Feuerstöße auf der Bürgerweide

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Bremen, 08.08.20 - Das neue Set Up aktueller Open-Air-Konzerte kommt einem „normalen“ Open Air, wie wir es kennen, natürlich deutlich näher als die bisherigen Autokonzerte, über die wir in den letzten Monaten berichtet haben. Es gibt derzeit unterschiedliche Konzepte, vom Picknickkonzert bis zum – nennen wir es Autokonzert 2.0 - , wie es derzeit auf der Bremer Bürgerweide stattfindet.

Weiterhin wird mit dem Auto auf den Platz gefahren, daneben gibt es jeweils eine Biertischgarnitur, damit man den Wagen auch verlassen kann. Eine Beschallung findet immer noch über das Autoradio statt. Auch gibt es eine Art Biergarten, der nicht besonders genutzt wurde. Publikum, das nicht in Autos sitzt und das man mitsingen hören kann – da entsteht natürlich eine ganz andere Energie und Verbindung zwischen dem Publikum und den Künstlern auf der Bühne. Es fühlt sich für alle Beteiligten wie ein weiterer Schritt zur Normalität an, auch wenn die Corona-Sicherheitsvorschriften weiterhin gelten.

Über die Rammstein Tributeband Feuerengel haben wir in den letzten Jahren bereits mehrfach berichtet, somit ist es für uns ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Nun das erste Mal Open Air. Bei 32 Grad an diesem Tag freuen wir uns natürlich auf eine extra Portion Wärme durch die Pyro und Flammenwerfer, aber das gehört gerade bei Rammstein-Musik dazu.

Vor der 200 qm großen XXL-Leinwand des temporären Autokinos auf der Bürgerweide ist die Stage aufgebaut, Kameras übertragen das Bühnengeschehen auf die große Leinwand. Leider wirkten die Künstler und die für kleinere Hallen konzipierte Bühnenausstattung etwas verloren auf der großen Bühne. Von weit hinten noch mehr, da die Abstände zur Bühne doch enorm sind. Alleine bis zur ersten Autoreihe waren es gut 50 Meter.

Aber nicht nur für uns, sondern für die Mitglieder der sonst europaweit agierenden Band ist nach verschobenen Konzerten und ungewisser Zukunft mit diesem ersten Konzert seit langem wieder ein Stück Normalität zurückgekommen.

Aber was ist der Unterschied zwischen einer Cover- und einer Tribute-Band?

 

Eine Coverband spielt Songs nach, die Tribute-Band versucht dem Original nahezukommen: Dem Original nachempfundene Klamotten, so weit möglich Pyroeffekte, Kulisse – nur alles auf kleinere Bühnen geschrumpft. Gestik, Mimik und Bewegungen werden ebenfalls imitiert. Nach anfänglichen Wechseln spielen die sechs Vollblutmusiker nun bereits seit 12 Jahren mit g leicher Besetzung. Gitarrist Daniel Behrmann hatte ein Heimspiel, er kommt aus Bremen.

Neben den bekannten Songs und Showeinlagen aus den früheren Auftritten durften sich die Besucher auf ein musikalisches Update freuen. „Deutschland“, „Zeig Dich“, „Ausländer“, „Was ich liebe“ und „Puppe“ gehören neben den Rammstein-Klassikern zum aktuellen Repertoire. Sänger Boris Delic hat sich die neuesten Kostüme von Rammstein-Frontmann Till Lindemann maßgeschneidert anfertigen lassen und die Techniker haben sich darum gekümmert, dass neben Lichteffekten auch neue Pyro-Elemente die Show bereichern werden. Auf die obligatorische Fahrt mit dem Gummiboot über die Crowd wurde verzichtet, würde nicht klappen da die Zuschauer doch sehr auseinander platziert wurden.

Zwei Stunden Rammsteinhits waren wie immer recht kurzweilig. Nach einer Zugabe war dann um 23:30 Uhr Schluss. Bei dann noch 23,5 Grad Außentemperatur hatte man noch nicht so recht Lust, wieder nach Hause zu fahren. Boris appelierte die Bremer auch wieder ins privat betriebene Bremer Aladin zu gehen, damit die Location die nächste Zeit überlebt. Ansonsten wird am 11. und 12. Dezember 2020 die alljährlich Doppelshow der Band ausfallen müssen.