Feuerengel: Wilhelmshaven brennt

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Wilhelmshaven, 19.12.2019 (Mtr) - Vor dem Kulturzentrum Pumpwerk in Wilhelmshaven steht schon eine halbe Stunde vor offiziellem Einlassbeginn eine lange Schlange von Fans der Rammstein-Tributeband Feuerengel an, die schon seit Jahren in der Stadt am Meer in der Weihnachtszeit an zwei aufeinander folgenden Tagen Konzerte gibt. Erstaunlich, dass so viele Menschen aller Altersklassen für zwei Tage das Pumpwerk ausverkauft haben, ebenso im Aladini in Bremen. Als sich die Türen endlich öffnen, stürmen um die 700 Zuschauer in den Saal, weil jeder natürlich einen Platz möglichst nahe an der Bühne ergattern möchte.

Mit einem gewaltigem Kanonenschlag, der die Menschen im Saal und vielleicht auch außerhalb zusammenschrecken lässt, beginnen Boris (voc), Farp (g), Daniel (g), Chris (keys), Holger (b) und Xoph (dr) die martialisch anmutende Show mit „Was Ich Liebe“. Wie dieser Song sind auch alle folgenden Songs, die heute gespielt werden, natürlich von Rammstein. Feuerengel gilt als beste Coverband Rammsteins, der auch von den Originalen vollste Anerkennung gezollt wird.

Bei „Links 234“ marschieren alle im Marschtempo auf der Bühne, bei „Deutschland“ geht es der Band nicht, wie der Titel vermuten lässt, um die Verherrlichung nationalsozialistischer Ziele, sondern um die zerrissenen Gefühle gegenüber ihrem Heimatland. Da einer der Gitarristen auf die Toilette muss, kommt die Show leicht ins Stocken. Dies wird jedoch durch die Musiker humorvoll überbrückt und Holger, der Bassist, hat ausreichend Zeit um seinen Bass nochmals zu stimmen und ein perfektes Basssolo hinzulegen.

Für „Ich Tu Dir Weh“ wird ein überdimensionierter Kochtopf auf die Bühne gerollt, der Keyboarder steigt hinein und wird unter Zuhilfenahme eines Flammenwerfers durch Boris zum Kochen gebracht.

 

Im Text zum Titel „Puppe“ wird einer imaginären Puppe der Kopf abgerissen. Bei „Rein Raus“ singt das Publikum lautstark mit und übt sich teilweise im Headbanging. Der nur auf der Bühne etwas wirr wirkende Keyboarder Chris (nahe dem Original Flake) wird durch Boris mit einem tragbaren Keyboard über die Bühne gejagt, welches letztendlich auf dem Kopf des Verfolgten in Flammen aufgeht.

Boris öffnet bei “Bück Dich“ seinen Hosenschlitz, holt einen Gummidödel heraus und „uriniert“ damit auf das Publikum. Das alles hinterlässt auf mich einen zumindest pubertären Eindruck. Im Zugabenteil werden Ausländer leicht ins Lächerliche gezogen und bei „Haifisch“ darf ein Teenager in ein Gummischlauchboot steigen und wird von den Mannen der Security durch die Menschenmenge getragen.

Nach knapp 2 Stunden hat alles ein Ende, die Band tut kund, dass Wilhelmshaven immer für sie wie ein Heimspiel ist und sie immer wieder gerne hier her kommen. Die Fans spenden begeistert Applaus. Somit sind alle zufrieden gestellt und freuen sich schon auf die nächsten Konzerte im Winter 2020, für die am Ausgang bereits die Tickets verkauft werden.