Time To Move Again

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Bremerhaven, 19. September 2021 - H-Blockx gaben ein Open Air Konzert hinter der Stadthalle der Seestadt. Die deutsche Rockband, die 1990 von Sänger und Frontmann Henning Wehland gegründet wurde hat den unverwechselbaren Crossover-Sound, als dessen deutsche Vorreiterin dieser Stilrichtung die Band gilt. Zusammen mit Rage Against The Machine waren sie um die Jahrtausendwende das Zwiegestirn des Crossovers. Gemäß „Raider heisst jetzt Twix“ gab es irgendwann die Umtaufe von Crossover in Nu Metal.

Als progressive Rockband werden Elemente aus allen möglichen Bereichen wie Punk, Grunge, Rap und Hardcore einsetzt. Das Debütalbum „Time to Move“ konnte sich 62 Wochen in den deutschen Charts halten und erreichte mit mehr als 750.000 verkauften Exemplaren Goldstatus. Seit dem brachten die Münsteraner 20 Singles und 10 Alben heraus.

Der Bandname leitet sich vom Begriff „H-Block“ ab, mit dem die charakteristisch geformten Gebäude des Gefängnisses „HMP Maze“ während des Nordirlandkonflikts bezeichnet wurden.

Henning Wehland singt auch seit 2007 bei den Söhnen Mannheims und ist Manager von Bands wie Pohlmann und The BossHoss. Auch war er in der Jury der Casting-Show „The Voice Kids“, die im im Frühjahr 2013 ausgestrahlt wurde.

Local support war eine interessante Neuentdeckung in der hiesigen Musiklandschaft: Pafero aus Bremerhaven mit einem progressiven, markanten Mix aus Post-Rock und Alternative. Ihr Set dauerte 35 Minuten. Äußerst selten: Der Drummer macht den Leadgesang.

Oft hat man H-Blockx in den letzten Jahren nicht mehr gesehen, es gab eine längere Live-Abstinenz von 2015- 2019, dann kam Corona. So war man froh, dass die Münsteraner Band pünktlich um 20 Uhr getreu dem Konzertmotto „Time To Move Again – Live 2021“ startete. Zumal der geplante Auftritte beim Baltic Open Air und Deichbrand Open Air aufgrund der Corona-Festivalsausfälle nicht stattfinden, wie auch zwei weitere Auftritte.

Kurz vor 21 Uhr ertönte aus dem Off „Power of Love“, die Musiker kamen im dichten Nebel (der das ganze Konzert die Instrumalisten oft nur schemenhaft erkennen ließ und definitiv zu viel war) auf die Bühne. Spotlight auf Henning und los ging es.

 

 

 

 

 

Das Publikum, welches altersmäßig sehr gemischt war, ging bei den ersten Tracks aber schon richtig ab. Keiner saß mehr auf den Stühlen und die schon niedrigen Temperaturen um 12 Grad störten keinen mehr.

„Eigentlich wollten wir letztes Jahr 30-Jähriges feiern, nun ist es 30 + 1 geworden“ erklärte Henning. Er erzählte, dass sie im Proberaum stand und sich fragten, können wir das überhaupt noch nach über 5 Jahren? Man war sehr aufgeregt vor dem ersten Auftritt vergangene Woche. Raus auf die Bühne, das Publikum sprang hoch, alles gut. „Aber dann nach einem Song Stromausfall, da hat doch ein junger Mann auf das Starkstromkabel gepinkelt“ erklärte Henning.

Aber an diesem Abend lief alles ohne Probleme. Es ging es mit den Krachern „Move“ vom ersten und bislang auch erfolgreichsten Album „Time to move“ und „Revolution“ (darf natürlich nie bei einem H-BLOCKX Konzert fehlen) weiter, auch „Leave me alone“, „Take me home“, „How do you feel“ und „Little girl“ waren dabei. Mit ihrer ersten Single „Risin`High“ landeten die Jungs um Gründer Henning Wehland 1990 ihren ersten Hit und dieser schloss das reguläre Set ab.

Als Zugabe kam „Ring of fire“, als Original von Johnny Cash. Das die Stühle für die Zuschauer nur schmückendes Beiwerk bei so einem mit Power geladenen Konzert waren und sie eigentlich nur am Platz halten sollten, war vorher klar. Und so tanzten beim letzten Song etliche im Kreis vor der Bühne. Um 22:10 Uhr verließen die vier Musiker nach recht kurzen 80 Minuten endgültig die Bühne und die Fans nach einem unterhaltsamen Abend sichtlich zufrieden das Konzert, obwohl die Meisten gerne etwas mehr gehört hätten. Aber beim Deichbrand 2022 gibt es ja Nachschlag.