Fury In The Slaughterhouse

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Bremen, 06.08.2021 (Mtr) - Mit ihrem neuen Album „Now“ im Gepäck enterten die siebenköpfigen Fury In The Slaughterhouse aus Hannover die ausverkaufte Seebühne in Bremen und genossen den begeisterten Empfang. Die in Deutschland sehr beliebte Band um den Sänger Kai Wingenfelder und seinem Bruder, dem Gitarristen Thorsten Wingenfelder existiert mit einer zwölfjährigen Unterbrechung nunmehr schon seit 35 Jahren.

Mit „Letter To Myself“, einem Song vom neuen Album, in dem es um den Tod eines verstorbenen Freunds geht, steigt die Band gleich voll ein. Beim hymnischen „Radio Orchid“ hält es das Publikum schon zum ersten Mal nicht mehr auf den Stühlen, Handys blinken und 200 Kehlen singen textsicher mit.

Gleichzeitig wandert Kai Wingenfelder singend durch die Reihen bis hoch zu den Strandkörben, von etlichen Handyfilmern verfolgt. Die Setlist beinhaltet allein 9 Titel des neuen, gut gelungenen Albums „Now“. Aber auch 13 der alten und bewährten Songs ihrer Karriere dürfen nicht fehlen.

Der 61. Geburtstag ihres langjährigen Keyboarders Gero Drnek wird durch Band und Fans ausgiebig mit „Happy Birthday“ und „For He’s A Jolly Good Fellow“ gefeiert. Bei „When I’m Dead And Gone“ werden die Zuschauer aufgefordert die Arme im Takt mitzuschwenken, was auch sofort begeistert aufgenommen wird. Die Stimmung bei Band und Gästen wird immer ausgelassener und kaum einen hält es für den Rest der Show auf den Plätzen. Der Sound ist zwar etwas basslastig, aber äußerst gut ausgesteuert, sehr schöne dezente Bühnenbeleuchtung und kleine Filmchen mit netten Farbspielereien auf der Leinwand.

Kai Wingenfelder zieht unermüdlich seine Kreise auf der Bühne und albert gelegentlich mit seinen Mitstreitern rum. Die Pausen zwischen den einzelnen Stücken überbrückt er mit informativen Inhalten über die Songs.

„Every Generation Has Its Own Disease“ mit seiner hypnotischen Gitarrenlinie und seinem düster gestimmten Text wird zu einem bejubelten Aufruf gegen rechts, untermalt durch Filme unter anderem

 

 

 

 

 

über AfD-Demonstrationen, und von Wingenfelder fast schon wütend dargebracht und vom Publikum mit lautem zustimmenden Pfiffen quittiert. Bei „This Will Never Replace Rock’n Roll” wird getanzt, so dass im wahrsten Sinne des Wortes die Tribüne wackelt. Mit „Time To Wonder“, einem etwas ruhigeren Song, endet dann nach gut 1,5 Stunden das eigentliche Konzert und die Band verlässt die Bühne.

Natürlich fordert das Publikum Zugaben, die auch umgehend erfüllt werden. Bei „Down There“ fordert Wingenfelder auf, sämtliche Handys aufleuchten zu lassen, um der ISS zu zeigen, wo wir uns zur Zeit befinden. Den Astronauten ist dieses mit Sicherheit nicht entgangen. Der zweite Zugabenblock beinhaltet dann noch 2 Highlights, „Riding On A Dead Horse“ und natürlich „Won’t Forget These Days“.

Die Zuschauer haben wohl bereits auf diesen Song gewartet und stimmen lauthals mit ein. Irgendwie hat der Text tatsächlich etwas mit diesem Tag zu tun, der eine wirklich tolle Atmosphäre in dieser wunderschönen Location mit dem Blick auf die Weser hatte. Zur 3. Zugabe erscheinen dann schlussendlich die Wingenfelder-Brüder und Gero Drnek an der Mandoline und performen akustisch den wunderschönen Song „Seconds To Fall“ zum Ende dieses Konzerts nach 140 Minuten.

Auf dem Weg über den Parkplatz hallte mir noch längere Zeit „Won’t Forget These Days“ gesungen durch fröhlich und zufrieden schauende Menschen hinterher.