Festival 2.0: Mehr als Dosenbier

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Luhmühlen, 03.08.2018 – Es gibt Festivalgänger, es sind meist die in etwas gesetzterem Alter und vielleicht schon Nachwuchs, die wollen nicht mit Dosenbier in der Hand über staubiges Festivalgelände laufen. Das Musik-Festival "A Summer's Tale" im beschaulichen Luhmühlen bei Lüneburg bietet die Alternative: Luxus-Camping, Holzspäne-Toiletten, Workshops und Drei-Gänge-Menü samt Bio-Weinbegleitung.

Dies Festival ist wie eine eigene Welt. Das Festival inmitten wunderschöner Natur richtet sich mit dem sorgfältig ausgewählten Angebot an kulinarischen Besonderheiten, viel Platz und Komfort auch an Familien. In der „Zwergstadt“ können Groß und Klein Spielstationen wie Leselounge, Bastelparadies, Spielküchenlandschaft und Sportspaß erkunden und sich austoben.

Am Festivalfreitag spielte Xavier Amin Dphrepaulezz mit seiner Band Fantastic Negrito seine Black Roots Musik. Der Singer-Songwriter, Moderator und Begründer des von TV Noir Xavier Dphrepaulezz wurde in einer strenggläubigen Familie erzogen, dealte Drogen, bekam einen Millionen-Plattenvertrag und verlor alles. Als Fantastic Negrito erweckt er jetzt den Blues neu.

Er brachte mit seiner klaren, starken Stimme seine Lebenshymnen auf die Waldbühne. Mal ist es ganz nah am alten Delta Blues seiner Vorbilder Skip James und Robert Johnson, mit langen weltschmerzenden Ohhhhhs und Flaschenhälsen, die über die Gitarrensaiten rutschen. Dann klingt es wieder nach Blues-Rock mit treibenden Rhythmen und ein bisschen zu fetten Bässen. Dazu einen Schuss Americana und ein wenig Folk.

 

 

 

 

 

Es folgten Grizzly Bear, eine Lieblingsband urbaner Hipster und die Hothouse Flowers aus Dubin spielten im Zelt ihren unvergleichlichen Soul, Liam Ó Maonlaí gilt als einer der besten weißen Soulsänger. Kettcar starteten nach 5 jähriger Pause wieder Richtung durch, eigenes Label-Festival, Konzerte, Deichbrand-Auftritt und nun auch beim Summer`s Tale.

Die Independent-Institution New Model Army ist seit über 35 Jahren und sind Justin Sullivan und seine Band ihrem Sound treu geblieben, nach 35 Grad Hitze war der Bereich vor der Konzertbühne erstmalig an diesem Tag gut gefüllt, die Band rockte in den Sonnenunergang hinein. Madness. die bekannteste britische Ska-Band, war mit Songs ihres aktuellen Albums “Can’t Touch Us Now” auf der Konzertbühne vertreten. Sänger Graham McPherson begrüßte die Zuschauer mit den Worten " Very nice here in the wild, wild wood..." und gab schon mit dem Opener „One Step Beyond“ richtig Gas.