NDR 2 Plaza Festival 2016

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Hannover, 27.05.2016 - Das ausverkaufte Plaza Festival startete mit einem großen Staraufgebot aus dem deutschsprachigen Raum in die nächste Runde. So früh war bisher noch kein NDR 2 Plaza Festival ausverkauft. Das mag auch an den guten Acts gelegen haben: diesmal von der Partie waren dieses Mal The Boss Hoss, Sarah Connor, Rea Garvey, Glasperlenspiel, Joris und (Daniel) Wirtz sowie 25.000 Zuschauer. Die NDR 2 Moderatoren Ilka Petersen und Holger Ponik moderierten den Festivaltag.

Los ging es um 16:00 Uhr bei bestem Festivalwetter mit dem Elektro-Pop-Duo Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg alias Glasperlenspiel. Wir hatten bereits in letzten Jahr über die Teilnahme der Beiden am deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contest berichtet. Sie schafften es vor vier Jahren mit ihrem Debüt-Album "Beweg dich mit mir" in die Charts. »Ich will, dass er perfekt ist; dass er echt ist«, so besangen Glasperlenspiel mit ihrer Hit-Single »Echt« vor vier Jahren diesen einen besonderen Moment, der in der Folge zu ihrer steilen Karriere wurde. Auch der Überraschungserfolg beim Bundesvision Songcontest 2011 war da sehr förderlich. »Echt« und "Freundschaft" schafften es auf Anhieb in die Charts. Ihr zweites Album "Grenzenlos", das 2013 erschien, stieg bis auf Platz acht und hielt sich 23 Wochen in den Charts. Mit "Tag X" legten die Beiden 2015 nach und erweiterten darauf ihren Elektro-Pop um einen kompletten Band-Sound. Ihr Song "Geiles Leben" sprang bis auf Platz eins der deutschen Charts und sahnten acht goldene Schallplatten und Platin ab. Auch den Hit, spielten sie an diesem Nachmittag.

Nach einer nur knapp halbstündigen Spielzeit von Glasperlenspiel war gegen 16:40 Uhr die Plaza schon fast gefüllt, denn alle wollten den dreimaligen Echo-Gewinner 2016 - Joris- auf der Bühne sehen. Joris Ramon Buchholz, so sein vollständiger Name, ist der Newcomer des Jahres. Anfang April erschien sein Debüt-Album "Hoffnungslos Hoffnungsvoll" und schoss bis auf Platz drei der deutschen Charts. In Songs wie "Herz über Kopf", "Bis ans Ende der Welt" und "Im Schneckenhaus" überzeugt er mit authentischem Songwriting. Dass der 26-Jährige mit der rauchig-kratzigen Stimme auch live vor großem Publikum zu überzeugen weiß, zeigte er gemeinsam mit seiner Band und war für uns die Überraschung des Tages, da wir von ihm eher seichte Unterhaltung erwartet hatten.

Authentisch und ehrlich, das sind die Attribute für den Sänger, Gitarristen und Songwriter Daniel Wirtz und seine Musik. Zunächst war er Kopf der Rockband Sub7even, ab 2008 ist er mit deutschen Texten solo unterwegs. Durch die Fernsehsendung "Sing meinen Song– Das Tauschkonzert" war Sänger und Songwriter Daniel Wirtz einem breiteren Publikum bekannt geworden. Als Solo-Künstler hat Wirtz bisher vier Alben veröffentlicht: "11 Zeugen", "Erdling", "Akustik Voodoo" sowie das aktuelle Album "Auf die Plätze, fertig, los!" Sein Auftritt mit druckvollen Alternative-Rock bestätigte ihn an diesem Nachmittag erneut als guten Livemusiker und wird dadurch seine stetig wachsende Fangemeinde weiter erweitert haben.

Als letzter deutschsingender Act, der an diesem Tag in seiner „Muttersprache“ sang, trat gegen 19:00 Uhr Sarah Connor auf. Sie begrüßte ihre Fans mit einem „Moin“ und freute sich, dass sie wieder im Norden ist, denn sie wohnt ja zwischenzeitlich in Berlin. Sie begann mit diesem Auftritt ihre diesjährige Open-Air Saison. Ihre bisherige Karriere kann sich sehen lassen: mehr als sieben Millionen verkaufte Tonträger, fünf Nummer-Eins-Hits und acht Top-Ten-Alben. Im Mai 2015 kehrte sie mit ihrem ersten deutschsprachigen Album zurück. Ihr Album "Muttersprache" stieg nach wenigen Tagen bis auf Platz eins der deutschen Charts, wurde mit 5 x Gold und Platin ausgezeichnet und kletterte fünf Monate nach Veröffentlichung nochmals an die Spitze der Charts. Gerade wurde sie auch bei der ECHO-Verleihung in der Kategorie Künstlerin Rock/Pop National ausgezeichnet.

 

Beim Festival brachte sie die neuen Songs wie "Wie schön du bist" und "Bedingungslos" gemeinsam mit ihrer Band auf die Bühne. Ein Medley mit ihren alten Hits von "Let's Get Back To Bed Boy", "Bounce" bis zu "From Zero To Hero" und "From Sarah With Love" durfte auf der Set-Liste natürlich auch nicht fehlen. Gerade beim letzten Song konnte Sarah ihre stimmlichen Qualitäten beweisen.

Mit seiner Ex-Band Reamonn schrieb er Songs wie "Supergirl", "Promise (You & Me)", "Tonight" und "Through The Eyes Of A Child". Vor vier Jahren startete der Ire Rea Garvey seine Solo-Karriere – und veröffentlichte seitdem drei mit Platin ausgezeichnete Alben mit Hits wie "Can’t Stand The Silence", "Can’t Say No", "Oh My Love" und "Armour". Sein aktuelles Album "Prisma" ist sein bislang emotionalstes. Mit seinem Gespür für Melodie, Rhythmus, sein erzählerisches Talent und die Hitsicherheit der Songs verbindet er gekonnt und leidenschaftlich mit Persönlichem und Politischem. Mit seiner Liveband machte er mächtig Stimmung und überzeugte mit einem kraftvollen Auftritt. „Gibt es in Hannover einen Iris Pub? Wie wäre es, wenn wir nach dem Auftritt alle (25.000) mal dort hin gehen?“ fragte Rea das Publikum.

Auch stellte er fest, dass man in Hannover das reinste Hochdeutsch spricht und fragte: „Versteht ihr mich überhaupt?“ Seine Schwester und Backgroundsängerin Margaret hatte gestern Geburtstag und so sangen 25.000 Zuschauer „Happy Birthday!“ Mit Joris sang er den Song „Oh, my love“. Er kämpfte sich Garvey auch durch die Menge bis zur Rollstuhlfahrerplattform durch und drückte alle ganz herzlich, er ist eben ein sympathischer Typ.

Man sah sie schon den ganzen Festivaltag, die Fans von The BossHoss in Westernstiefel oder Stetsons Wir haben schon mehrfach über ihre explosiven Live-Shows berichtet. Unter anderem auch von der Pressekonferenz 2015 in Wacken, wo sie zu ihrem zehnjährigen Bandjubiläum mit "Dos Bros" ihr neues Doppel-Album bewarben, welches darauf sehr schnell auf Platz eins der deutschen Charts landete. Sascha "Hoss Power" Vollmer (Gesang, Gitarre) und Alec "Boss Burns" (Gesang, Waschbrett) aus Berlin machten mit ihrer Band mächtig Druck mit allem, was dazu gehört.

Coverversionen internationaler Rock- und Pophits wie "Hey Ya" von OutKast, "Word Up" von Cameo oder "Seven Nation Army" von den White Stripes spielten sie an diesem Abend ebenso wie ihre Eigenproduktionen. Hank Williamson (Mandoline, Banjo, Harmonika), Russ T. Rocket (Gitarre), Guss Brooks (Kontrabass), Frank Doe (Schlagzeug) und Ernesto Escobar de Tijuana (Percussion) unterstützen die Beiden bei ihrem energiegeladenem Rock'n'Roll im Country-Sound.

Backstage war man zufrieden mit dem Verlauf des Tages, ESC-Sternschnuppe Jamie-Lee Krievitz gab Interviews und schaute sich die Show an, Wirtz machte Shootings mit seinen Fans und Morgenman Franky war samt Frau und Kind da.