The Yellow Jacket Summer Show

Zur Bildergalerie

Hamburg, 14.08.2021, (Laura Fatteicher) - Inmitten des Hamburger Stadtparks liegt wohl eine der schönsten Open-Air-Veranstaltungsstätten der Hansestadt. Das sieht auch Rea Garvey so, der selbst eine Zeit lang in Hamburg lebte und am Samstagabend nun zu Gast in der grünen Freilichtbühne war.

1998 zog der gebürtige Ire nach Deutschland und gründete hier seine ehemalige Band Reamonn, mit der unter anderen der Hit „Supergirl“ entstand und in den Radios rauf und runter lief. 23 Jahre später spielt er als Solokünstler in ausverkauften Arenen und war bereits Gast in zahlreichen Fernsehshows, zum Beispiel als Coach in der Castingshow „The Voice of Germany“.

Statt einem Konzert in der Barclaycard Arena mit zehntausenden Zuschauern, wurde es an diesem Abend etwas familiärer und gemütlicher im kleineren Kreis. Doch die Stimmung blieb die gleiche: Bereits als das Intro ertönte, sprangen die ersten Fans von ihren Stühlen und feierten lauthals, als Rea Garvey in seiner grellen „Yellow Jacket“ mit einem strahlenden Lächeln die Bühne betrat. Gewohnt offen und gesprächig unterhielt er sein Publikum zwischen den Songs mit Anekdoten aus seinem Leben. Auch die Dance Moves saßen noch, obwohl er selbst sagte, dass er so viel Bewegung gar nicht mehr gewohnt sei - immerhin sind es auch für ihn die ersten Livekonzerte seit mehr als einem Jahr.

Während des Lockdowns ist auch er auf Onlinestreams umgestiegen und schnell hatte Rea Garvey sein eigenes wöchentliches Format mit „The Yellow Jacket Sessions“ ins Leben gerufen. In jedem Stream gab und gibt es neue Überraschungen - so gibt es aus dem Homestudio auch öfter Songs zu hören, die zuvor noch nie auf der Bühne gespielt wurden.

Auch zahlreiche Gäste, darunter Michael Schulte, Max Giesinger, Joris, Sido oder Stefanie Heinzmann waren bereits Teil davon und zauberten zusammen gute Laune in die heimischen Wohnzimmer ihrer Anhängerschaft. Nachdem nun endlich wieder Konzerte möglich sind, wurde das Konzept kurzerhand unter der (fast) gleichnamigen Tour auf die Bühne gebracht. Somit durften auch live natürlich die Gäste nicht fehlen. Das waren allerdings keine Musiker, sondern Fans aus dem Publikum. Für diese standen bereits zwei orangefarbene Sessel auf der Bühne bereit.

 

Jedoch verkalkulierte sich Rea, als er zwei Platznummern aufrief, denn diese waren durch die Aufteilung in Bereiche mehrfach vergeben. Letztendlich standen nicht nur zwei weitere Personen auf der Bühne, sondern mehr als eine Hand voll. Doch sie durften alle bleiben und die nächsten drei Songs von der Bühne aus genießen und Konfetti werfen.

Danach wurde es mit dem Akustik-Song „Falling Slowly“ von Glen Hansard und Markéta Irglová erstmal etwas ruhiger, den Rea zusammen mit Geigerin Jördis Tielsch performte. Beide Stimmen harmonierten unglaublich gut miteinander. Bereits im Mai diesen Jahres durfte Jördis Rea Garvey beim Free ESC als Geigerin begleiten. Und natürlich durfte auch der Song („The One“), mit dem er bei diesem Contest für sein Heimatland angetreten ist, nicht fehlen. Die Bühne wurde in Irlands Landesfarbe gehüllt und das Geigensolo von Jördis erklang. Der Song, den er eigentlich für seine Tochter schrieb, ist eine echte Ohrwurmgefahr und war auch live ein absolutes Highlight des Abends.

Nach eineinhalb musikalischen Stunden warnte Rea Garvey sein Publikum vor, sie sollen noch nicht ihre Plätze verlassen, denn es würde noch eine Zugabe geben. Das scheint in der Vergangenheit wohl nicht immer so eindeutig gewesen zu sein. Doch das kurze Warten lohnte sich, denn die Band kam mit dem Klassiker „Wild Love“ zurück und wo man nur hinsah, wurde geklatscht und gefeiert. Nach einem weiteren Song verabschiedete sich der Berliner Musiker um 21.45 Uhr dankbar von seinen Fans, die den Abend spürbar genossen haben.