Das GOP bringt ein Stück Vietnam nach Bremen Bremen, 9.5.2019, (VH) - Mit der aktuellen Produktion „Sông Trăng", was so viel bedeutet wie „Wenn der Mond sich im Fluss spiegelt“ dringt das GOP Varieté tief in die vietnamesische Kultur ein und bringt diese direkt auf die Bühne nach Bremen. Nachdem die 13 Artisten der „Vietnam Circus Federation“ bereits die Theater in Hannover und Essen erobert haben, wollen sie nun auch die Hansestadt an der Weser kulturell bereichern. Für die aktuelle Produktion reiste GOP Regisseur Knut Gminder mit einem Team nach Hanoi um dort mit den Artisten intensiv an der bis dahin nur groben Show-Idee zu arbeiten. Anders als bei den meisten anderen GOP Shows verzichtet die aktuelle Produktion nicht nur auf einen Moderator, sondern auch auf aufwendige Kulissen. Der Schwerpunkt der Produktion wurde hier neben ausgefeilter Akrobatik auf Licht, Musik und auf die Verwendung von Bambus gesetzt. Dieser nachwachsende Rohstoff ist in den vietnamesischen Dörfern noch bis heute das Baumaterial erster Wahl. Die Show startete mit einem Video aus Hanoi, darin wurden unter anderem die Artisten bei ihrem täglichen Training gezeigt. Ein in den Untertiteln eingeblendeter Countdown läutete dann auch gleich die sich anschließende folkloristischen Tanzeinlage zu klassischen vietnamesischen Klängen ein, bei dem teilweise quer über die Bühne gespannten Tücher in wellenartigen Bewegungen um die die Tänzerinnen geschwungen worden sind Danach ging es poetisch am Luftring für eine zeitweise scheinbar schwerelos schwebende Artistin hoch hinaus. Der Ring samt Akteurin wurde dabei nicht etwa von moderner Bühnentechnik in der Luft gehalten, sondern von den anderen Artisten, die sichtbar im Bühnenhintergrund an einem großen Strang diese Aufgabe übernommen hatten. Handstandakrobatik über einer Lotusblütenkulisse sorgten dann für ein farbenfrohes florales Spektakel dem sich ein weiteres Highlight mit einem Pole Dance der besonderen Art anschloss. Zwei Akteure stellten dabei gleichzeitig an einem frei hängenden und sich bewegenden Bambusstab ihr Können unter Beweis.
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Den Schlusspunkt des ersten Aktes setzte dann eine ausgeklügelte Choreographie mit Reishüten, mit denen die Artisten ununterbrochen neue Formationen bildeten. Während in der ersten Hälfte noch klassische vietnamesische Folklore die Darbietungen untermalte, wurde es in der zweiten Hälfte mit in Europa unbekannten ostasiatischen Charthits deutlich moderner. Angetrieben durch diesen frischen Sound wurden die Einlagen der Artisten noch kraftvoller als sie es ohnehin schon im ersten Teil des Abends gewesen waren. Die einzelnen Performances vom Seilspringen über Strapaten und Balance-Akten bis hin zu Antipoden gingen dabei nahtlos unter Einbeziehung des im Hintergrund aufgebauten Bambusgerüstes über. Kampfsporteinlagen mit Stöckern und Nunchakus in blutrotem Licht rundeten den fernöstlichen Abend stimmig ab. Passend zum Titel der Show setzte dann ein junges Artisten-Päarchen im Mondschein in einem der emotionalsten Momente den Schlusspunkt der Show. Zu dem Klassiker „Moon River“ aus dem Film „Breakfast at Tiffanys“ trieben die Beiden auf einem kleinen Floß umher ehe sie sich über ein großzügiges Trapez in die Lüfte verabschiedeten. Die hervorragende Mischung aus vietnamesischer Tradition und Moderne zu artistischen Höchstleistungen mit ostasiatischen Klängen ist noch bis zum 30.6.2019 im GOP Bremen zu sehen. Ein weiterer Pflichttermin für alle Varieté Freunde in und um Bremen ist darüber hinaus der Tag der offenen Tür am Pfingstmontag im GOP. Dort sind unter anderem auch Auszüge aus der aktuellen Show zu sehen. |
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