Zeiten ändern sich...

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Hamburg, 02.05.22 (Sascha Beckmann) - Wieder mal eine Tour die schon mehrfach verschoben und verlegt wurde. Nun gab es aber endlich grünes Licht für diesen Doppelpack der Extraklasse, welches nun in der noch relativ jungen Edel-Optics Arena in Hamburg-Wilhelmsburg, stattfinden sollte. Bis zu 3400 Zuschauer finden hier Platz. Durch die Verlegung in diese größere Halle war die Auslastung leider nicht so gegeben, lediglich etwa 1200 Fans fanden sich ein. Die legendären Schweizer Rocker Gotthard haben ja nicht zuletzt dank ihrer Megaballade Heaven einen guten Draht nach oben und auch die Briten Magnum kennen sich seit dem 1988er-Hitalbum Wings Of Heaven gut in überirdischen Soundsphären aus.

Headliner Gotthard und Very Special Guest Magnum haben in ihren Jahrzehnten langen Karrieren natürlich noch wesentlich mehr Harmonien, Hymnen und Hard-Rock-Epen für die Ewigkeit geschaffen. Im November 1992, also vor guten 30 Jahren, gab es diesen Doppelpack in Hamburg schon einmal. Zeiten ändern sich!

Damals, auf Magnums "Sleepwalking Tour" waren allerdings die damals noch jungen und relativ unbekannten Gotthard noch die Vorband. Heute sieht es tatsächlich etwas anders aus und die Briten Magnum, um Gitarrist Tony Clarkin und Sänger Bob Catley, spielen aus Special Guest den Support und starteten pünktlich um 19 Uhr ihren etwa eine Stunde langes Set.

Der Opener ist aber sogleich ein krachender Klassiker der 50jährigen Bandgeschichte. Days Of No Trust vom 1988er-Hitalbum Wings Of Heaven läutete den Abend ein, gefolgt vom Titeltrack des 2018 Albums Lost OnThe Road To Eternity. Danach The Monster Roars vom aktuellen gleichnamigen Album. Bereits der achtzehnte Longplayer der Birminghamer Institution. Nach aktuelleren Songs war nun die Zeit für weitere Klassiker aus der langen Bandhistorie gekommen. All England ́s Eyes, Vigilante, Kingdom Of Madness und On A Storyteller ́s Night folgten, ehe der Auftritt mit Sacred Hour unter dem Applaus der offensichtlich auch vielen Magnum Fans im Publikum seinen Abschluss fand.

Nach einer kurzen Umbaupause war dann Zeit für die 1990 in Lugano in der Schweiz als Krak gegründeten Gotthard. Every Time I Die vom aktuellen Longplayer #13 sollte der erste Track des Abends sein und es war direkt beste Stimmung in der Halle.

 

 

 

 

 

Sänger Nic Maeder hatte die Fans direkt im Griff, es wurde alles mitgesungen. Die Band um die Gründungsmitglieder Marc Lynn (Bass) und Leo Leoni (Gitarre) legten fulminant los, sodass es eine Freude war.

10000 Faces, ebenfalls vom letzten Album war der nächste Song, der dann direkt in den Klassiker Hush überging. Spätestens jetzt war kein Halten mehr, jeder klatschte oder sang lautstark mit. Nach Missteria, Top Of The World, Gone Too Far, Feel What I Feel und einigen weiteren Hits der Schweizer, die im Jahr 2010 ihren urspünglichen Sänger Steve Lee durch einen tragischen Unfall verloren, folgte eingeleitet von Let It Rain ein kleines Akustik-Set, in dem auch die Songs One Life, One Soul und Sweet Little Rock ́n Roller zu hören waren.

Weiter ging es dann mit Starlight vom Firebirth Album. Natürlich darf auf einem Hardrock-Konzert nicht das obligatorische Schlagzeugsolo fehlen, so erhielt der seit 2019 der Band zugehörige neue Drummer Flavio Mezzodi die Chance sich dem Publikum vorzustellen. Er spielte ein atemberaubendes Solo – Feuerprobe bestanden! Lift U Up war dann der letzte Song des Abends.

Oder doch nicht! Ein Gotthard Konzert ohne Heaven geht nun mal nicht. Also Zugabe! Der Zweite Song im Finale war dann noch Anytime Anywhere und Bob Dylan ́s Quinn the Eskimo (The Mighty Quinn) beendete letztendlich diesen tollen Abend mit ebenso toller Rockmusik. Fazit: Zeiten ändern sich tatsächlich mal. Musikalische Qualität in der Regel nicht. Nicht nach 30 und auch nicht nach 50 Jahren im Business!