„The Fantastic Shadows“ mit artistischen Darbietungen vor und hinter der Leinwand Bremerhaven- Wer kennt das nicht: Hände und Finger vor einer Lampe so geformt, das ein Tier auf der weißen Wand als Schatten entsteht. So ungefähr kann man sich die Bühnenshow von "The Fantastic Shadows" vorstellen. Nur bilden sich hier die Tänzer des Schattentheaters so zu einem Menschenknäuel, dass für den Zuschauer vor der Leinwand die Silhouetten eines Baumes, eines Tieres, eines Autos oder Fantasiegestalten entstehen. Selten benutzt die Gruppe Requisiten, allein mit ihren Körpern gestalten sie die scherenschnittartigen Formationen. Das junge, internationale Ensemble aus Wien tourt zur Zeit durch Deutschland und machte in der Bremerhavener Stadthalle Halt. Zunächst gab es Tanz vor der Leinwand von Helianthus Dance Theater, welches vor 2 Jahren schon einmal im Norden mit der ähnlichen Show „Shadowland“ unterwegs war. Diesmal waren knapp 900 Zuschauer gekommen, die Stadthalle war nicht ganz gefüllt. So zeigen die Akrobaten ihre genialen Formen zumeist vor aufwendigen, bunten Leinwand-Projektionen, die es bei „Shadowland“ so noch nicht gab. Das Ganze wurde untermalt mit Musik. Die war ein bunter Mix von Roy Orbinson bis Lady Gaga, von der perfekten Welle bis zum Moonwalk. Die Titel wurden angespielt, es wurden Schatten geworfen, nächster Titel, nächster Schatten. Das wirkte etwas zusammengestückelt, es fehlte wie in „Shadowland“ der rote Faden. Eine durchgehende Geschichte gibt es nicht, dafür viele kleine aneinandergereihte Szenen. Für ältere Menschen und Kinder war es schwierig manchmal den Zusammenhang zwischen angespielten Musikstücken und dargestellten Schatten zu erkennen, wenn sie die Titel aus dem Pop-Rock-Bereich nicht kannten. |
Auch vor der Leinwand bewies die Gruppe zwischendurch tänzerische Vielfalt, ein bisschen Jonglieren mit Feuer und eine Mitmachnummer mit zwei Publikumskandidaten. Hinter der Leinwand legten sie als „Nachwuchs-Schattenkünstler“ ein Tänzchen aufs Parkett und spielen Fußball - das Publikum war begeistert. Am besten funktioniert die Show jedoch, wenn sie das pure Schattenspiel ohne Videoinszenierungen ausreizt. Man hätte das Potential dieser Art des Bildertheaters mehr ausnutzen können, man hätte mehr mit Illusionen arbeiten können, die Schatten bieten können. Nach einer Aneinanderreihung von Urlaubszielen vom Urwald über London nach Ägypten zaubern die Artisten zum Schluss das Wort „Ende“ auf die Leinwand und verabschieden sich bei langem Applaus, da es dennoch eine kurzweilige Aufführung gewesen war. Wir wünschen uns für die nächste Show eine sinnvolle Geschichte und das man mehr aus den Gestaltungsmöglichkeiten von Videoprojektionen heraus holt, wie man es durchaus beeindruckend bei Dieter Bohlens Supertalent vor kurzem im Fernsehen sehen konnte. (Text: Nordevents/ Bild. BB-Promontion) |
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