Englishman in Worpswede Worpswede - Fischer-Z sind Pioniere des Postpunk und Mitbegründer der New Wave. Der Mastermind John Watts als Gitarrist und nahezu alleiniger Songwriter schaute mit seiner „Building Bridges Tour“ mal wieder in die Musical Hall Worpswede rein. Die Veranstaltung war natürlich bereits seit längerem ausverkauft. Und Watts kehrt immer wieder nach Deutschland zurück, denn hier hatten er mehr Erfolg als auf der heimischen Insel. Building Bridges erschien im März 2017 und ist diskografisch das insgesamt 20. Studio-Album. Fischer-Z startete 1977, somit feiert die Band dieses Jahr sein 40-jähriges Jubiläum, obwohl sie John Watts wieder einmal neu formiert hat und seit langem kein weiteres Gründungsmitglied mehr vorhanden ist. Obwohl immer in Bandbesetzung auftretend, bleiben Fischer-Z eine One-Man-Show. So eröffnete Sänger, Gitarrist und Songschreiber Watts auch solo aus dem Off mit „Wristcutters Lullaby“, die weiteren zum Teil recht jungen Bandmitglieder spazierten hinter ihm nach und nach auf die Bühne. Mit seinem kleinem Hut, Poloshirt, schwarz-gelb karierter Hose und Oxfordhalbschuhen war er ganz auf Englishman getrimmt. Obwohl - seine Hüte läßt er in Norddeutschland fertigen. Da wo auch Udo Lindenbergs Hüte maßangefertigt werden. Aufgenommen wurde das aktuelle Album übrigens im Frühjahr und Sommer 2016 in den „Leeder’s Vale“-Studios in Wales unter der Co-Regie von Nick Brine. Es wurde komplett von Watts selbst eingespielt, nur Drummer Jamie Bush stand ihm zur Seite. Final gemastered wurden die elf Songs schließlich von Pete Maher (u.a. Rolling Stones, U2, Jack White). Gekonnt routiniert schlug der Engländer mit seiner Wahlheimat Brighton die Brücke von alten Songs hinein zu Tracks aus dem neuen Fischer-Z Album. Teilweise ironisch erzählte der Altmeister zwischen den Songs kurze Anekdoten. Ernst wurde er nur, wenn er sagt, dass sich man gerade in Zeiten wie diesen der Menschlichkeit bewusst werden muss. |
Etwa die neue Songs Let’s put this pressure on oder Damascus Disco, in dem Watts das endlose Kriegselend im Nahen Osten in den Blickpunkt rückte. Deren klare Botschaften nach einer größeren Gerechtigkeit auf unserem Planeten kamen auch an diesem Abend in Worpswede an. Natürlich durften die Nummern wie „The Worker“ aus dem Album World Salad oder „In England“ aus Red Skies over paradise aus dem Jahre 1981 nicht fehlen. Watts stand mit seinem Gitarrenspiel und einer bis ins höchste Falsett aufsteigenden Stimme prägend im Mittelpunkt. Auch die unverwüstlichen Überhits wie das Kriegsszenario „Battalions Of Strangers“, „The Perfect day“ und „Berlin“ waren dabei. Auf „Mareliese“, als letztes Lied des offizellen Sets gespielt, warteten die meist älteren Zuschauer. „In England“, „Cruise Missiles“ und „Wild, wild, wild, wild“ vom neuen Album waren bei der Zugabe dabei. Ein paar Hits fehlten leider zu Gunsten des neuen Albums. Dieser rund einhundert Minuten umfassende Abend hätte gerne noch länger dauern dürfen. Aber John Watts verabschiedete einzeln die Musiker während „Further From Love“ und ging als Letzter Gitarre spielend in die Garderobe. |
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