erwischt, denen sogar ein Lied gewidmet wurde, bei dem Christian nicht ganz so gut wegkam. Vor der Pause wurden wieder Kärtchen verteilt, auf denen die Zuschauer eine vorgegebene Frage beantworten sollten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden die besten Antworten vorgelesen und die Zuschauer durften den Sieger bestimmen. Es war eine Nachtbedienung einer ARAL-Tankstelle und wie der Zufall es wollte, sie trug ein mauvefarbenen T-Shirt. Als Siegprämie durfte sich eine Eure-Mütter-DVD von der Bühne abholen. Tanzen, wenn auch als parodistisches Element, gehört bei "Eure Mütter" zum Repertoire. Ob zum astreinen Linedance bei Countrypop-Song "Auweia, Shania" oder "Dance, Dance, Dance", die Männer bewegen sich gekonnt zu schnellen Rhythmen. Nach gut zwei Stunden Programm ehrte sich das Trio noch gegenseitig mit Schokoeis-Awards (bester Ton, bester Schnitt: das Mauve-Hemd usw.) und sogar Zuschauer-Christian bekam einen Preis übergeben. Das Trio beendete ihren Auftritt mit schaumig-nasser Konsequenz mit dem Synchron-Haarewaschen zu Irene Caras Song "What a feeling" im duftigen T-Shirt nebst Unterhose auf der Bühne. |
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