Interview mit Stef Burns von Heroes and Monsters

Von Gregor Eder

Erst vor Kurzem, genau genommen am 20.01.2023, hat eine neue „Supergroup“ namens Heroes and Monsters ihr erstes Album veröffentlicht. Im Rahmen dieser Veröffentlichung hatte ich die Ehre mit dem Gitarristen Stef Burns ein Interview führen zu dürfen. Stef Burns ist mitunter durch seine Arbeit mit Alice Cooper und Huey Luis & the News bekannt geworden und daher freute ich mich schon sehr darauf mit einem solch erfahrenen Gitarristen plaudern zu dürfen.

Nach einer kurzen Begrüßung schoss ich direkt mit meiner ersten Frage los: „In Heroes & Monsters haben sich ja wirklich hochkarätige Musiker zusammengefunden. Wie kam es dazu, dass ihr euch zur Band formiert habt?"

„Also, Will und ich spielen ja schon über viele Jahre zusammen. Wir hatten einige wirklich gute Schlagzeuger zur Auswahl, beispielsweise den Drummer von Michael Jackson und Elton John und schlussendlich Will. Als Will und ich auf Tour waren haben wir miteinander viele Cover beispielsweise von Black Sabbath oder Judas Priest gespielt und irgendwann fragte und Frontiers Music, ob wir nicht eine Platte zusammen machen wollten. Daraufhin machten wir uns auf die Suche nach einem Sänger und fanden Todd Kerns, welcher sehr erfreut über unsere Anfrage war. So begannen wir einander Songideen zuzuschicken. Wir konnten ja leider nicht in einem Raum arbeiten, da uns die Pandemie hier einen Strich durch die Rechnung machte. Es war nicht einfach. So haben wir einzeln an den Songs geschrieben und viel über die Ideen geredet. Am Ende wollten wir die spontane Energie und „Magie“ erhalten, auch wenn wir weit auseinander waren. Schlussendlich befanden wir, dass sich die Aufnahmen gut anhörten und es schon danach klang, als hätten wir die Songs gemeinsam in einem Jam kreiert, was generell meine bevorzugte Art und Weise ist um ein Album zu machen. Ich finde das Album ist trotz der Einschränkungen sehr gut geworden!“ erklärte Stef.

Ich erklärte Stef, dass ich es ebenso bevorzuge Songs durch Jams zu komponieren. Nachdem Stef erklärt hatte, dass die Pandemie doch auch ein Problem war, war ich interessiert daran wie die Videodrehs für „Let`s ride it“ und „Raw Power“ abliefen. Daher fragte ich: „Wie sah es dann bei der Produktion der Videos aus? Wie seit ihr an die Sache herangegangen?

Stef antwortete: „Also bei den Videos wollten wir definitiv nichts mit einem Green-Screen machen. Es war keine Option für uns, dass jeder seinen Teil filmte und die Ausschnitte dann irgendwie zusammengefügt werden. Das selbe dachten wir uns ja ebenso bei den Aufnahmen bzgl. der Songs. Wir hatten eine Vorstellung von uns auf der Bühne in einem Lagerhaus oder Ähnlichem. Bei „Let`s ride it“ haben wir einige Szenen in denen wir nur durch Hollywood gehen. Der Song ist ein Partysong und daher passten solche Szenen sehr gut. Bei dem Dreh landeten wir in einem Spirituosen-Laden. Da gibt es eine Szene, welche man leider nicht gut mitbekommt da sie schnell vorbeigeht, in welcher Will ein Bier, Todd eine Flasche Wein und ich eine Flasche Weichspüler nehmen. Ich weiß zwar bis heute nicht warum ich den Weichspüler genommen habe, aber die Szene ist schon sehr lustig. Es war jedenfalls sehr spaßig sich in L.A. für die Videos und auch Fotoshootings zu treffen. Wir konnten so etwas gemeinsam machen und danach ging wieder jeder seine Wege. Es war jedenfalls eine schöne Erfahrung.“

Es war schön zu hören, dass wenigstens bei den Videodrehs keine Probleme bzgl. der Pandemie aufgetreten sind. Da nun geklärt war wie die Band zusammengekommen ist und das Album aufgenommen, sowie die Videos gedreht wurden, interessierte mich der generelle Hintergrund des Albums. Meine nächste Frage könnte man als etwas „meta“ bezeichnen: „Habt ihr als Band irgendeine direkte Message die ihr mit diesem Album an die Leute bringen wollt?

 

Nach einem kurzen Moment der nachdenklichen Stille antwortete Stef: „Das einzige was mir jetzt direkt in den Kopf geschossen ist ist, dass man aus Freude heraus musizieren sollte und gemeinsam aus Spaß zusammenspielt. Mein Traum ist, dass ich meine Musik vor Menschen präsentieren kann und dabei bei jenen das Gefühl auslöse, welches ich beispielsweise bei meiner ersten Van Halen Show hatte.

Fotocredit: Frontiers Music

Wenn man es schafft den Menschen durch Musik Freude zu bereiten, dann ist dies der größte Erfolg den man haben kann. Natürlich wollen wir Menschen uns beim Musikhören gut fühlen und wenn man eben jenes Gefühl als Musiker auf der Bühne unten im Publikum auslösen kann ist das enorm schön. Natürlich steht hier für mich das Konzertieren im Vordergrund. Alben sind natürlich wichtig, aber ich bin eher der Live-Typ. Die eigene, gute Energie mit den Leuten zu teilen ist mir wichtig und man merkt auch, wenn es gelingt, dass sich die Freude dann multipliziert. Durch diese Energie entstehen eben Moshpits und springende Leute. Genau das wollen wir als Band."

Auf diese klare Antwort von Stef konnte ich nur erwidern, dass ich beim Hören des Albums eine gewisse Motivation empfand, welche man als die beschriebene Energie identifizieren könnte. Das Album macht schon beim Zuhören viel Spaß und daher konnte ich das Gesagte nur bestätigen. Meine Abschlussfrage war eine, welche ich meist Musikern stelle, welche für mich persönlich einzigartig auf ihrem Gebiet sind. „Hast du für junge Musiker irgendeinen Tipp?“ lautete meine Frage.

Etwas zögerlich antwortete Stef: „Ich hätte schon Tipps, aber meist fällt mir dann auf, dass sich die Zeiten so geändert haben, dass ich mir nicht sicher bin wie nützlich jene sind. Ich bin einfach schon ein älterer Künstler. Natürlich kann ich einmal das offensichtliche sagen. Man sollte üben, von den Größen auf dem jeweiligen Instrument lernen, seinen eigenen Sound finden, kreativ sein und auch vor Leuten spielen. Letzteres scheint manchmal das Schwerste zu sein. Selbst wenn es keine Möglichkeiten in der Nähe gibt, dann sollte man sich nicht unterkriegen lassen und Hauspartys organisieren oder ähnliches. Wenn Leute zusehen muss man funktionieren und durch diesen Druck lernt man auch viel dazu. Ich habe auch immer versucht mit Musikern zu spielen die besser sind als ich. In einer Band, wo man selbst technisch an oberster Spitze steht, wird man von den Kollegen nicht mehr viel lernen. Heutzutage kann man sich ja auch filmen, Hauptsache ist, dass man etwas an die Leute da draußen bringt. Aber das aller, aller Wichtigste ist schlussendlich, dass man selbst Freude daran hat Musik zu machen.“

Hier konnte ich Stef wiederum nur recht geben. Man kann verbissen an vielem arbeiten, doch das was aus Spaß entsteht hat meist eine ganz andere Schlagkraft. Danke an Stef für diesen Tipp und vor allem für dieses entspannte Interview. Abschließend sei Euch das Album „Heroes and Monsters“ von Heroes and Monsters wärmstens empfohlen (unsere --> Rezension). Solch frischen Hard Rock habt ihr sicherlich schon lange nicht mehr gehört!