Beste Stimmung trotz Schietwedder bei Max Giesinger

Zur Bildergalerie

Hamburg, 31.07.2021, (Laura Fatteicher) - Statt kurzer Hose und Sonnencreme hieß es am gestrigen Abend Regencape und Friesennerz beim Konzert von Max Giesinger im Cruise Inn Steinwerder. Schlechter hätte das Wetter für ein Open Air Konzert kaum sein können. Während eine Menge Leute noch am Einlass warteten, betrat Christian Müller mit seiner Gitarre gegen 19.30 Uhr die durchnässte Bühne. Der Singer/Songwriter, der sonst eigentlich nur auf Hochzeiten spielt, freute sich sehr, das Konzert seines Freundes Max Giesinger eröffnen zu dürfen und war auch ein wenig aufgeregt. Schließlich hat Max früher selbst auf privaten Veranstaltungen sein Geld verdient und kennt den Schritt, auf einer so großen Bühne stehen zu dürfen. Musikalisch passte Christian Müller jedenfall super als Opener und stimmte den weiteren Abend ein.

Nach einer kleinen Umbaupause und mit etwas Verspätung betrat die Band um Max Giesinger die Bühne. Die grauen Wolken, die sich zuvor wieder einmal über dem Cruise Inn gesammelt hatten, zeigten diesmal erbarmen und verschonten das Publikum vor einer weiteren Regendusche. Wahrscheinlich lag es an der guten Laune, die die Band mit auf die Bühne brachte. Das Konzert stand unter dem Motto „Endlich Akustik“. Dafür wurde das Bühnenbild vor einer „Waldlandschaft“ stimmungsvoll in Licht gehüllt, vor dem die Band ihre Songs in einem neuen Gewand präsentierte.

Direkt beim zweiten Song zog es Max vor die Bühne, wo er seine Fans persönlich begrüßte und bei einem kleinen Spaziergang durch das Publikum ein Lächeln in viele Gesichter zauberte. Auch für den 32-jährigen Singer/Songwriter fühlte sich der Abend in seiner Wahlheimat sehr besonders an und so schwelgte er immer wieder in Erinnerungen und erzählte die ein oder andere Anekdote. Ein Song, den viele nicht in der Setlist missen wollten, brachte Bewegung in die Reihen und ließ kaum jemanden auf den nassen Stühlen sitzen: Der Song „Wenn sie tanzt“ ist mittlerweile ein echter Radiohit, der seiner Mutter gewidmet ist. Wer hatte nicht schon mal den Gedanken, dem Alltagsstress entfliehen zu wollen? Dieser Abend jedenfalls machte es möglich.

Nach so einer langen Konzertpause blieb auch Zeit, um an einem neuen Album zu arbeiten.

 

 

 

 

 

 

Vier Songs wurden bereits veröffentlicht und diese waren natürlich nun auch live mit im Gepäck. Die Zeilen „Und es regnet rein, bis in mein Herz“ klangen an diesem Tag zwar irgendwie ironisch, trotzdem brachte der Song „Der letzte Tag“ eine ganz besondere Stimmung mit sich. Doch nicht nur sentimentale Songs kommen mit dem neuen Album: „Irgendwann ist jetzt“ brachte die Sommerstimmung nun auch nach Hamburg wieder zurück.


Im weiteren Verlauf des Konzerts nahm die Band ihre Fans mit auf eine kleine Reise um die Welt. Erster Halt war die Karibik, in der Max eine eigene Version von “Despacito” in seinem „Fake-Spanisch“ sang. Allerdings dürfte das kaum jemandem aufgefallen sein, denn der Täuschungsversuch war schon fast in Perfektion. Weitere Reiseziele waren Amerika mit „Englishman in New York“ und Griechenland mit „Griechischer Wein“. Bei so viel Abwechslung blieben kaum Wünsch offen.

Die Stimmung war trotz des Wetters ausgelassen und heiter. Bei der Bitte, nur die Männer im Publikum singen zu lassen, wurde es dann allerdings still. Max war klar: „Die Männer denken sich: Ich wurde doch nur mit hier her geschleppt. Ich will zu Rammstein und nicht zu diesem Giesinger!“ Mit Unterstützung der Handy-Taschenlampen des Publikums endete das knapp zweistündige Konzert mit den Zeilen “Dass wir die Lichter sehen, bis die Musik ausgeht” („Für immer“).

Auf diesen grandiosen Abend folgt direkt noch ein weiteres Konzert, heute am 01.08. in Hamburg. Wer die Chance hat, sollte die weiteren Tourdaten checken, denn so eine Akustik-Performance wird es wahrscheinlich so schnell nicht wieder geben!