Feuer Frei!

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Hamburg, 02.07.2021, (Laura Fatteicher) - Nach monatelangem Verzicht auf Konzerte und Co. erscheint langsam wieder ein Licht am Ende des Tunnels. So lassen sich Veranstalter spezielle Konzepte einfallen, unter denen Konzerte endlich wieder stattfinden können.

Darunter findet sich etwa das Strandkorb Open Air. Nachdem es in Hamburg eigentlich schon im Juni losgehen sollte, wurde es am Freitagabend umso lauter am Cruise Center Steinwerder. Denn wie kann die Open Air Saison nach so lange Zeit besser starten, als mit einer groß aufgezogenen Feuershow? Die Rammstein Tribute-Band Feuerengel machten ihrem Namen an diesem Abend alle Ehre und heizten ihren Fans nach der langen Zwangspause ordentlich ein.

Gegen 19:00 Uhr sammelten sich die ersten Fans an den Landungsbrücken auf St. Pauli ein. Denn der einfachste Weg, ohne Auto anzureisen, ist mit der Fähre. Inmitten des Hamburger Hafens, zwischen Industrieanlagen und Kanälen, versteckt sich die groß angelegte Location mit Blick auf die riesigen Hafenkräne. Wer will da nicht in einem Strandkorb bei Sonnenuntergang ein Konzert genießen?

Die Wartezeit auf die Show wurde ganz nach dem Motto “Liebe ist für alle da” überbrückt. Eine “Kiss Cam” zog durch die Strandkorbreihen und erheiterte die Besucher. Kurze Zeit später ertönten dann auch schon die markanten Riffs des Songs “Deutschland”, die nur wenige Leute in ihren Strandkörben sitzen ließen. In akribischer Kleinarbeit wurden Bühnenbild und Kostüme der sechs Musiker verblüffend ähnlich den Originalen nachempfunden. Kein Wunder, denn die Band hat sich bereits seit 1997 mit Haut und Haar ihrem Vorbild verschrieben und durfte bereits FÜR Rammstein im Berliner Olympiastadion spielen.

 

 

 

 

 

Neben Songs des aktuellen Albums, durften natürlich auch Klassiker wie “Mein Teil” und “Feuer Frei” nicht fehlen, selbstverständlich auch hier wieder samt Bühnenbild und Pyroshow, wie man es von Rammstein-Konzerten kennt. Flammenwerfer, Feuerfontänen und Explosionen machten das Bild komplett und ließen auch die letzten Sitzenden aus ihren Strandkörben aufspringen.

“Könnt ihr mich hören? Könnt ihr mich sehen? Könnt ihr mich fühlen?” Hoch die Hände hieß es beim Song “Ich Will”. So viel Körpereinsatz war nicht jeder mehr gewohnt, zumindest schien die Interaktion an diesem Abend etwas zurückhaltender als sonst. Aber das sei verziehen, immerhin fehlte dann doch die mitziehende Wirkung, die entsteht, wenn man dicht an dicht aneinander steht. Stattdessen war Platz für etwas mehr Zweisamkeit - und für ausreichend kühles Bier, ohne einmal den Platz verlassen zu müssen.

Während die Sonne langsam am Horizont verschwand, ertönten nach zwei Stunden die letzten Klänge aus den Boxen und wurden lauthals durch Jubel und Dankbarkeit der Fans ersetzt.