Personalmangel im Bremer Grand Hotel Bremen, 12.01.2018 (AK) - Es war ein Gewusel und eine nervös aufgeregte Anspannung wie nie zuvor im Bremer GOP Varieté Theater zu spüren. Hatte sich doch das gesamte Bremer Haus in den letzten Tagen und Nächten in ein Grand Hotel der 40er Jahre verwandelt. Die Fassade und die ehrwürdige Eingangshalle mit Rezeption, die mit vielen liebevollen Zeitzeugen, Koffer und Interieur im Jugendstil ausgestattet ist, erzählt dem Publikum schon vor Beginn der Geschichte rund um eine Silvestergala, die Mythen und liebevollen Legenden des „ersten Hauses“ am Platze. In einer von 6 Uraufführungen in diesem Jahr in den GOP Häusern, ist die neue Show „Grand Hotel – stets zu Diensten“ die erste Uraufführung für Direktor Philipp Peiniger und sein Team. Dementsprechend waren die charmante stellvertretende Direktorin Christine Sollmann und Direktor Peiniger im Charleston-Outfit standesgemäß zur Weltpremiere gekleidet. Bis eine halbe Stunde vor der Premiere hat das gesamte Ensemble einschließlich Ton- und Beleuchtungstechniker noch geprobt. So kam der Regisseur Ulrich Thon, welcher gerne schon vor Sonnenaufgang am Bühnenbild gemalt hat und mit höchsten 3 Stunden Schlaf in den letzten Wochen auskommen musste, leicht verspätet zum Pressegespräch vor der Show. Aber Schlafentzug macht auch euphorisch und kreativ. Dies bestätigte auch die Künstlerische Direktor Werner Buss. Er und Peiniger haben selbst eine Ausbildung in 5-Sterne Hotels unter anderem in der Schweiz absolviert, so beschrieben sie aus eigenen Erfahrungen das ehrfürchtige Staunen, welches sich beim Eintauchen in die Welt des Grand Hotels mit seinen glamourösen Gästen und verschwiegenen Geschichten unter dem Deckmantel von Stil und Etikette verbirgt. Treffen doch Menschen aus allen sozialen Schichten aufeinander. Die Stereosisters, Anouschka und Anina Doinet, flüsterten Mundpropaganda auf zauberhafte Art in die Ohren einiger Gäste der ersten Reihen. Sie erhalten ein Privatkonzert in Stereogesang in das rechte und das linke Ohr gesungen. Zusammengesetzt im Kopf ergeben sich ein Lied oder Chanson auf französisch. Die Schwestern unterhielten das Publikum auch während längerer Umbauphasen. Und schon war das Bremer Publikum Gast im Grand Hotel. Man saß in der Empfangshalle, sieht ein junges Mädchen (Gwendoline Le Leuch) eintreffen, welches seinen Dienst im Grand Hotel antritt. Empfangen vom allwissenden und souveränen Concierge (Gilles le Leuch) und seiner besten Kraft dem Zimmermädchen und Sauberfrau Agnes (Caroline Schroeck). Die Drei sind im wahren Leben die Artistenfamilie „die Schroeckleloecks“. Vater Gilles stammt aus der Bretagne, er unterhielt das Publikum mit einer Diabolojonglage und einer Skier-Zweierbeziehungs-Comedy mit seinem guten Geist, seiner Ehefrau Caroline Schroeck. In einer zweiten Darbietung, zeigte Caroline Schroeck in einem Trapezact, dass sie ihre früher vorhandene Höhenangst eindrucksvoll überwunden hat. Tochter Gwendoline überzeugte schon seit dem vierten Lebensjahr mit vielen Hula Hopp Ringen auf den Varieté Bühnen. |
Privat gibt sie ihre Hula Hoop Leidenschaft auch in Kursen an ambitionierte Schüler weiter. Durch den Mangel an Fachkräften im Bremer Grand Hotel griff der gestresste Concierge auch gerne auf den Lobbyboy Sergey Maslennikov zurück. Maslennikov ist ein Clown par exellence. Er hat das Gespür und das Timing in der Interaktion mit dem Bremer Publikum. Gespickt mit Step- und Jonglagedarbietungen gewann er spätestens mit seinem sympathischen Lachern das Herz des Publikums. Sein Ruf eilt ihm aus dem Zirkus Roncalli und dem Cirque de Hiver in Paris voraus. Eine quirlige und anspruchsvolle Diva (Oksana Konovaliuk) reiste in das Grand Hotel an. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Vadim Konovaliuk performte sie eine Liebesbeziehung, dargestellt durch Tanz und ständig wechselnde Outfits in einem atemberaubenden Tempo garniert mit Quick Steps und Tanzmoves, die beiden Artisten kennen sich seit ihrem siebten Lebensjahr. Das Ehepaar zelebriert die Quick Change Elemente zu einer Fashionshow ohne Atempause. Die erst 19 jährige, zierliche Anastasia Sopilniak und Roman Khapersky stellten das Rollenverständnis vom schwachen Geschlecht vollkommen auf den Kopf. In allen Lebenslagen und formvollendeten Handständen stützte Anastasia ihren Partner in dieser Partnerakrobatik. Die Deckenhöhe des Bremer GOP nutzten die Boytsovs vollkommen aus. Alleine durch ihre ausgeklügelte, charmante Choreographie fallen die drei Künstler auf. Doch dann folgten ihre „Herzstillstand“-Salti und Drehungen mit punktgenauer Landung auf dem russischen Barren - eine fünf Meter lange, elastische Stange - ließen einige Bremer im Publikum lieber wegschauen. Dies alles geschah ohne Absicherung. Die Begeisterung und der donnernde Applaus entschädigten den Springer für sein eingegangenes Risiko. Eine Goldmedaille 1993 beim „Cirque de Demain Festival“ spricht für die Weltklasse der russischen Artisten. Das Grand Hotel ist noch bis zum 25.02.2018 zu besuchen, sicherlich ist auch für Sie ein Zimmer frei. Ein besonderes Arrangement gibt es für alle Verliebten am Valentinstag, 14.02.2018. Ein besonderes Valentins-Spezial mit Showticket, Aperitif und Menü. |
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