Hier plauderte der Königs-Pinguin

Zur Bildergalerie

Bremen, 10.05.2018 – Vatertag in Bremen- zum Premierentag im GOP Varieté Theater hatten sich wieder Zuschauer und Medienvertreter eingefunden. Die „Liebenswerten Mistkerle“ sind angetreten, um die Besucherinnen und Besuchern des Varietés mit nicht nur artistischen Vorführungen zu begeistern.

Der Show-Titel „Lovely Bastards“ erinnert nicht von ungefähr an die „Inglourius Bastards“ - die „Unrühmlichen Schweinehunde“ von Quentin Tarentino. Spannung, Witz und eingestreute Überraschungen zogen sich durch die Show. Die Show gibt es schon seit etwa 5 Jahren, angefangen als Special-Show im Hannoveraner Mutterhaus. Zum ersten Mal wurde sie nun in Bremen präsentiert.

Der Sänger der Bastards, Aron Eloy stimmte bereits zu Beginn des künstlerischen Amüsements die Zuschauer auf die Show ein. Schon jetzt wurde klar: Die neue Varieté-Show setzt wieder einmal auf handgemachte Livemusik, was für uns immer eine hohe Show-Qualität bedeutet. Die Artistik tritt hier etwas in den Hintergrund, was aber eine sehenswerte Abwechslung im Showprogramm des GOP bedeutet.

Vor einem reduzierten Bühnenbild agierten die Vollblutmusiker der The Lonely Bastard Band bestehend aus Holger Dieffendahl (Piano), Andy Winter (Schlagzeug) und Stefan Tastic (Gitarre). Die perfekte akustische Ergänzung bildete die Violinistin und Sängerin Sonja Firker. Die studierte Musikwissenschaftlerin spielte bereits als Studio- und Backgroundmusikerin mit Sarah Connor, Herbert Grönemeyer, Rod Stewart oder Udo Jürgens zusammen.

Daniel Reinsberg führte durch das Programm und begrüßte besonders die Zuschauer in der ersten „Mitmachreihe“ des Zuschauerraumes. Der 46-jährige Comedian ist kein Unbekannter auf der Bühne, man sah ihn öfters in der TV-Sendung “Quatsch Comedy Club”. Der Wahlberliner mit äthiopischen Wurzeln war nicht alleine gekommen. Bei seinen Bauchredner-Nummern steckte in der ersten Halbzeit der Pinguin „Scholli“ seinen Kopf aus der Papiertüte. Der freche Königspinguin mit Bommelmütze offenbarte, dass er nicht vom Südpol, sondern von „Toys ur us“ kommt.

In der zweiten Spielzeit trat Reinsberg mit „Sandbank“, einem sprechenden Pelikan mit norddeutschem Slang an, der "das Bordell Las Vegas in Cuxhaven" kennt. Reinsberg holte aus dem Zuschauerraum zwei Gewinner ab. Ihr Gewinn: Sie durften auf die Bühne kommen und ihn dort bei seiner Bauchrednernummer unterstützen.

 

Der mehrfach ausgezeichnete Andreas Wessels - nach eigener Angabe von Beruf „Meisterjongleur und Trickster“ - ließ in Heavy-Metal-Manier und im besten Trash-Look leere Ölfässer kreisen, Lichtstäbe kreisen, auf glühende Zigaretten fliegen und Softbälle rotieren. Der großgewachsene Berliner ist mit Reinsberg Regisseur der Show und ist der Herr der fliegenden Gegenstände. Er trat bereits rund um den Globus auf und wurde unter anderem bei namhaften Festivals in China, Japan und Frankreich ausgezeichnet. Alleine 5 Acts bestreitete er in dieser Show. Auch wenn der eine oder andere Versuch nicht klappte, der Schwierigkeitsgrad war sehr hoch und die Kommentare des Artisten machten das Ganze noch sympathischer: "Wenn das klappen sollte, reagieren Sie einfach dementsprechend". Und das Publikum reagierte mit begeistertem Beifall. Wer hat schon mal probiert, ein brennendes Streichholz durch den eigenen Schritt geworfen mit dem Mund wieder aufzufangen um eine Zigarette damit anzuzünden, die sich ebenfalls im Mund befindet. Auch 6 Bälle zu jonglieren, dabei Seil springen und Sprüche klopfen ist ebenfalls nicht einfach.

Das Duo eMotion, Morgane Tisserand und Pierre-Antoine Chastang zeigten schwerelose Anmut am Trapez, berührendes Ballett am Boden, Hula Hoop und Cyr.

Außerdem gab es den Kampf der Giganten, ein Tischtennisspiel bei dem auch mal der Mund eingesetzt wurde. Es kam Stimmung im Saal auf, die Zuschauer feuerten ihren Favoriten an. Wem es zu schnell ging, durfte sich auf eine Review in Zeitlupe freuen.

Die Show ist noch bis zum 1. Juli 2018 in Bremen zu sehen. Weiterhin findet am 21. Mai ein Tag der offenen Tür statt, der Eintritt ist kostenlos.