HER & Kings County in der Music Hall Worpswede, 15.9.2017, (VH) - Yeehaaw! HER & Kings County -the most dangerous band in country music- verwandelten die gut besuchte Music Hall in Worpswede in einen regelrechten Rock-Saloon. In ihrer aktuellen Europa-Club-Tour statteten das US-amerikanische Quartett rund um Frontfrau Monique Staffile auch dem Künstlerort einen fulminanten Besuch ab. Mit dem Begriff „Country“ verbindet man vermutlich eher Nashville als New York. Doch genau hier jenseits der Prärie liegt der Ursprung von HER & Kings County. Vor mehr als zehn Jahren gründeten die Sängerin Monique Staffile und der der Produzent Caleb Scherman in der größten Stadt der vereinigten Staaten von Amerika die Band. Der Name setzt sich aus HER (Künstlername der Sängerin) und Kings County, einem New Yorker Bezirk zusammen. Ihren eigenwilligen Stil nennen sie selbst „City-Country“ und überschreiten mit Ihrer Musik die Grenzen von Country, HipHop, Bluegrass und Rock ´n´ Roll. Seit der Gründung hat die Combo schon ein halbes Dutzend Alben aus dem Boden gestampft. Den letzte Spross der Familie „Chain Reaction“ hatten sie selbstverständlich auch in Worpswede in der Satteltasche dabei. Das Album ist vorerst nur in Europa erhältlich und wird auf der aktuellen Club-Tour ordentlich promotet. Der Schwerpunkt dürfte aber sicherlich nicht auf der Studioarbeit sondern bei den schon fast legendären Live-Performances der Band liegen. Hier haben sich die New Yorker durch unzählige Konzerte und Tourneen vom Geheimtipp zum angesagten Live-Act in der Musikszene durchgesetzt und standen unter anderem auch schon mit Größen wie Kid Rock auf der Bühne. Um kurz nach 21 Uhr hieß es dann auch in der Music Hall „High Noon“, als die Musiker die Bühne betraten. Der Club wurde ordentlich eingenebelt während ein Instrumental-Intro der Band den Einzug der Frontfrau Monique Staffile einläutete. Schon nach den ersten Sekunden war auch dem letzten Besucher klar, dass es sich heute insbesondere um HER drehen würde. Mit selbst designten Hut und fransenbehafteter schwarzer Lederjacke kam der ansonsten eher knapp bekleidete Blondschopf auf die Bühne. Die ersten Songs des Abends passten genau zu dem, was die vermutlich meisten Zuschauer bei dem Begriff „City-Country“ erwartet hatten. |
Doch im Laufe des Abends legten HER & Kings County einige Schippen drauf und lieferten ein sattes Rock-Brett ab, das auch die Grenzen des Southern Rock überschritten haben dürfte. Wer sich von dem Äußeren nicht zu sehr ablenken ließ, dem wird die facettenreiche Stimme mit großem Wiedererkennungswert aufgefallen sein. Zudem ist Monique Staffile die geborene Frontfrau und wird zu Recht gern mit Lady Gaga und Dolly Parton mit den Live-Qualitäten eines Steven Tylers verglichen. Keine Bühne ist zu groß oder wie im Falle der Music Hall zu klein für das Energiebündel. Nach dem sie nach und nach Jacke und Hut ablegte, wickelte sie sich zu dem Song „Revolution“ in eine Amerikanische Nationalflagge ein, bei der jedoch die Sterne durch ein Peace-Symbol ersetzt worden sind. Ein politisches Statement, dass ihre Einstellung zum aktuellen amerikanischen Präsidenten deutlich machte. Bei aller Aufmerksamkeit, die Monique Staffile sich nimmt, durfte man aber auf gar keinen Fall die dreiköpfige Band unbeachtet lassen. Auch wenn sie der Sängerin musikalisch und auch räumlich auf der Bühne den Raum lässt, den sie braucht, sind sie keineswegs nur schnödes Beiwerk, sondern glänzten durchweg auf ihren Instrumenten. Dem ganz aufmerksamen Zuschauer ist sicher auch nicht entgangen, dass der Bassist an diesem Abend der einzige gewesen ist, der auf der Bühne einen Rock trug. HER & Kings County lieferten an diesem Abend eine absolut sehens- und hörenswerte Show ab und drückten dem einstmalig staubigen Country Image einen eigenen frischen Stempel auf. |
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